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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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hinauf. Gleich darauf kam er wieder herunter. »Das Schiff ist abgetrieben, kommt aber wieder näher und setzt erneut an, über den Felsen zu kreisen«, berichtete er.
    Der Prinz nickte zufrieden. »Es sieht so aus, als ob er in dieser Höhe nicht zu lange auf einer Stelle verweilen kann, und ein enger Kreis zählt wohl als Ort und Stelle. Das ist gut für uns, denn nun können wir uns auf den nächsten Angriff vorbereiten.«
    »Und was für zwei Dinge haben wir gelernt?«, wollte Zoe wissen.
    »Erstens: Er will tatsächlich mindestens Laura lebend, sonst würde er seine Kanonen einsetzen. Zweitens: Diese Kuónbomben kann er nicht unbegrenzt an Bord haben. Mit anderen Worten: Sein Vorrat dürfte bald erschöpft sein.«
    »Und er ist keinen Schritt weiter!«, frohlockte Nidi. »Nie wieder geh ich zu dem bösen Mann zurück!«
    Der Prinz wiegte den Kopf. »Ja, er hat es nicht geschafft, uns herauszutreiben, da das Labyrinth besser als gedacht gehalten hat. Aber das ist kein Grund, dass wir es uns gemütlich machen. Denn schon der nächste Angriff könnte fatal werden, wenn er alles abwirft, was er noch hat.«
    »Das halte ich für sehr wahrscheinlich«, stimmte Laura zu. »Barend Fokke, der Kapitän, wenn man das bei einem verfluchten Schiff wie diesem sagen kann, ist ein sehr zorniger, ungeduldiger und grausamer Mann. Und äußerst rachsüchtig. Er ist mit seinem Schiff verbunden, und beide sind abgrundtief böse. Schwärzer als ein sternenloser Himmel. Irgendwann hat Fokke den Punkt erreicht, an dem ihm egal ist, ob er mich lebend bekommt, und dann wird er alles geben.«
    »Also werden wir uns wappnen und ihm zeigen, dass er nicht durchkommen kann«, sagte der Anführer der Soldaten. Laura erinnerte sich an seinen Namen als Birüc. »Wir können eine Belagerung für eine Weile durchhalten ...«
    »... wäre da nicht der herannahende Leonidas«, mahnte Milt. »Natürlich haben wir eine Fünfzig-fünfzig-Chance, dass es Iolair und damit Freunde sind, aber auf unser bisheriges Glück vertrauend, gehe ich nicht davon aus.«
    »Dann sollten wir einen Schutz weben«, schlug Birüc vor. »Und wir verschanzen uns entsprechend, sodass Leonidas nicht hereinkommt. Wir können hier drin länger ausharren als die draußen. Einen Versuch wäre es wert, und bis dahin trifft vielleicht auch die Hilfe ein, die Finn herbeigeflötet hat.«
    »Das hast du schön gesagt.«
    Laycham überlegte nicht lange. »Gut, machen wir uns gleich an die Arbeit.«
    Etwa ein Dutzend Elfen bildeten ein enges Rund, schlossen die Augen und fingen leise an zu singen, ihre Hände vollzogen bestimmte Gesten.
    Laura sah, wie die Luft um die Elfenfinger zu flirren begann. Das Leuchten breitete sich rasch aus und spannte sich schließlich wie ein schimmernder Schirm über die Felsen.
    Und zeigte sofort Wirkung; die nächsten Bomben verpufften wirkungslos. Es knallte zwar ordentlich, als sie auf den magischen Schirm prallten und zerbrachen, aber es gab keinerlei Schäden.
    »Sehr gut!«, freute sich Milt. »Wie lange wird der Schirm Bestand haben?«
    »Eine ganze Weile«, antwortete der Prinz. »Das ist eine unserer leichtesten Übungen, und wir sind ausreichend viele, sodass jeder von uns stets ein bisschen daran weben kann, ohne dass es zu viele Kräfte kostet.«
    »Dann kommt Fokke also nicht an uns heran?«, hakte Finn mit einem misstrauischen Blick nach oben nach. So ganz überzeugt davon schien er nicht zu sein.
    »Das sehe ich mir genauer an.« Laura schickte sich an, die Felsen hochzuklettern. Sie hatte einige Meter tiefer im Labyrinth eine Lücke zwischen zwei Brocken entdeckt, mit einem guten Aussichtspunkt oben.
    »Warte, Laura!«, rief Milt. »Das ist zu gefährlich!«
    »Ich muss das sehen. Vertrau mir!«, gab sie zurück. »Durch den Elfenbann bin ich geschützt, richtig?«
    »Es genügt, wenn Nidi geht!«, insistierte Milt.
    Laura wusste, dass er recht hatte. Aber sie fühlte sich immer elender und empfand geradezu Zwang, jetzt auf Abstand zu gehen und mehr für sich zu sein.
    Der Prinz unterstützte den Mann von den Bahamas. »Gerade du solltest nicht zusätzlich Barend Fokke herausfordern, wenn er so ist, wie du ihn beschrieben hast.«
    »Er wird mich nicht sehen.« Laura ließ sich nicht aufhalten.
    Zoe wiederum machte das den Männern klar. »Wenn sie in dieser Stimmung ist, solltet ihr sie besser gehen lassen.«
    Laura hörte, wie Laycham zwei Soldaten Befehl gab, auf sie zu achten, dann schob sie sich die enge Felswand nach oben. Selbst für

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