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Die Waechter der Teufelsbibel - Historischer Roman

Titel: Die Waechter der Teufelsbibel - Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Duebell
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bewegungsunfähig. Dies durfte kein zweites Mal passieren, sonst war er erledigt.
    Heinrich rollte sich von Cyprian herunter, und Cyprian wälzte sich zur Seite. Der Schmerz ließ ihn erneut aufschreien. Heinrich hockte auf allen vieren und schüttelte denKopf. Cyprian hatte den Moment des Aufpralls auf dem Boden genutzt und seine Stirn gegen die Heinrichs geknallt. Der Schmerz, der sich in Cyprians Schädel ausbreitete, war nichts im Vergleich zu dem, der in seiner Seite wütete. Heinrich schien stärker darunter zu leiden. Er grunzte und versuchte, auf die Beine zu kommen.
    Die meisten Kämpfe entschieden sich, noch bevor die Handgreiflichkeiten begannen. Einer der Kombattanten wurde in der Regel plötzlich von seiner Zuversicht verlassen, und das führte zwangsläufig dazu, dass er unterlag. Von den Kämpfen, die dennoch zwischen gleichermaßen entschlossenen Gegnern stattfanden, entschieden sich fast alle ebenfalls in den ersten Augenblicken. Ein kräftiger Mann konnte seine endgültige Niederlage noch durch Stehvermögen hinauszögern, aber es war nur eine Frage der Zeit.
    Cyprian wusste, dass er Heinrich unerwartet getroffen hatte. Der junge Mann hatte gedacht, dass Cyprian versuchen würde, dem Zusammenprall zu entkommen. Jeder andere hätte es vermutlich getan. Cyprian jedoch hatte sich über den Haufen rennen lassen und den Schwung genutzt, um noch während des Zu-Boden-Gehens zurückzuschlagen. Heinrich zog die Beine an und schüttelte den Kopf erneut, um seine Sicht zu klären. Es war Zeit, das Ende des Kampfes vorzubereiten.
    Cyprian packte ihn an den Haaren, zog ihn nach oben und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Es war ein sorgfältiger Schlag, ohne Rücksicht auf den Schmerz in seinen Rippen ausgeführt, und er riss Heinrich nach hinten und brach ihm die Nase. Heinrich setzte sich auf den Hosenboden. Blut schoss ihm über das Kinn. Er schrie auf, warf sich herum, presste die Hände vors Gesicht und versuchte gleichzeitig, auf die Beine zu kommen. Als er fast oben war, gab Cyprian ihm einen Tritt in den Hintern, und Heinrich krachte mit dem Kopf voran in einen Bretterstapel.
    Irgendwie kam er auf die Füße. Er schwang eine Faust blindlings nach Cyprian und schlug ein Luftloch. Seine Augen waren blind vor Tränen, sein Gesicht eine Maske aus Blut. Cyprian trat einen Schritt zurück, und Heinrich stolperte ihm nach, ein neues Luftloch schlagend. Er brüllte auf. Er schüttelte sich, erinnerte sich daran, wie man kämpfte, und nahm beide Fäuste vor die Schultern. Sein Gesicht war plötzlich ungeschützt. Cyprian traf seine geschwollene Nase mit einem genau bemessenen Schlag.
    Heinrich fiel auf die Knie, heulend wie ein Wolf. Er besaß so viel Geistesgegenwart, sich nach hinten zu werfen, aber Cyprian verzichtete darauf, nach ihm zu treten. Wenn sein Gegner im Reflex seinen Fuß zu packen bekäme, wäre es um ihn geschehen. Heinrich rollte sich seitlich davon. In einem Wirbel aus Schweiß- und Blutstropfen kam er wieder hoch. Sein Haar war jetzt grau vom Staub des Bodens, das Gesicht war so entstellt, dass ihn seine Mutter nicht erkannt hätte.
    »Ich bring dich uuuuum!«, röhrte er. Blut spritzte zusammen mit Speichel aus seinem Mund. Seine Augen schwollen bereits zu. Er warf sich herum und rannte zum Feuer hinüber. Cyprian versuchte, ihm den Weg abzuschneiden, doch dann schlug Heinrich einen Haken und stürzte sich auf das Podest, auf dem die Teufelsbibel lag. Ein Fächer aus Blutspritzern klatschte auf das weiße Leder. Er zerrte an etwas unter der Auflagefläche. Es steckte fest.
    Cyprian war heran. Heinrich schlug nach ihm. Cyprian duckte sich und keuchte von dem Stich, den seine Rippen durch seinen Oberkörper sandten, aber er nutzte die Gelegenheit und hieb Heinrich in den Bauch. Heinrich klappte zusammen. Er erwischte Cyprian mit dem Ellbogen an der Schläfe, doch es war ein kraftloser Hieb. Cyprian angelte nach Heinrichs Fuß und riss ihn weg; sein Gegner schlug auf den Boden. Er rollte sich erneut beiseite, aber viel langsamer als zuvor. Cyprian wusste, ohne dass er nachsehen musste, dassHeinrich entweder ein Messer oder eine geladene Pistole unter der Auflagefläche versteckt hatte, doch er machte keinen Versuch, sie an sich zu nehmen. Er stolperte Heinrich hinterher, wartete ab, bis dieser sich aufgerappelt hatte, und schlug ihm mit verschränkten Fäusten gegen den Kopf. Heinrich drehte sich halb in der Luft und fiel auf das Gesicht. Erneut versuchte er, sich aufzurichten.
    Dies war der

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