Die Virus-Waffe
Reißverschluss und alle
Verbindungen abdichten könnten, bei denen Sie es für nö-
tig halten?«
Ein paar Minuten später trat Gravas zufrieden zurück.
»Das wär’s.«
»Danke«, sagte Hardin. »Gehen Sie bitte noch einmal
um mich herum und kontrollieren Sie, ob irgendwelche
Löcher oder Risse in dem Anzug sind.«
Drei Minuten später nahm Hardin eine kleine Instru-
mententasche und näherte sich der Haustür des Anwesens,
das dem verstorbenen Spiros Aristides gehört hatte.
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Central Intelligence Agency,
Hauptquartier,Langley, Virginia
Westwood loggte sich wieder in die FAA-Datenbank ein
und knurrte zufrieden. Zuvor hatte er nicht darauf geach-
tet, doch diesmal sah er genau hin. Der registrierte Besitzer des Learjet 23 mit der Nummer N17677 war die amerikanische Regierung. Genauer, das Außenministerium.
Schon deshalb war es sehr wahrscheinlich, dass sowohl
die FAA-Registrierung als auch die CIA-Datenbank kor-
rekte Angaben machten, trotz ihrer sich widersprechenden
Informationen.
Vermutlich hatte der Learjet der Firma gehört und war
ein Doppelgänger, eines von zwei identischen Flugzeugen
mit demselben Kennzeichen am Seitenruder. Auf diese
Weise hatte man stets ein Alibi, wenn eines dieser Flug-
zeuge irgendwo aufgetaucht war, wo es nichts zu suchen
hatte.
Westwood wusste zwar noch nicht genau, wie er wei-
termachen sollte, aber er würde seine Suche fortsetzen.
Vor dreißig Jahren hatte die Firma offenbar eine geheime
Operation im Mittelmeerraum durchgeführt, was nicht
weiter überraschte. In den Siebzigerjahren hatte die CIA
beinahe überall auf dem Globus verdeckte Operationen
abgewickelt. Und Westwood war bisher nur auf einen von
der Route abgekommenen Learjet gestoßen, der vor Kreta
abgestürzt war. Von einem neuen Watergate konnte man
da wohl kaum reden.
Westwood suchte in der Datenbank noch einmal nach
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Hinweisen, was die Firma 1972 so alles getrieben hatte,
aber er fand nichts, was Amerika oder die CIA in diesem
Jahr ausgerechnet an Kreta hätte interessieren sollen.
Trotzdem bereiteten ihm zwei Dinge Kopfzerbrechen.
Warum waren die Dateien über CAIP und den Learjet im
Juli 1972 gesperrt worden, volle zwei Wochen bevor die
Suche nach dem verschwundenen Learjet abgebrochen
worden war? Und was vielleicht noch entscheidender war:
Was zum Teufel bedeutete CAIP?
Kandíra, Südwestkreta
Tyler Hardin ließ seinen Blick über die abblätternde Farbe
der Wände und das verblichene Grün von Türen und
Fenstern gleiten. Er hatte nichts Besonderes im Auge, war
sich jedoch deutlich bewusst, dass er möglicherweise eine
»heiße Zone« betrat, in der etwas lauerte, das nur unter ei-
nem Elektronenmikroskop sichtbar wurde und ihn um-
bringen wollte. Er würde es weder fühlen, riechen noch
schmecken können, aber das änderte nichts daran, dass es
irgendwo hier steckte. Zwischen ihm und einem unbe-
kannten Pathogen befanden sich nur eine dünne Schicht
Tyvek, ein Plastikhelm, zwei Paar Gummihandschuhe, ein
batteriebetriebener »Fön«, und ein HEPA-Filter.
Hardin schüttelte unwillig den Kopf, drückte die Klinke
herunter, stieß die alte Holztür auf und trat aus dem war-
men Sonnenlicht in das kühle Dunkel des Hauses.
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HMS Invincible, Kretisches Meer
Der Matrose aus dem Kommunikationszentrum blieb vor
der geöffneten Tür der Offiziersmesse stehen und warf ei-
nen hoffnungsvollen Blick ins Innere. In den Händen hielt
er einen hellbraunen Umschlag und das Klemmbrett mit
einem Blatt Papier darauf. Er hatte sein Glück bereits ver-
geblich in Richters Kabine auf Deck Zwo versucht, und die
Offiziersmesse war seine zweite und letzte Option, bevor er
den Mann ausrufen lassen musste.
»Wen wollen Sie sprechen?«, fragte Malcolm Morten-
sen, als er sich dem Matrosen vom Steuerbordgang her
näherte.
»Lieutenant Commander Richter, Sir«, antwortete der
Matrose und drehte sich zu dem jungen Lieutenant herum.
Mortensen warf einen Blick in die Messe. »Der sitzt da-
hinten in der Ecke. Geben Sie mir das, dann bringe ich es
ihm.«
Zu Mortensens Überraschung schüttelte der junge Mat-
rose nachdrücklich den Kopf. »Tut mir Leid, Sir. Aber ich
muss es ihm persönlich übergeben, und er muss den Emp-
fang quittieren.«
Mortensen hob die Brauen und nickte. »Gut, dann war-
ten Sie hier.« Er ging zu Richter, der die unvermeidliche
Tasse Kaffee vor sich stehen hatte und eine drei Monate
alte Ausgabe von Country Life
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