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Die Vogelkoenigin

Titel: Die Vogelkoenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Unterkunft.«
    »Du hast Zoe. Denkst du, sie lässt dich nach alldem im Stich?«
    »Wenn sie es verkraftet. Wenn sie ihre Maske los ist. Wenn, wenn, wenn. Ich könnte nicht mal für sie da sein, falls sie mich braucht. So sieht es aus, Milt.«
    »Was genau willst du eigentlich ausdrücken?«
    »Ich ... Du wirst es nicht hören wollen.«
    »Raus damit.«
    »Es gefällt mir hier.«
    Stille.
    »Du weißt, dass das nicht möglich ist«, sagte Milt schließlich.
    »Aber was wäre, wenn?« Lauras grünbraune Augen waren dunkel und sehr klar. »Im Ernst, Milt. Wenn die wahren Herrscher zurück sind, wird das hier ein phantastischer Ort sein. Es gibt alles im Überfluss und viele schöne Gegenden. Diese ganzen verrückten Wesen hier ... Ich ... ich komme mir da gar nicht mehr komisch vor. Trotz all dem, was wir durchmachen, wenn ich dann so etwas wie hier erlebe oder wenn ich mich bei den Iolair ausruhen kann - es ist schön. Ich könnte mir vorstellen, hier zu leben. Was hält mich denn?«
    Milt presste die Lippen zusammen. Jetzt schien es ihm schwerzufallen, zu äußern, was ihn beschäftigte. »Sag mal ...«, begann er dann zögernd. »Und was wäre ... wenn du ... mit mir kommen würdest?«
    Sie lächelte zu ihm hoch, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. »Ich habe so sehr gehofft, dass du das sagen würdest«, gestand sie leise. »Aber seien wir ehrlich, Milt. Wenn du mit deinem Beruf weitermachst, wie viel würde dann von uns übrig bleiben? Könnten wir überhaupt beide Seite an Seite mit den Erinnerungen an dieselbe Vergangenheit leben?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er ehrlich. »Ich habe mich bisher nicht als bindungsfreudig gezeigt. Deswegen kann ich dir nichts versprechen. Aber ich kann dir wenigstens helfen, Fuß zu fassen und dein Leben neu aufzubauen. Wir könnten ... wir könnten immer Freunde bleiben, das zumindest sollte möglich sein, oder?«
    Er sah sie eindringlich an, und sie versuchte in seinen dunkelgrünen Augen zu lesen. Seine blonden Haare waren inzwischen ein ordentliches Stück gewachsen und fielen bis fast auf die Schultern.
    »Was auch immer aus uns wird, ich will dich nicht verlieren, Laura. Und ich will mit dir zusammenbleiben. Der Gedanke, dass es für ewig sein soll, ist für mich nicht abwegig. Ganz im Gegenteil, ich ... kann es mir vorstellen ... und ... und wenn du ebenso empfindest, solltest du uns eine Chance geben.«
    »Ach Milt ... irgendwie ... habe ich nach wie vor damit Schwierigkeiten. Wer bin ich denn schon?«
    Er ergriff ihre Schultern. »Laura. Für die Welt magst du als Einzelne vielleicht nicht von besonderer Bedeutung oder gar auffallend sein. Für mich aber ... als Einzelnen ... bist du die Welt an sich.«
    Sie schluckte. So hatte noch nie ein Mann zu ihr gesprochen. Wenn das keine romantische Liebeserklärung war, hatte sie einen Hörschaden. Sie hätte glücklich sein müssen, ihn umarmen, ihn festhalten. Daran glauben, dass es die Wahl für den Rest ihres Lebens war. Sie hatte diese Gedanken schließlich auch gewälzt, drüben, in der Vergangenheit.
    Aber sie konnte nicht.
    »Und was bin ich für den Schattenlord?«, wisperte sie.
    »Vielleicht dasselbe, Laura, aus irgendeinem Grund. Vielleicht bist du genau der Anker, den er braucht. Aber wenn wir nach Hause gehen, ist er nicht mehr im Gepäck. Für mich zählt nur, was du für mich bist.« Er legte den Arm um sie und zog sie mit sich. »So. Und jetzt gehen wir uns waschen und dann ins Bett. Erstens brauchst du dringend Schlaf, und zweitens muss ich mich davon überzeugen, dass wirklich nichts mehr zurückgeblieben ist.«
    Sie ließ sich willig mitziehen, schläfrig und in froher Erwartung zugleich. Nun, da sie sich ausgesprochen hatten, entspannte sie sich, und schlagartig überfiel sie die Müdigkeit. Aber auch eine hungrige Gier durch seine unmissverständlichen Andeutungen.
    Da werde also ich Sex haben und Zoe keinen, dachte sie erstaunt. Verkehrte Welt.

    Das Badezimmer war tatsächlich recht gut ausgestattet, Arun hatte sich durchaus moderner menschlicher - selbstverständlich mechanischer - Technik bedient, um einigermaßen Komfort zu schaffen. Vergnügt rieben sie sich gegenseitig mit Schwamm und Öl ab, küssten und umarmten sich. Es tat gut, sich so zu spüren. Laura vergaß alle traurigen und zweifelnden Gedanken und gestattete sich nun wirklich ohne schlechtes Gewissen, zu genießen und glücklich zu sein.
    Laura zeigte sich zuerst besorgt, ob Milt denn nicht Schmerzen hatte, doch er gab sich

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