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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Lüge, das würde ich merken. Sagt mir ehrlich, was ihr glaubt .«
    Spyridon lächelte. »Nun, da wir hier sind, halte ich es für möglich, mein Freund.«
    »Wirklich?« Milts Gesicht hellte sich auf.
    Lauras Herz schlug ebenfalls schneller. Wie wäre es, die Verantwortung abgeben zu können? Würden diese Männer nun alles übernehmen und wissen, was zu tun war?
    »Es ist Arun«, erklärte Naburo, und seine strenge Miene wurde für einen Moment nachsichtiger. »Mit ihm gelingt einfach alles.«
    »... solange es nicht schiefgeht«, fügte Spyridon hinzu.
    Milt konnte das kaum mehr erschüttern. Selbstverständlich konnte niemand eine Garantie geben. Aber wenigstens zu wissen, dass jemand auf ihrer Seite war, der über eine gewisse Macht verfügte ... das war beruhigend und ließ die Lage nicht mehr ganz so hoffnungslos erscheinen.
    Naburo stand auf und verbeugte sich höflich, ganz nach Art der Japaner. »Wenn ihr erlaubt, werde ich mich zurückziehen. Erholt euch gut, und wenn ihr etwas braucht, wendet euch einfach an jemanden von der Mannschaft. Sie sind euch alle zu Diensten.«
    Auch die Ewigen Todfeinde verabschiedeten sich. Laura wusste nicht, ob ihre Gastgeber höflich waren oder sich tatsächlich entfernen wollten. Arun jedenfalls kehrte nicht mehr zurück, Nidi ebenfalls nicht.
    »Komm«, forderte Milt Laura auf und ergriff ihre Hand. »Lass uns den Sonnenuntergang anschauen.«

23
    Was wird aus
    uns werden?
     
    S ie gingen zum Heck, wo auch Aruns Kajüte lag, ebenso die Gastkabinen. Der Steuermann eilte sofort herbei; er hatte inzwischen ordentlich Schlagseite, konnte aber klar denken.
    »Darf ich euch eure Kabine zeigen?«, fragte er und führte sie eine Treppe hinunter. Sie hatten keine Wahl und mussten ihm folgen. Er wies auf eine Tür zur Linken. »Hier schläft eure Freundin Zoe und gleich daneben Prinz Laycham. Finn hat gemeint, er brauche keine eigene Kabine. Eure befindet sich hier.« Er öffnete eine Tür zur Rechten, und sie traten ein.
    Es war nicht mehr als eine Koje, aber das Bett war tatsächlich breiter als gewöhnlich an Bord eines Schiffes und wunderbar ausreichend für sie beide. Der Steuermann lächelte, als er ihre Mienen sah. »Der Käpt’n hat richtig gewählt?«
    Sie sagten nichts dazu, sondern nickten nur.
    »Am Ende auf dieser Seite«, er wies in die Richtung, »findet ihr alles für eure Bedürfnisse zur Reinigung und desgleichen.«
    »Fällt da einfach alles, äh, aus dem Schiff?«, fragte Lama.
    »Nein, es ist wie bei euren Flugzeugen.«
    Sie blinzelte irritiert. Ein Elf, der sich mit Flugzeugen auskannte, daran würde sie sich nie gewöhnen. Dabei lebten viele in der Menschenwelt, trotz der Trennung.
    Der Steuermann schmunzelte. Er war ein grauhaariger, schmalgesichtiger Mann, der aussah wie jemand, dem man vertrauen konnte. »Es wird alles in Behältern gesammelt, die wir dann im geeigneten Moment entleeren. Aber das braucht Gäste nicht weiter zu kümmern.«
    Laura entdeckte auf einem Tischchen eine Obstschale und ein paar Knabbereien sowie eine Karaffe mit Wasser und Wein.
    »Ihr ... Das ist ein Paradies für sich«, stieß sie überwältigt hervor. »Und eure Gastfreundschaft ... Seid ihr wirklich Piraten?«
    »Oh ja, meine Dame. Das ist unser Geschäft. Und es ist so, unser Käpt’n möchte es wohnlich haben, da das Schiff nun einmal seine Heimat ist. Wie auch die unsere, da wir ihn überallhin begleiten. Deshalb haben wir nicht an Bequemlichkeit gespart. Dieses Schiff ist völlig anders, das stimmt wohl. Aber es ist ja auch etwas ganz Besonderes. Passend zu meinem Käpt’n. Der Korsar der Sieben Stürme ist ein herzlicher Mann zu denen, die er als Freunde betrachtet. Sein Feind willst du lieber nicht sein.«
    Laura erinnerte sich an seinen düsteren Blick und glaubte jedes Wort. »Können wir ein wenig an Deck bleiben?«
    »Alles, was dir beliebt. Genieße die Erholung. Wir kümmern uns um alles Weitere.« Er entfernte sich, und Laura kehrte mit Milt an Deck zurück, wo sie sich an die Reling lehnten.
    Das letzte Abendrot verglühte dunkel überm Horizont, über ihnen zeigte sich ein schwarzviolett schimmernder Nachthimmel. Auf dem ganzen Schiff waren von Glas geschützte Öllämpchen entzündet worden, die ein sanftes Licht verbreiteten. Von unten musste die Schebecke wie ein funkelnder Komet erscheinen - aber das kannte hier ja niemand. Dennoch mochte so mancher nach diesem Anblick leichter schlafen und träumen können.
    Richtung Bug ging es inzwischen hoch her, und

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