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Die Wächter Edens

Die Wächter Edens

Titel: Die Wächter Edens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Bellem
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losgefahren sind.«
    »Scheiße, du hast recht.« Tom blickte ihr entschuldigend in die Augen. »Bitte schlag mich nicht. Das ist rein professionell.« Dann warf er sich auf sie, presste seine Lippen auf ihre und tat so, als würde er sich mit den Händen gerade einen Weg unter ihr Oberteil bahnen.
    Arienne wollte vor Schreck aufschreien, doch Toms Lippen versiegelten ihren Mund. Ihr Herz raste vor Panik, als sie über Toms Kopf hinweg die drei Fremden sah. Einer, ein großer Mann, starrte misstrauisch zu ihnen herüber.
    Arienne schluckte ihre Angst hinunter und spielte das Spiel mit. Wenn sie glauben, dass wir bloß ein notgeiles Paar sind , dachte sie, lassen sie uns vielleicht in Ruhe.
    »Na, die machen sich anscheinend mehr als bloß warme Gedanken!«, lachte der Hüne.
    Schließlich stiegen die drei Fremden in den Van ein und fuhren davon. Erst als sie um die Ecke gebogen waren, ließ Tom von Arienne ab.
    Er zog sich von ihr zurück, senkte beschämt den Kopf und sagte kleinlaut. »Ich wusste keine andere Möglichkeit, damit wir unauffällig erscheinen.«
    Arienne atmete tief durch. »Das war ziemlich überraschend. Und auch wenn es gut funktioniert hat … Das bleibt eine einmalige Sache. Und wehe du prahlst damit!«
    Tom lächelte erleichtert. »Werd ich nicht«, versprach er. »Wobei du echt ’ne gute Geschichte hergeben würdest. Viel besser als Bettina aus der Buchhaltung.«
    Arienne hob überrascht die Augenbrauen. »Du hattest was mit Betty?«
    »Ich hab sie letztes Jahr nach der Weihnachtsfeier nach Hause gefahren. Sie hatte ziemlich einen im Tee.«
    »Und das hast du ausgenutzt, war ja klar.«
    Tom schüttelte den Kopf. »Nein, so war es nicht. Sie hat sich mir eher ziemlich direkt an den Hals geworfen.«
    »Wie auch immer«, sagte Arienne achselzuckend. Das ganze Thema war ihr unangenehm, da sie Tom bis zu diesem Kuss irgendwie nicht als sexuelles Wesen wahrgenommen hatte. Nun sah sie nicht bloß den alternden Redakteur in ihm, sondern auch ein Stückchen eines alternden Playboys, was dem positiven Bild von ihm einen unschönen Fleck verpasste.
    »Und wie finden wir jetzt die und dein Handy wieder?«, fragte Tom. »Dabei fällt mir ein, dass ich meins noch aus der Wohnung holen sollte.«
    »Ich komme mit.«
     
    Vor der Wohnung erwartete sie die erste Überraschung. Die Wohnungstür war mit frischen Polizeisiegeln versehen.Tom fluchte leise vor sich hin, während er die Siegel erneut auftrennte. Nachdem sie in die Wohnung eingetreten waren und die Tür wieder geschlossen hatten, machte er seinem Ärger Luft.
    »Scheiße! Ganz große Scheiße ist das … Das heißt, dass wir es wohl wirklich mit ein paar durchgeknallten Bullen zu tun haben.«
    »Wegen der Siegel? Bekommt man die nur bei der Polizei?«, fragte Arienne.
    »Na, im Supermarkt kannst du sie jedenfalls nicht kaufen«, erwiderte Tom mürrisch.
    »Und wo hast du deine her?«, hakte sie nach.
    Tom winkte ab. »Ach, da schuldete mir einer vom Revier einen Gefallen.«
    Sie legte den Kopf schief und hob die Augenbrauen. »Und denkst du nicht, dass das auch für die drei Gestalten gelten könnte?«
    Tom zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht«, gestand er. »Aber egal, wer die sind, sie sind keine Amateure … und sie haben womöglich gute Verbindungen.«
    Arienne nickte und blickte sich in der Wohnung um. »Sieht unverändert aus«, sagte sie leise.
    Tom fischte sein Handy wieder vom Schrank und blickte sich ebenfalls erstaunt um. »Was wollten die hier?«, wunderte er sich.
    Tom hielt sich das Handy ans Ohr. »Anscheinend fahren sie noch«, sagte er. »Ich höre nur lautes Rauschen.«
    Arienne blickte sich im Schlafzimmer um. »Die haben nichts angerührt«, teilte sie wenig später ihre Einschätzung mit.
    »Vielleicht hatten sie was Kleines übersehen und mussten noch mal dafür zurückkommen? Die Spur, die wir jetzt nicht haben?«, überlegte Tom. Er wedelte mit seinem Handyvor ihrem Gesicht herum. »Na ja, wir werden es wissen, wenn wir die Aufnahme auf deinem Handy abhören … Wie wollen wir das eigentlich wiederfinden?«
    Arienne lächelte gelassen. »Dafür brauche ich bloß mein Notebook. Da gibt’s eine kleine Anwendung, die dein Handy vor Diebstahl oder Verlust schützen soll.«
    »Du kannst auf deinem Notebook sehen, wo dein Handy ist?«
    Sie nickte. »Als würde ich ein Navi benutzen.«
    »Okay, betrachte mich als erstaunt«, gab er zu Protokoll. »Aber … hätten wir das über das Nummernschild nicht leichter

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