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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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schon aufwär-
    men?«
    »Das ist eine gute Idee. Drehen Sie die Maschine herum,
    damit ihre Nase auf das Rollfeld zeigt. Und wenn Sie schon
    dabei sind, vergessen Sie bitte nicht, die Bordkanone zu la-
    den. Das gehört zwar nicht zur Standardprozedur, aber
    vielleicht entfernen und verstauen Sie schon mal alle äuße-
    ren Schlösser und Sicherungsbolzen, bis auf den des
    Schleudersitzes und des Kabinendachs? Ach ja, und lassen
    Sie eine Leiter anlegen, damit ich das Bodenpersonal nicht
    zu behelligen brauche!«
    »Kein Problem.« Der CPO zwinkerte ihm zu.

    Kandíra, Südwestkreta

    Die Polizei traf zuerst ein, weil sie dem Telefonat mit einer vor Aufregung bebenden Christina, deren Bericht von hysterischen Ausbrüchen ihrer Freundin Maria begleitet wur-
    de, entnahmen, dass Spiros Aristides ermordet worden
    war. Und offensichtlich war er zu Tode gehackt worden.
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    Die beiden ersten Streifenwagen aus Chaniá trafen an-
    derthalb Stunden nach Christinas Anruf ein. Die Beamten
    zogen sofort eine Absperrung um das Haus des Opfers.
    Der befehlshabende Beamte streifte sich Latexhandschuhe
    über, öffnete die Haustür, ging hinein und stieg die Treppe
    ins Obergeschoss hinauf. Nach einem kurzen Blick ins
    Schlafzimmer zog er sofort die Tür zu. Es war entschieden
    besser, auf das Eintreffen der Gerichtsmediziner und der
    Beamten der Spurensicherung zu warten, die er aus der
    Polizeizentrale in Heraklion angefordert hatte.
    Neunzig Minuten später fuhr ein weißer Van vor. Drei
    Männer in weißen Overalls mit Plastikkisten voller Hand-
    schuhe, Tupfern, Beuteln, Pinzetten, Kameras und den an-
    deren Dingen, die man für eine kriminologische Untersu-
    chung benötigt, kletterten heraus. Der ranghöchste Ge-
    richtsmediziner, der zufällig auch praktizierender Arzt
    war, stellte sich dem befehlshabenden Polizeibeamten vor.
    »Dr. Gravas«, sagte er. »Theodoras Gravas. Und Sie
    sind …?«
    »Inspektor Lavat. Das Haus ist abgesperrt. Bis auf diese
    beiden Frauen da«, er deutete zur Straße, wo eine grimmi-
    ge Christina beschützend ihren Arm um ihre tränenüber-
    strömte Freundin geschlungen hatte, »und mich hat es
    niemand betreten. Ich habe natürlich Handschuhe getra-
    gen und nichts in dem Haus berührt, bis auf die Klinke der
    Schlafzimmertür. Ich habe das Zimmer nicht mal betreten.
    Die Frauen, soweit ich weiß, ebenfalls nicht.«
    »Die beiden haben die Leiche gefunden?«
    »Ja. Laut Aussage der Älteren hat sie ein Stöhnen aus
    dem Schlafzimmerfenster gehört.«
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    »Der Tote wurde zerhackt?«, erkundigte sich Gravas.
    Lavat nickte. »Ich habe mich der Leiche zwar nicht ge-
    nähert, aber so sieht es aus.«
    »Gut.« Gravas drehte sich zu den beiden anderen Mit-
    gliedern seines Teams um. »Zuerst gehe ich allein hinauf.
    Ich überprüfe, ob er wirklich tot ist, und führe eine erste
    Untersuchung durch. Dann gehen wir wie üblich vor, fan-
    gen mit dem Schlafzimmer an und arbeiten uns durch das
    Haus.«
    Er streifte sich Plastikschuhe über, zog dünne Latex-
    handschuhe an und bedeckte Mund und Nase mit einer
    Papiermaske. Er nahm seine kleine Instrumententasche,
    ging zur Tür, drückte die Klinke herunter und stieß die
    Tür vorsichtig auf. Langsam stieg er die Treppe hinauf,
    warf einen Blick in das leere Gästezimmer und konzent-
    rierte sich dann auf die geschlossene Tür am anderen Ende
    des Treppenabsatzes. Er öffnete sie behutsam und stellte
    einen Stuhl vom Treppenabsatz davor, damit sie nicht zu-
    schlagen konnte. Erst dann betrachtete er die Leiche auf
    dem Bett.
    Dem ersten Eindruck nach zu urteilen musste der An-
    griff unglaublich brutal gewesen sein. Das Gesicht des al-
    ten Mannes war eine blutige Maske. Nur der obere Stirn-
    rand und sein Haar schienen nicht mit Blut beschmiert zu
    sein. Die Brust glich einem roten Teppich, und das Bett-
    zeug unter seinem Körper war vollkommen von Blut
    durchtränkt. Es sah fast so aus, als wäre alles Blut aus dem Körper geflossen, so viel davon war um ihn herum zu sehen.
    Gravas sog die Luft ein und versuchte, den Geruch zu
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    identifizieren. Blut, das war eindeutig. Urin, Kot und …
    noch etwas? Ganz schwach … etwas Unbekanntes und
    wenig Angenehmes.
    Er ging zum Bett und suchte dabei das Zimmer nach
    Hinweisen ab, nach einer Waffe oder irgendetwas Unge-
    wöhnlichem, das irgendwie fehl am Platze schien.
    Neben dem Bett blieb er stehen und schaute darauf hi-
    nab. Ein Blick auf die Leiche sagte ihm, dass seine Mühe
    vergeblich wäre,

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