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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Tonpfeife. Ich habe mal gelernt, damit zu spielen.« Den Elfen gefiel es auch, und sie baten ihn weiterzumachen.
    »Was darf’s zu diesem Anlass sein?«
    »Remember the Alamo!«, rief Milt pathetisch.
    »Das motiviert ja prächtig.« Laura stöhnte.
    Der Wind nahm das Lied mit sich.

2
     
    Bomben und Granaten
     
    W as meinst du denn mit Alamo, Milt?«, fragte Zoe verständnislos.
    Die Antwort kam, während sie sich langsam tiefer in die Deckung zurückzogen. »Also, da waren diese knapp zweihundert Typen in einem texanischen Fort um Davy Crockett - der war Politiker, Draufgänger und Kriegsheld -, die die viele tausend Mann starke mexikanische Armee aufgehalten haben, mit dem gleichen Ausgang wie bei den dreihundert Spartanern um König Leonidas gegen die Perser.«
    Finn beendete sein Lied, behielt die Flöte aber in der Hand. Krieg und Lieder, das gehörte bei vielen Iren zusammen.
    »Leonidas? Der in der Staubwolke dahinten?«
    »Nein, Zoe«, erwiderte Milt bemüht geduldig. »Der ist ein elfischer Kerl, halb Löwe, halb Mann, der auf der Seite des Bösen kämpft und angreift, nicht verteidigt.«
    »Ach so, verstehe. Ihr glaubt, dass wir das nicht überleben, bis Hilfe eintrifft, und tragt gleich euren eigenen Trauermarsch vor.«
    Das Model hakte sich bei dem Prinzen unter, der überrascht wirkte, es sich aber gefallen ließ. »Das ist nicht das, was wir glauben, Laycham, stimmt’s? Dieser Prinz und seine Soldaten sind hervorragende Kämpfer. Wir sind hier gut verschanzt und sicher. Und wir haben Schlimmeres überstanden.« Sie stocherte mit dem Zeigefinger vor Milt in der Luft herum. »Aber eines ist wahr: Du bist ein grauenvoller Erzähler.«
    »Deswegen sind schon Bäume in Brand geraten«, murmelte Nidi.
    Zoes Aufmerksamkeit richtete sich auf ihn. »Wer bist du überhaupt?«
    »Ich bin ein Zwerg.«
    »Na, aber klar doch.«
    Der Schrazel, der wie ein Löwenäffchen aussah, raufte sich das goldfarbene Fell und ließ dann die Schultern hängen. »Ich geb’s auf!« Dann sah er mit funkelnden Augen hoch. »Ihr werdet sehen, eines Tages! Und dann ist aber eine dicke, fette Entschuldigung fällig, die ich nicht annehmen werde!« Damit sprang er davon.
    Die schwarze Galeone hatte inzwischen die Felsen erreicht und zog den ersten Kreis um sie. Wahrscheinlich, um die Lage zu sondieren.
    »Worauf wartet er?«, fragte der Prinz verständnislos.
    »Der Fliegende Holländer, den ihr Seelenfänger nennt, ist mit dem Fluch belegt, nirgends vor Anker gehen zu können«, antwortete Laura. »Er hat hier in Innistìr zwar einen Hafen gefunden, den wir aufgespürt haben, doch der ist weit entfernt. Deshalb sieht er sich zunächst um und rechnet sich aus, wie lange es dauern wird, Gefangene zu nehmen, bevor er es riskiert, den Anker fallen zu lassen. Er hat nur ein kurzes Zeitfenster.«
    »Gefangene?«, wiederholte einer der Elfensoldaten.
    »Tja, euch will er sicher nicht lebend erwischen«, räumte Laura ein. »Aber mich. Und meine menschlichen Begleiter einschließlich Zoe wahrscheinlich auch.«
    »Das ist ein Vorteil für uns«, sagte der Soldat zu seinem Herrn. »Er muss seine Leute ausschleusen, um der Reinbl... der Menschen habhaft zu werden. So können wir sie hier erwarten und sie aufhalten, bis ihre Zeit abgelaufen ist.«
    »Außer«, sagte Finn düster, »er lässt sich etwas einfallen, uns aus unserer Deckung zu scheuchen. Hab ich schon im Irak erlebt.«
    »Ach, du immer mit deinen Schauergeschichten!« Ein lautes Getöse riss Milt die Worte von den Lippen.

    Während der Seelenfänger über ihnen kreiste, startete er seinen Angriff. Er eröffnete das Feuer, aber nicht aus seinen Bordkanonen. Er warf etwas auf die Gesuchten herab, was donnernd in die Felsen einschlug und gewaltige Löcher riss.
    Gesteinsbrocken wurden in alle Richtungen geschleudert; Staub und Kiesel prasselten auf die Versteckten herab. Vier-, fünfmal hintereinander gab es Einschläge, die das gesamte Felslabyrinth zum Erzittern brachten.
    Zoe igelte sich zusammen und hielt sich kreischend die Hände über den Kopf, was bei dem Höllenlärm zum Glück niemand hörte. So wurde ihr Versteck dadurch nicht verraten.
    Auch Laura verkroch sich tiefer in die Felsen, doch dann wurde direkt über ihr ein Steinbrocken weggesprengt, und der Blick zum Himmel war plötzlich frei. Aber alles, was sie sah, war die riesige schwarze, alles verpestende verfluchte Galeone mit ihrem nicht minder verfluchten Kapitän.
    Echos brandeten knallend und donnernd durchs

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