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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschafft.
    Seine dünnen Turnschuhe hatte er anbehalten. Ihre geriffelten Sohlen sorgten dafür, daß er auf dem manchmal doch glatten Fels nicht zu schnell abrutschte.
    Er hätte auch eine der beleuchteten Treppen nehmen können, aber darauf verzichtete er bewußt, denn sehen sollte ihn niemand. Er hatte einen bestimmten Auftrag zu erledigen, mehr eine Bestrafung, denn gewisse Dinge paßten ihm überhaupt nicht in den Kram. Er hatte daran gedacht, sie los zu sein, als er sich von England nach Monte Carlo hin absetzte, aber die Spur war nicht verwischt worden. Zwei Männer waren eingetroffen und hatten unangenehme Fragen gestellt, die ihm überhaupt nicht paßten. Sie waren auch an die Person gelangt, die ihnen einen Hinweis gegeben hatte. Obwohl er keinen hundertprozentigen Beweis dafür besaß, konnte nur dieser Mann in Frage kommen, dem er nun einen Besuch abstatten würde.
    Auch jetzt huschte er die Steilküste hoch. Man sah ihm an, daß er diesen Weg nicht zum erstenmal ging. Er fand zielsicher Halt an den kleinen Vorsprüngen, er setzte seine Füße in Mulden, stieß sich ab, griff nach knorrigen Gewächsen und änderte immer dann die Richtung, wenn ihn die Stimmen aus den über ihm liegenden Gärten der Prachtvillen erreichten. Hier wohnten einige Superreiche, die sich die Käfigwohnungen in den Hochhäusern ersparen konnten. Das letzte Stück mußte er klettern. Einmal hing er über dem Abgrund, mit einem Klimmzug aber schaffte er auch diese Klippe und lief dorthin, wo sich der Parkplatz eines Clubs befand, der von einer dichten Hecke umgeben war.
    Sie gab ihm Schatten, und auch das Licht der Parkplatz-Laternen erreichte ihn nicht.
    Er wartete einige Sekunden, bis sich die Anspannung gelöst hatte, und ging dann weiter.
    Jetzt aufrecht und zügig, und er entdeckte schließlich ein dunkel angestrichenes Fahrrad, das jemand abgestellt hatte. Es war für ihn dort geparkt worden. Er stieg in den Sattel und radelte los. Niemand hatte ihn gesehen, und in der Stadt selbst fiel ein Radler mit nacktem Oberkörper auch nicht weiter auf.
    Der Mann, den er besuchen wollte, lebte in einem Haus, das er zweigeteilt hatte. Im kleineren Teil wohnte er, im größeren war sein Geschäft untergebracht, ein Laden, in dem man alles kaufen konnte, was das Herz begehrte.
    Trödel, Krimskrams - von der Angel bis zum Kochtopf war eigentlich alles vorhanden.
    Aber man konnte auch Stoff kaufen, denn Boque war ein Mann mit glänzenden Verbindungen zur Unterwelt von Nizza. Der Stoff hätte den Häuter nicht weiter gestört, überhaupt war ihm der Mann egal, er hätte sich nur nicht in seine Angelegenheiten einmischen sollen. Dafür mußte er sterben!
    Im überbevölkerten Monte Carlo gibt es viel Verkehr. Doch den Weg, den der Häuter nahm, der konnte als ruhig bezeichnet werden. In den Gassen roch es nach Essen.
    Das flache Haus stand quer zum Verlauf der Straße. Davor befand sich ein schmaler Parkstreifen, was äußerst selten war, und nur ein Wagen stand dort.
    Es war ein Geländewagen, der dem Besitzer gehörte. Zur Verfügung standen dem Häuter zwei Türen.
    Eine führte in den Laden, die andere in das Haus.
    Sowohl im Geschäft als auch im Haus brannte Licht. Der Killer konnte wählen.
    Er entschied sich für den Laden, weil er davon ausging, daß Boque noch einiges aufräumen und sortieren würde. Vielleicht hatte er auch noch nicht abgeschlossen.
    Sicherheitshalber bewegte sich der Häuter auf eines der Fenster zu. Darunter duckte er sich erst zusammen, dann schraubte er sich langsam hoch und lugte durch die Scheibe.
    Er sah nichts, was ihn befriedigt hätte. Nur lange, mit Waren vollgestellte Tische, zahlreiche Regale.
    Hatte Boque den Laden verlassen?
    Der Häuter wollte es nicht glauben. Seine Handfläche glitt streichelnd über den Griff des Messers hinweg. In der Kehle lag das leichte Kratzen, das Rauschen des Bluts in seinem Kopf war ebenfalls vorhanden, ein Zeichen, das immer dann eintrat, wenn eine Tat dicht bevorstand. Dann sah er ihn.
    Boque kam von links. Ein vorstehendes Regal hatte dem Häuter bisher die Sicht genommen. Das war nun anders.
    Sein Lächeln war grausam, als er auf die Tür zutrat, zweimal klopfte und darauf wartete, daß Boque öffnete.
    Er ahnte nichts. Vielleicht dachte er an einen späten Kunden oder war noch verabredet gewesen, jedenfalls kam er ziemlich schnell und zog die Tür auf.
    Der Häuter schlug zu.
    Der Hehler stieß nicht einmal einen Schrei aus, so sehr hatte ihn der Treffer

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