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Die Waechter von Marstrand

Die Waechter von Marstrand

Titel: Die Waechter von Marstrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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Stunde später legte Karin auf, blieb aber in der Plicht sitzen. Johan kam über den Anlegesteg spaziert.
    »Hallo, meine Schöne.« Er stieg über die Reling.
    »Hallo.« Karin stand auf.
    Er umarmte sie.
    »Sitzt du hier im Dunkeln?«
    »Hm.«
    »Ich habe versucht, dich anzurufen.«
    »Ich habe telefoniert.«
    »Das weiß ich. Du wirkst so seltsam. Ist etwas passiert?«
    »Du wirst sie kaum glauben, aber dies ist die großartigste Geschichte der Welt. Falls sie stimmt, was ich mir allerdings vorstellen kann.«
    Johan setzte sich auf die Bank, sprang aber sofort wieder auf.
    »Scheiße, es ist ja nass.«
    »Das nennt man Tau. Vielleicht bist du es nicht gewöhnt, so spät nachts noch draußen zu sein?« Karin reichte ihm das Sitzkissen, das sie im Rücken gehabt hatte.
    »Jetzt erzähl schon.«
    »Willst du dir nicht eine andere Hose anziehen?«
    »Nein, dafür bin ich zu neugierig. Ich will alles hören.«
    »Astrid Edman hat mich angerufen, um mir von zwei Dingen zu erzählen, die in ihrem Besitz sind. Ein Tagebuch und eine Brosche. Das Tagebuch hat sie erst kürzlich gefunden, aber mit seiner Hilfe müssten wir die Frau und das Kind aus dem Moor identifizieren können. Agnes, die Verfasserin, ist einer anderen Frau begegnet, Aleida Maria van der Windt. Sie könnte die Tote aus dem Moor sein.«
    »Das klingt nicht schwedisch«, sagte Johan.
    »Holländisch.«
    »Wie ist sie in ein Moor auf Klöverö geraten?«, fragte Johan.
    »Das ist eine lange Geschichte. Sie handelt von den Seeräubern auf Klöverö.«
    »Gab es hier Seeräuber?«
    »Bist du nicht derjenige, der sich mit so etwas auskennen müsste? Du bist immerhin Mitglied im Heimatverein. Ein richtiger Marstrander Junge. Wozu habe ich dich denn sonst?«
    »Gute Frage. Du weißt nicht zufällig die Namen der Seeräuber?«
    »Johannes Andersson und Daniel Jacobsson.«
    »Der Bremsegård und Korsvik. Ich glaube nicht, dass man viel über diese beiden Herren weiß. Einige ihrer noch lebenden Nachfahren wollen ihre sogenannten Geschäfte nicht unbedingt an die große Glocke hängen.«
    »Das glaube ich gern. Astrid Edman ist ja mit Johannes verwandt, das wusste sie bereits, aber nun vermutet Astrid, dass sie auch mit Aleida van der Wind verwandt ist. In dem alten Tagebuch steht, dass Johannes und Aleida einen Sohn zusammen bekommen haben, aber er istnicht das Kind aus dem Moor. Aleidas Sohn wird nämlich von einer Familie auf Klöverö in Obhut genommen. Dort wächst er auf. Seine Großmutter ist die einzige, die von seiner Herkunft weiß. Sie hat das Tagebuch geschrieben. Johannes hat nie erfahren, dass er auf dem Hof nebenan einen Sohn hatte.«
    Johan schwieg eine Weile, als müsse er diese Informationen erst einmal verdauen.
    »Ist das wahr?«
    »Astrid sagt, sie besitze eine Brosche, die es beweist. Die holländische Königin hat sie Aleida geschenkt, und Aleida hat sie Agnes gegeben.«
    Johan stand der Mund offen.
    »Die holländische Königin?«
    »Ja.«
    »Wer war Agnes noch mal?«, fragte er.
    »Die Frau, die das Tagebuch geschrieben hat. Sie begegnet Aleida, nimmt ihren Sohn unter ihre Fittiche und bekommt eine Brosche von ihr. Später erbt Astrid das Schmuckstück von ihrer Mutter.«
    »Eine Brosche?«
    »Tja, nun könnte man sich vielleicht dein Interesse an Antiquitäten zunutze machen.« Karin dachte an Johans Wohnung mit dem Gobelin aus dem achtzehnten Jahrhundert im Wohnzimmer. Als sie das erste Mal bei ihm zum Abendessen eingeladen gewesen war, hatten ihr die vielen wundervollen Dinge einen kleinen Schock versetzt. Johan benutzte nur Geschirr aus dem achtzehnten Jahrhundert.
    »In welchem Jahr kam die Holländerin hierher?«, fragte Johan.
    »Ich weiß es nicht genau. Da musst du Agnes fragen.«
    »Nur ungefähr. Über den Daumen gepeilt?«
    »Es müsste irgendwann zwischen 1820 und 1840 gewesen sein. Wieso?«
    »Ich habe überlegt, wer zu der Zeit regiert hat. Es waren König Wilhelm I. und Königin Wilhelmina von Preußen. Nach ihrem Tod hat er eine ihrer Hofdamen geheiratet.«
    »Wann ist die Königin gestorben? Ich nehme doch an, dass du das weißt.«
    »1837.«
    »Etwas genauer kannst du mir das Datum nicht nennen?«
    »Nein.«
    »Schlimm, schlimm.« Karin schüttelte den Kopf.
    »Hör auf. Also, was macht ihr jetzt?«
    »Wir nehmen eine Speichelprobe von Astrid und lassen ihre DNA isolieren. Anschließend werden wir überprüfen, ob Astrid und die Frau im Moor verwandt sind.« Sie blickte nach Klöverö hinüber. »Stell dir das mal

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