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Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Die vollkommene Kämpferin (German Edition)

Titel: Die vollkommene Kämpferin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimée Carter
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Entscheidung informieren, bevor du sein Reich an dich reißt und Tausende Jahre seiner Herrschaft über den Haufen wirfst.“
    „Er wird mir zustimmen“, schleuderte ich ihm entgegen, obwohl sich in mir leiser Zweifel meldete. Doch wenn er es nicht täte – wenn Henry anderer Meinung wäre und Casey und Lux zwingen würde, bis in alle Zeit getrennt zu bleiben –, dann könnte er sich auf den Streit seines Lebens gefasst machen. Das war vielleicht nicht die Art und Weise, auf die ich unsere Ehe beginnen wollte, aber ich konnte die Zwillinge nicht im Stich lassen. Nicht wenn es sie beide so unwiderruflich vernichten würde.
    Walter holte tief Luft. „Eines Tages wirst du es verstehen. Ob das nun heute der Fall sein wird oder nicht, ich kann nicht hierbleiben und mit dir diskutieren, wenn ein Kompromiss nicht zur Debatte steht. Meine Entscheidung steht fest, genau wie die von Henry. Komm, Ava.“
    Er nahm sie bei der Hand, und bevor ich noch ein Wort hervorbringen konnte, waren sie verschwunden. Mir schlug das Herz bis zum Hals, der Wald um mich herum schien sich zu drehen. Doch es gab nichts weiter zu sagen. Welchen Titel ich in sechs Monaten auch tragen würde: Ohne Henrys Unterstützung war ich so machtlos wie Lux. Der einzige Unterschied zwischen uns war, dass ich Glück gehabt hatte. Ich hatte meine Mutter nicht verloren.
    Doch er würde bis in alle Ewigkeit allein sein, und nichts auf der Welt würde Walter davon überzeugen, dass er die falsche Entscheidung getroffen hatte. Zum ersten Mal, seit ich Henry am Ufer des Styx begegnet war, fragte ich mich, ob ich mich ebenfalls falsch entschieden hatte.

HENRY
    Henry brauchte nicht lange, um seinen Bruder zu finden. Er mochte nicht James’ Talent besitzen, doch Walter war schon immer sehr vorhersehbar gewesen. Nach einer gemeinsam verbrachten Ewigkeit wusste Henry einfach, wo er nach ihm suchen musste.
    „Glaubst du wirklich, dies ist der beste Ort, um nach Castor zu suchen?“, fragte Henry, als er in das uralte Häuschen eintrat. Der Gestank von verfaulendem Kaninchenfleisch erfüllte die Luft, und Henry verzog angewidert das Gesicht.
    Walter stand in der Mitte des kleinen Raums, mittlerweile allein. „Der Ort ist genauso gut, um mit der Suche anzufangen, wie jeder andere. Ella hat das Gebiet durchkämmt und keine Spur von ihm entdeckt, aber allein kann er nicht weit gekommen sein.“
    „Eine Zeit lang war er bei James“, meinte Henry.
    „Was bedeutet, dass es nicht einfach sein wird, ihn zu finden.“ Plötzlich fixierte Walter ihn mit einem Blick, der durch all die Schutzschilde zu dringen schien, die Henry in unzähligen Generationen errichtet hatte. „Weißt du, wo er steckt?“
    „Nein, weiß ich nicht.“ Die Lüge glitt ihm so leicht über die Lippen, dass er sich fast dafür schämte. Doch manche Lügen waren notwendig. „Ich bin mir nicht sicher, dass wir weiter nach ihm suchen sollten.“
    „Oh? Und woran mag das liegen?“, fragte Walter, doch wenn man nach dem Klang seiner Stimme urteilte, wurde ziemlich offensichtlich, dass er die Antwort bereits zu kennen glaubte.
    Henry zuckte mit den Schultern. „Vielleicht haben sie bereits genug gelitten.“
    Leicht hob Walter die Mundwinkel, doch sein Lächeln kam nicht von Herzen. „Ich hatte schon vermutet, dass du das warst, den ich da vorhin gespürt habe. Deine Frau ist eine ganz schöne Herausforderung.“
    Henry erwiderte das Lächeln nicht. Er hatte Kate nicht hinterherspionieren wollen, doch es war wohl kaum seine Schuld, dass sein Bruder ihr über den Weg gelaufen war, während Henry ihn verfolgt hatte. „Möglicherweise hat sie recht, weißt du. Ich bin bereit, den Gedanken zuzulassen, dass unsere Sichtweise nach so langer Suche nicht mehr wirklich objektiv ist.“
    Gleichgültig hob Walter die Schultern. „Das mag sein, aber es steht ihr nicht zu, uns das vorzuwerfen.“
    „Wenn sie es nicht tut, wer dann?“
    Erstaunt hob Walter die Augenbrauen. „Erzähl mir nicht, dass du zulässt, dass sie dich derart beeinflusst.“
    „Nein, aber wir haben geschworen, die Menschheit zu beschützen.“
    „Mein Sohn ist kein Sterblicher.“
    „Nein“, erwiderte Henry mit einer Engelsgeduld, von der er nie geglaubt hätte, er könnte sie besitzen. „Aber sein Bruder ist sterblich, und wir werden ihm mehr Schmerz zufügen, als er verdient.“
    „Also willst du damit sagen, ich sollte Pollux laufen lassen, bloß weil er nicht der Einzige ist, der leiden würde? Obwohl Castor ebenso an dem

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