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Die Virus-Waffe

Die Virus-Waffe

Titel: Die Virus-Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barrington
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Reißverschluss und alle
    Verbindungen abdichten könnten, bei denen Sie es für nö-
    tig halten?«
    Ein paar Minuten später trat Gravas zufrieden zurück.
    »Das wär’s.«
    »Danke«, sagte Hardin. »Gehen Sie bitte noch einmal
    um mich herum und kontrollieren Sie, ob irgendwelche
    Löcher oder Risse in dem Anzug sind.«
    Drei Minuten später nahm Hardin eine kleine Instru-
    mententasche und näherte sich der Haustür des Anwesens,
    das dem verstorbenen Spiros Aristides gehört hatte.

    276

    Central Intelligence Agency,
    Hauptquartier,Langley, Virginia

    Westwood loggte sich wieder in die FAA-Datenbank ein
    und knurrte zufrieden. Zuvor hatte er nicht darauf geach-
    tet, doch diesmal sah er genau hin. Der registrierte Besitzer des Learjet 23 mit der Nummer N17677 war die amerikanische Regierung. Genauer, das Außenministerium.
    Schon deshalb war es sehr wahrscheinlich, dass sowohl
    die FAA-Registrierung als auch die CIA-Datenbank kor-
    rekte Angaben machten, trotz ihrer sich widersprechenden
    Informationen.
    Vermutlich hatte der Learjet der Firma gehört und war
    ein Doppelgänger, eines von zwei identischen Flugzeugen
    mit demselben Kennzeichen am Seitenruder. Auf diese
    Weise hatte man stets ein Alibi, wenn eines dieser Flug-
    zeuge irgendwo aufgetaucht war, wo es nichts zu suchen
    hatte.
    Westwood wusste zwar noch nicht genau, wie er wei-
    termachen sollte, aber er würde seine Suche fortsetzen.
    Vor dreißig Jahren hatte die Firma offenbar eine geheime
    Operation im Mittelmeerraum durchgeführt, was nicht
    weiter überraschte. In den Siebzigerjahren hatte die CIA
    beinahe überall auf dem Globus verdeckte Operationen
    abgewickelt. Und Westwood war bisher nur auf einen von
    der Route abgekommenen Learjet gestoßen, der vor Kreta
    abgestürzt war. Von einem neuen Watergate konnte man
    da wohl kaum reden.
    Westwood suchte in der Datenbank noch einmal nach
    277
    Hinweisen, was die Firma 1972 so alles getrieben hatte,
    aber er fand nichts, was Amerika oder die CIA in diesem
    Jahr ausgerechnet an Kreta hätte interessieren sollen.
    Trotzdem bereiteten ihm zwei Dinge Kopfzerbrechen.
    Warum waren die Dateien über CAIP und den Learjet im
    Juli 1972 gesperrt worden, volle zwei Wochen bevor die
    Suche nach dem verschwundenen Learjet abgebrochen
    worden war? Und was vielleicht noch entscheidender war:
    Was zum Teufel bedeutete CAIP?

    Kandíra, Südwestkreta

    Tyler Hardin ließ seinen Blick über die abblätternde Farbe
    der Wände und das verblichene Grün von Türen und
    Fenstern gleiten. Er hatte nichts Besonderes im Auge, war
    sich jedoch deutlich bewusst, dass er möglicherweise eine
    »heiße Zone« betrat, in der etwas lauerte, das nur unter ei-
    nem Elektronenmikroskop sichtbar wurde und ihn um-
    bringen wollte. Er würde es weder fühlen, riechen noch
    schmecken können, aber das änderte nichts daran, dass es
    irgendwo hier steckte. Zwischen ihm und einem unbe-
    kannten Pathogen befanden sich nur eine dünne Schicht
    Tyvek, ein Plastikhelm, zwei Paar Gummihandschuhe, ein
    batteriebetriebener »Fön«, und ein HEPA-Filter.
    Hardin schüttelte unwillig den Kopf, drückte die Klinke
    herunter, stieß die alte Holztür auf und trat aus dem war-
    men Sonnenlicht in das kühle Dunkel des Hauses.

    278

    HMS Invincible, Kretisches Meer

    Der Matrose aus dem Kommunikationszentrum blieb vor
    der geöffneten Tür der Offiziersmesse stehen und warf ei-
    nen hoffnungsvollen Blick ins Innere. In den Händen hielt
    er einen hellbraunen Umschlag und das Klemmbrett mit
    einem Blatt Papier darauf. Er hatte sein Glück bereits ver-
    geblich in Richters Kabine auf Deck Zwo versucht, und die
    Offiziersmesse war seine zweite und letzte Option, bevor er
    den Mann ausrufen lassen musste.
    »Wen wollen Sie sprechen?«, fragte Malcolm Morten-
    sen, als er sich dem Matrosen vom Steuerbordgang her
    näherte.
    »Lieutenant Commander Richter, Sir«, antwortete der
    Matrose und drehte sich zu dem jungen Lieutenant herum.
    Mortensen warf einen Blick in die Messe. »Der sitzt da-
    hinten in der Ecke. Geben Sie mir das, dann bringe ich es
    ihm.«
    Zu Mortensens Überraschung schüttelte der junge Mat-
    rose nachdrücklich den Kopf. »Tut mir Leid, Sir. Aber ich
    muss es ihm persönlich übergeben, und er muss den Emp-
    fang quittieren.«
    Mortensen hob die Brauen und nickte. »Gut, dann war-
    ten Sie hier.« Er ging zu Richter, der die unvermeidliche

Tasse Kaffee vor sich stehen hatte und eine drei Monate
    alte Ausgabe von Country Life

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