Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)
eines Dämons, zu einem friedlich schnurrenden Hauskätzchen zu mutieren. Trotzdem fühlte es sich nicht richtig an, Morten das auf diese Weise zu verstehen zu geben . Seere wollte nicht streiten. Im Gegenteil: Er wollte Morten viel lieber nur in die Arme nehmen und sich wieder mit ihm vertragen. Außerdem war eine Versöhnung ja doch noch immer ein sehr guter Grund, ihn einmal mehr ins Bett zu zerren.
Morten reckte Seere stolz und unnachgiebig sein Kinn entgegen. „Gut, dann haben wir das ja geklärt. Ich will kein wildes Raubtier in meinem Privatleben oder in meinem Bett. Niemand wird mich davon abhalten, meine Meinung zu sagen. Wenn ich dich niedlich finde, weil dir ein Kissen am Horn baumelt, werde ich das auch sage n, und ich habe keine Lust, dafür von dir geschlagen zu werden.“
Morten drehte ihm den Rücken zu und legte seine Kamera dorthin zurück, wo sie hingehörte. „Vielleicht wäre es besser, wenn du langsam gehst.“
Dumpfes Grollen über diese Antwort löste sich aus Seeres Kehle, das in seinem animalischen Klang erst recht an besagtes Raubtier erinnerte. Er spielte wirklich mit dem Gedanken, sich nach Hause zu beamen, doch das war nicht, was er wollte. Nein, er würde sich von Morten nicht verjagen lassen. Der Dieb war sein Eigentum, und, verdammt, er würde sich genau das holen, was er wollte.
Unhörbar stellte er sich hinter den immer noch wütend wirkenden Morten und legte ihm locker die Hände auf die Schultern.
„Es wäre sicher gut, wenn ich jetzt ginge“, murmelte er dunkel an Mortens Ohr. „Aber es ist definitiv besser, wenn ich bleibe.“
Sein heißer Atem streifte Mortens Haut und Seere drückte aufreizend leicht seine Lenden gegen den süßen Hintern.
„Fragt sich nur, für wen“, erwiderte Morten, der sich bei diesem Kontakt versteifte. „Hör auf damit, Damian. Das ist nicht Teil unseres Vertrags.“
Seere zerrte an Mortens Hemd, bis es riss, und tastete über das Siegel, das sich darunter befand. Ein unterdrücktes Keuchen war die Reaktion darauf.
„Nein, ist es nicht.“
Er rieb eine Brustwarze zwischen seinen Fingern und ließ seine Hand tiefer wandern.
„Und trotzdem bist du schon hart.“
Nun endlich begann Morten, sich zu wehren und drehte sich aus Seeres Umarmung heraus.
„Das ... das hat nichts mit meinem freien Willen zu tun! Ich lasse nicht mit mir spielen, wie es dir gefällt. Komm wieder her, wenn du einen Auftrag hast, und lass mich ansonsten in Ruhe!“
Seere lachte heiser auf.
„Du hast keine Ahnung, was dieses Siegel bedeutet, oder? Es verbindet dich mit mir. Es zeichnet dich als MEIN Eigentum aus. Du gehörst mir, Morten und daran wird sich bis zu deinem Tod nichts ändern.“
Blaue Augen weiteten sich entsetzt und verengten sich dann in tödlicher Wut. „Ich bin nicht dein Eigentum! Ich gehöre niemandem, außer mir selbst!“
„Irrtum!“, knurrte Seere, ließ Morten jedoch los, machte einen Schritt zurück und verschwand mit einem ohrenbetäubenden ‚Plopp!‘.
Er materialisierte sich diesmal nur einen Meter von seinem Zimmer entfernt, was durch den Geräuschpegel, den er verursachte, natürlich Leonard auf den Plan rief.
Der streckte den Kopf aus seinem Büro, hob abfällig die eine Augenbraue und schnaubte leise.
„Schon wieder dieser Mensch?“, erkundigte er sich mit einer unterschwelligen Drohung in der Stimme. Seeres Schweigen war Antwort genug für ihn.
„Seere, warum tust du dir das an? Überlass ihn Dantalion oder mir.“
„Spinnst du?“, fauchte Seere entgeistert. „Morten Rykers gehört mir! Er trägt mein Siegel!“
Leonard verdrehte genervt die Augen.
„Deine Begeisterung für diesen Kerl grenzt an Besessenheit, Seere. Aber ich habe etwas für dich, was dich vielleicht ein wenig ablenkt. Dantalion hatte herausgefunden, dass Tim Parker morgen Abend auf einer Versammlung von Industriebossen sein wird, bei der er geehrt werden soll. Er ist eitel genug, um dort zu erscheinen, wird also seine Festung verlassen und ist damit ein Ziel für euch.“
Seere grinste breit. „Das ist zur Abwechslung mal eine gute Nachricht. Gehört er mir allein oder muss ich ihn mit Dante teilen?“
„Nenn mich nicht so!“, schalt Dantalion, der nun ebenfalls aus seinem Raum kam. „Und ja, ich werde dabei sein. Schließlich willst du die Rezepte vernichten, oder? Wenn sie in seinem Kopf sind, kann ein wenig telepathische Unterstützung sicher nicht schaden!“
„Ja! Und dann kann ich ihm endlich eine verpassen!“
Seeres
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