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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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eintraf. Das kommt übrigens durchaus vor, wenn ein Tor zusammenbricht. Selten, aber nicht unmöglich. Demnach waren wir leider zu spät eingetroffen.«
    »Auf keinen Fall«, widersprach der Prinz. »Noch ist nicht alles verloren.«
    »So sagte es Sgiath auch. Ich bezeichne ihn jetzt direkt so, es ist ja egal, ob er durch den Schnabel eines anderen spricht. Sgiath zeigte sich beglückt über unsere Ankunft, und dann erzählte er mir vom Seelenfänger, der bei uns als der Fliegende Holländer bekannt ist.«
    »Darüber war Arun so begeistert, dass er beinahe Neptun geopfert hätte«, sprach Spyridon dazwischen. »Wie ihr Menschen so sagt.«
    »Seine Flüche waren legendär«, ergänzte Naburo wie zuvor sachlich.
    Arun warf seinen Freunden einen vernichtenden Blick zu und räusperte sich. »Sgiath sagte mir, dass in einem Felsengebirge in einer Wüste, deren Koordinaten ich im Anschluss erhielt, einige Leute in der Klemme steckten und unsere sofortige Hilfe benötigten.« Arun wies auf Finn. »Er hatte einen Notruf aus einer Flöte empfangen und wollte gerade einige Leute losschicken, als er mein Signal abfing. Dieses zeitliche Zusammentreffen war allerdings ein Glücksfall.«
    »Und du bist wahrhaftig und sprichwörtlich im allerletzten Moment eingetroffen«, sagte Laycham und hob seinen Pokal. »Der weitsichtigen Schöpferin sei Dank!«
    Darauf tranken alle gern. Glatzkopf und Bohnenstange, die ohnehin nichts beizutragen hatten, erhoben sich, dankten für das Festmahl und gesellten sich zu der fröhlichen Runde am Bug. Dort war man dabei, sich gegenseitig mit Heldentaten zu übertrumpfen und mit jeder Menge Seemannsgarn zu prahlen. Jemand zupfte an einem Musikinstrument, andere fingen dazu zu singen an.
    Arun sah den beiden nach. »Aus Crain kommen sie?«
    Laura nickte. »Sie haben den Auftrag, zwei Diebe samt Diebesgut zu ihrem König zu bringen ... Dafydd heißt er wohl. Ich habe einen Handel mit ihnen geschlossen, dass sie uns dabei helfen, vor Ablauf unserer Zeit hier rauszukommen.«
    Der Korsar rieb sich den Spitzbart und tauschte Blicke mit seinen Reisegefährten.
    »Sie erkannten dich sofort«, sagte Milt.
    »Ja, mag sein. Ich bin damals vor der Schlacht von Ristamar zum Baumschloss geflogen, zusammen mit Naburo und Yevgenji. Vermutlich waren sie dort zur Verteidigung des Schlosses und haben mich gesehen.«
    »Was, meinst du, stimmt mit denen nicht?«, fragte Finn.
    »Für Elfenpolizisten, die von Dafydd persönlich ausgesandt wurden, erscheinen sie mir ein wenig ... ungewöhnlich.«
    »Du meinst trottelig.« Milt nickte. »Bisher haben sie noch nicht viel zuwege gebracht. Sie scheinen ziemliche Pechvögel zu sein.«
    »Hm. Lassen wir es mal dahingestellt sein.« Ein Geräusch lenkte ihn ab.
    Zoe war soeben vom Kissen gekippt und lag kichernd und lallend daneben. Von Übelkeit keine Spur, es ging ihr sogar hervorragend - aber sie war randvoll.
    »Ich muss mich für die Gesandte entschuldigen ...«, sagte Laycham schnell.
    Arun wehrte lachend ab. »Nicht doch! Nach all den Strapazen hat sie sich das verdient. Und morgen werden wir ein gutes Mittel gegen den Kater haben. Ich bin ziemlich sicher, dass das mehrere benötigen werden.« Er winkte seinem Steuermann, der sofort herankam. Nach Anweisung des Kapitäns hob er Zoe auf seine Arme und brachte sie zu einer Gastkabine. Laycham begleitete ihn, er wollte seine Freundin keinerlei Gefahr aussetzen und sich davon überzeugen, dass sie gut gebettet war, bevor er sich zurückziehen würde. Er wünschte eine vorzeitige gute Nacht, weil er sich ebenfalls zur Ruhe begeben wollte.
    »Was für ein gequälter Mann«, sagte Naburo.
    »Wir werden einen Weg suchen, ihm zu helfen«, erklärte Spyridon. »So, wie uns geholfen wurde.«
    Arun runzelte die Stirn. »Was fehlt ihm denn?« Er wies auf die Maske.
    »Er hat Fleischbrand«, antwortete Laura leise. Zoe hatte es ihr unter dem Siegel der Verschwiegenheit mitgeteilt, doch sie war der Ansicht, keinen Verrat zu begehen. Arun und seine Leute waren nicht von hier. »Der Fluch seines Vaters. Er hat einige Phiolen Gegenmittel dabei, aber er verbraucht sie viel zu schnell. Und ich glaube, er hat Schmerzen.«
    »Mhm«, machte Arun nachdenklich. »Ich werde mal sehen, ob ich nicht etwas in meinem Schränkchen habe, was sein Leid lindem kann.«
    Schlagartig war Nidi, der seit mindestens einer Stunde auf einem Kissen geschlummert hatte, wach. »Darf ich mit?«, rief er, gähnte und rieb sich die Augen.
    »Komm nur, kleiner

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