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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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sah verwirrt zwischen den beiden
    Männern hin und her.
    »Schon gut!« Simpson starrte seinen Untergebenen
    immer noch an. »Können Sie es arrangieren, dass Richter
    diesen Mann sieht?«
    Perini überlegte einen Moment. »Wir wollten ihn morgen
    Nachmittag verhaften«, sagte er dann zögernd. Der Zweifel
    in seiner Stimme war unüberhörbar. »Mr. Richter könnte
    unsere Leute begleiten, natürlich nur als Beobachter.«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Richter. »Aus welchem
    Grund wollen Sie ihn denn verhaften?«
    Perini lächelte schwach. »Das haben wir noch nicht ent-
    schieden«, meinte er. »Hätten Sie ihn positiv identifiziert, hätten wir ihn im Namen der Britischen Regierung wegen
    Mordes verhaftet. Da Sie ihn nicht identifiziert haben, fan-
    gen wir vermutlich mit einer Anklage wegen Vorlage eines
    falschen Passes oder vielleicht wegen illegaler Einreise nach Italien an. Dann warten wir ab, was passiert.«

    Kandíra, Südwestkreta

    Spiros Aristides schwankte etwas, als er die Bar verließ und in die kühle Nacht hinaustrat. Es war fast Mitternacht, und
    er hatte weit mehr von dem billigen Fusel getrunken als
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    gut für ihn war. Zweifellos würde er morgen dafür büßen,
    aber heute würde er fest schlafen.
    Nico wollte den älteren Mann stützen, aber Spiros
    schüttelte seine Hand ab. Seite an Seite gingen sie von der
    Bar durch die schmalen Gassen, bis sie das winzige Haus
    des Griechen erreichten. Spiros mühte sich eine Weile mit
    dem Türgriff ab.
    »Nimmst du noch ein letztes Gläschen mit mir?«, fragte
    er. Nico nickte und folgte ihm ins Haus.
    »Mehr hab ich nicht gefunden.« Spiros deutete auf den
    offenen Stahlkoffer, der auf dem staubigen Boden lag. Nico
    ging hin und hob ihn hoch. Er öffnete und schloss ihn
    mehrmals und musterte die speziell geformten Fächer für
    die Flaschen.
    »Das ist ein verdammt teures Stück«, murmelte er. »Die-
    ser Koffer ist ganz speziell angefertigt worden, glaube ich.«
    »Kannst du ihn verkaufen?« Spiros’ Stimme klang ein
    bisschen heiser, als er in die Küche ging und mit einer ge-
    öffneten Bierflasche zurückkam. Er stellte das Bier auf den
    Tisch, ließ sich auf einen Stuhl plumpsen und schenkte
    sich ein Glas Whisky ein.
    »Nein«, erwiderte Nico entschieden. Er setzte sich und
    nahm das Bier. »Jedenfalls nicht so einfach. Er ist eine Spe-zialanfertigung und war viel zu lange im Wasser.«
    Er musterte interessiert die anderen Gegenstände auf
    dem Tisch. Zuerst blätterte er den roten Aktenordner
    flüchtig durch und legte ihn dann weg. Im Gegensatz zu
    seinem Onkel sprach Nico etwas Englisch. Das war bei den
    vielen Touristen immer nützlich. Aber er konnte nur we-
    nige Worte lesen.
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    »Die waren auch in dem Koffer.« Spiros deutete mit ei-
    nem Nicken auf die Objekte auf dem Tisch.
    »Zwölf?«, fragte Nico und zeigte auf die Fächer in dem
    Koffer.
    »Nein. Nur die vier«, erklärte Spiros. »Die anderen Fä-
    cher waren leer. Und sieh dir das an!« Er hob den Behälter
    hoch, von dem er das Wachs abgemacht hatte, und reichte
    ihn Nico.
    Sein Neffe wog die Flasche in einer Hand, wunderte
    sich, wie leicht sie war, und betrachtete das Sicherheits-
    schloss am Verschluss genauer.
    Spiros sah ihn abschätzend an. »Meinst du, da könnte
    was Wertvolles drin sein?«, fragte er.
    »Vielleicht, gut möglich«, erwiderte Nico ausweichend.
    »War die Flasche genauso versiegelt wie die anderen?«
    »Ja. Ich habe den Draht durchgeschnitten und das
    Wachs entfernt.«
    »Sie ist sehr leicht, aber es muss irgendwas drin sein,
    sonst macht es keinen Sinn, sie zu versiegeln.« Nico sah seinen Onkel an. »Ich glaube nicht, dass wir dieses Schloss
    aufbekommen«, meinte er. »Aber wir können die Flasche
    trotzdem öffnen. Hast du zufällig eine Metallsäge da?«

    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier,Langley, Virginia

    »Elias? Hier spricht der Direktor. Ich brauche für eine Mi-
    nute Ihre Sachkenntnis. Sie tauchen doch viel im Urlaub,
    stimmt’s? Warum bindet ein Taucher Sauerstoffflaschen
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    an eine Leine, die unter seinem Boot ins Meer führt?« Im
    obersten Stockwerk in Langley lehnte sich der CIA-Officer
    auf seinem Stuhl zurück. Er schaute aus dem Fenster, wäh-
    rend er auf Elias’ Antwort wartete. Der junge Analytiker
    war ein Mann aus seiner eigenen Abteilung.
    »Ganz einfach, Sir. Wenn man taucht und komprimier-
    te Luft aus Flaschen unterhalb einer bestimmten Tiefe län-
    ger als eine gewisse Zeit atmet, muss man

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