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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Wenn Sie etwas
    bemerken, ganz gleich was es ist, das irgendwie unge-
    wöhnlich oder deplatziert wirkt, informieren Sie mich so-
    fort. Ich wiederhole: Fassen Sie es unter keinen Umstän-
    den an, okay?« Lavat und Gravas nickten. »Gut. Setzen wir
    die Masken auf und verteilen wir uns.«
    Jeder der drei spannte sich eine frische Papiermaske
    über Nase und Mund, dann gingen sie los. Sie marschier-
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    ten sehr langsam über die Mitte der Straße, während sie
    mit den Blicken den Boden, die Wände der Häuser und
    selbst Bäume und Büsche absuchten.

    »Hier ist nichts«, murmelte Krywald. »Versuchen wir oben
    unser Glück.«
    Sie hatten erst den winzigen Hinterhof durchsucht und
    dann die Räume im Erdgeschoss. Sie waren schnell und
    gründlich vorgegangen, wie man es ihnen beigebracht hat-
    te, aber es wurde sehr bald deutlich, dass nichts von der
    Größe und dem Aussehen des Stahlkoffers, den man ihnen
    beschrieben hatte, in den Räumen und Schränken ver-
    steckt war. Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, stieg
    Krywald die alte Holztreppe hoch.
    »Hier stinkt es höllisch«, bemerkte er, als sie den Trep-
    penabsatz erreichten.
    »Der Polizist meinte, dass die Leiche des Griechen noch
    hier irgendwo herumliegt.«
    »Gut, ignorieren wir den Gestank. Ich will in fünf Mi-
    nuten hier raus sein.«
    Sie durchsuchten erst das Gästezimmer, wurden jedoch
    nicht fündig. Krywald ging über den kleinen Flur und
    blieb vor der geschlossenen Schlafzimmertür stehen.
    »Hörst du das?«, fragte er und hielt den Kopf dicht an das Holz.
    »Was?«
    »Weiß nicht, ein leises Summen. Fast wie ein Hub-
    schrauber, der noch weit entfernt ist. Aber es kommt von
    hier drinnen.«
    »Ich höre nichts«, erklärte Stein.
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    Krywald lauschte noch einige Sekunden, schüttelte den
    Kopf und stieß die Tür auf. Jetzt konnte auch Stein das
    Summen hören.
    »Jesus Christus!« Krywald blieb wie angewurzelt auf der
    Schwelle stehen und schaute in das Zimmer. »Was ist denn
    mit dem passiert?«
    Wie Krywald hatte auch Stein schon etliche Tote gese-
    hen, aber beim Anblick des blutgetränkten Bettes und des
    blutüberströmten Leichnams wurde er bleich im Gesicht.
    »Weiß der Himmel«, meinte er, »aber wenigstens wissen
    wir jetzt, was du da gehört hast.«
    Krywald folgte Steins ausgestreckter Hand. Jetzt erst
    begriff er, dass das, was er ursprünglich für getrocknetes
    Blut auf Aristides’ Leiche gehalten hatte, sich bewegte und
    … summte. Es war ein Teppich aus tausenden von Fliegen,
    schwarze, blaue und grüne, die gierig auf dem Leichnam
    herumkrabbelten.
    »Jesus Christus!«, wiederholte Krywald. »Beeilen wir
    uns.«
    Zwei Minuten später hatten sie das Schlafzimmer ver-
    lassen und standen wieder auf dem winzigen Treppenab-
    satz. Sie hatten alle Ecken und Winkel des Schlafzimmers
    abgesucht, in denen man den Stahlkoffer hätte verstecken
    können. Vergeblich.
    »Scheiße!«, stieß Krywald hervor. »Wenn er ihn hatte,
    hat er ihn irgendwo versteckt. Hier im Haus ist er jeden-
    falls nicht. Hoffen wir, dass unser Freund Nico ihn mitge-
    nommen hat.«
    Die beiden Männer gingen rasch die Treppe hinunter
    und verließen das Haus. Als sie die Tür zur Straße öffne-
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    ten, holten beide Männer unwillkürlich tief Luft, aber den
    Geruch in diesem Haus würden sie nicht so schnell wieder
    vergessen. Sie nickten kurz dem Polizisten zu und gingen
    denselben Weg zurück, den sie gekommen waren.

    Nachdem die drei Männer auf den einsam daliegenden
    Straßen absolut nichts gefunden hatten, trafen sie ebenfalls an Spiros Aristides’ Haus ein.
    »Ist es das?«, wollte Hardin wissen.
    Lavat nickte und deutete auf den Polizeibeamten, der
    daneben stand.
    »Seit wir die Leiche gefunden haben, hält hier ein Poli-
    zist Wache.«
    »Gut«, erwiderte Hardin. »Wie ich vorhin schon erklärt
    habe, kann ich nicht viel tun, bis meine Leute hier sind.
    Aber ich gehe hinein und werfe wenigstens einen Blick auf
    den Toten. Dr. Gravas, könnten Sie mir helfen?«
    Hardin ging zu der roten Kiste aus Fiberglas, die dicht
    an der Mauer gegenüber dem Haus abgestellt war. Etiket-
    ten, die vor biologischen Gefahren warnten, klebten auf
    dem Deckel und den Seiten. Sie ähnelten den Warnschil-
    dern vor radioaktiver Strahlung, hatten jedoch ein stachli-
    ges Symbol in der Mitte. Hardin zog sein Jackett aus und
    hängte es an einen rostigen Nagel, der aus der Mauer ragte.
    Dann öffnete er die Schlösser der Kiste und klappte den
    Deckel

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