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Die Wächter Edens

Die Wächter Edens

Titel: Die Wächter Edens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Bellem
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gleich rauf.«
    Arienne zuckte die Achseln. »Na und? Die wohnen vielleicht auch hier?«
    Tom schüttelte den Kopf. »Dann würden sie die Tiefgarage des Komplexes benutzen. Für heute Nacht ist Schnee angekündigt.«
    »Und wenn sie nur einen Freund besuchen?«
    Tom wiegte den Kopf hin und her, ohne den Blick von den drei Gestalten zu nehmen. Sie alle trugen dunkle Mäntel, die den Rest ihrer Kleidung verbargen. »Die sehen mir nicht nach der üblichen Bevölkerung der Gegend hier aus.«Er stürmte aus dem Schlafzimmer, wobei er noch rasch die Schubladen aus der Kommode riss. Sie fielen geräuschvoll zu Boden und barsten auseinander. Ihr Inhalt ergoss sich über den Schlafzimmerboden. Dann rannte Tom zur Wohnungstür und machte sie einen Spaltbreit auf.
    Arienne eilte ihm nach und wollte gerade etwas sagen, als er sie wild gestikulierend um Ruhe bat.
    Es ratterte kurz, dann wurde die Haustür geöffnet. Tom drückte die Wohnungstür leise ins Schloss. »Scheiße.« Er blickte sich nervös im Zimmer um und zückte sein Handy. Er wählte eine Nummer.
    »Rufst du die Polizei?«, fragte Arienne, als ihr Handy plötzlich klingelte.
    »Geh ran!«, zischte Tom. »Und ja nicht auflegen!« Er schaltete das Display seines Handys ab, legte es auf den Wohnzimmerschrank und schob es an die Wand, sodass es außer Sichtweite war. Dann packte er Arienne am Arm und zerrte sie aus der Wohnung. Im Treppenhaus brannte Licht. Offensichtlich befolgten die drei Gestalten ebenfalls seinen Rat, was die Unauffälligkeit der Beleuchtung betraf. Tom und Arienne nahmen die Treppe nach oben. Dabei versuchten sie so geräuschlos wie möglich zu sein, was bei der Marmortreppe nicht sonderlich schwer war. Im nächsten Stock kauerten sie sich in eine dunkle Ecke, und Tom bedeutete Arienne, absolute Stille zu bewahren.
    Plötzlich hörten sie leise Schritte die Treppe heraufkommen, die im Stockwerk unter ihnen verstummten. Als die drei Gestalten an der Wohnungstür ankamen, stieß einer von ihnen einen leisen Fluch aus.
    »Jemand war hier«, zischte eine Frauenstimme.
    »Scheiße«, antwortete eine tiefe Männerstimme. »Hoffen wir, da hat nur jemand nach Wertsachen gesucht.«
    Wenig später wurde die Tür geschlossen.
    »Jetzt«, flüsterte Tom tonlos. Er und Arienne standen auf und schlichen sich die Treppe hinab. »Kannst du das Telefonat aufnehmen?«, fragte er zwei Stockwerke tiefer.
    Arienne nickte, drückte ein paar Tasten an ihrem Telefon und hielt es ihm grinsend entgegen. »Du bist wirklich ein gerissener alter Hund«, sagte sie lobend.
    »Ja, komm, ist gut. Lass uns schnell zum Auto gehen.«
     
    Sie setzten sich in Toms Wagen und lauschten der Unterhaltung der drei Fremden. Zumindest versuchten sie es, doch der Ton war zu leise und sie konnten kaum etwas verstehen.
    »Kein Problem«, sagte Arienne. »Das können wir am Computer nachbearbeiten.«
    »Okay«, sagte Tom. »Wir warten, bis sie fertig sind, dann folgen wir ihnen.«
    Arienne schüttelte den Kopf. »Das halte ich für zu gefährlich. Wenn sie uns bemerken, sind wir vielleicht die nächsten Leichen.«
    Tom nickte. »Dann eben nur das Gespräch. Und das Nummernschild.« Er zückte seine Digitalkamera.
    Gerade als er aus dem Wagen aussteigen wollte, hielt Arienne ihn zurück. »Warte! Hast du zufällig Klebeband bei dir?«
    »Im Handschuhfach.«
    Arienne wühlte in dem unaufgeräumten Fach herum, bis sie eine kleine Rolle braunes Paketklebeband gefunden hatte. Sie riss mehrere Streifen ab und klebte sie an ihr Handy. »Mach das unter deren Wagen fest«, wies sie Tom an. »Und beeil dich.«
    »Was soll das bringen?«, fragte er verdutzt.
    »Tu es!«, befahl sie. »Ich erklär’s dir gleich. Und jetzt beeil dich endlich!«
    Tom wollte endlich aussteigen, als Arienne ihn erneut zurückhielt. »Halt!«
    »Was denn noch?«, fragte er genervt.
    »Das Fenster!«, warnte Arienne. »Die könnten dich sehen.«
    »Scheiße, du hast recht.« Er dachte kurz nach. »Okay, sobald im Treppenhaus wieder das Licht angeht, renne ich zu dem Wagen rüber und klebe dein Handy unter der Stoßstange fest.«
    »In Ordnung.«
     
    Wenig später ging das Licht im Treppenhaus an. Tom reagierte und führte seinen Plan aus. Dann huschte er über die Straße wieder zurück. Gerade als er die Wagentür schloss, wurde die Haustür geöffnet.
    »Und jetzt?«, fragte Arienne von plötzlicher Panik ergriffen. »Die haben vielleicht gesehen, wie wir ins Auto eingestiegen sind. Und dann fragen sie sich, warum wir nicht

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