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Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition)

Titel: Die Wächterdämonen: Das Dämonensiegel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Seidel , Simone Singer
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in Teufels Küche gelandet.
     
    So kam es, dass Seere anders als eigentlich geplant am nächsten Tag in Mortens Wohnzimmer saß und einmal mehr auf ihn wartete, um mit ihm zu reden und einige Sachen klarzustellen .
    Er kochte innerlich, als er die Digitalkamera auf einem Schränkchen entdeckte , und nahm das gute Stück an sich, um zu überprüfen, ob Morten das schändliche Foto inzwischen gelöscht hatte. Seere schnaubte verächtlich, als er entdeckt e, dass das natürlich nicht der Fall war. Das heizte seine Wut nur weiter auf und er war beinahe so weit, den Fotoapparat auf dem Boden zerschellen zu lassen, als die Haustür aufgeschlossen wurde.
    Seere bemerkte, wie Morten erschrocken einatmete und die Tür fluchtartig von außen schließen wollte. Flucht war jedoch zwecklos, das zeigte er Morten deutlich, indem er sich neben ihn blinzelte und ihn zurück in die Wohnung zerrte.
    „Warum hast du es nicht gelöscht? Reicht es dir nicht, dich einmal darüber lustig zu machen?!“, fauchte er. Damit war der Streitpunkt Nummer eins prompt angeschnitten.
     
    – —
     
    Morten wehrte sich nach Leibeskräften, doch er hatte keine Chance gegen den Dämon, der ihm kräftemäßig weit überlegen war. So musste er sich hilflos ins Wohnzimmer bugsieren und auf die Couch drücken lassen, während sich Damian bedrohlich vor ihm aufbaute und sichtbar ungeduldig auf eine Antwort wartete.
    „Wieso lustig machen?“, fragte er verwirrt nach, weil ihm anscheinend der Kontext entging, und fand dabei seine Wut über die Art wieder , mit der Damian ihn behandelt hatte.
    „ Es war eben süß, wie du mit dem Kissen gekämpft hast, das ist alles. Weder hab ich mich in dem Moment über dich lustig gemacht, noch habe ich es mit dem Foto vor.“
    Angriffslust stieg in ihm auf, obwohl e r sehr genau wusste, dass er gar nicht erst daran denken brauchte, Damian in die Defensive zu drängen.
    „Du konntest dir schon gestern kaum das Lachen verkneifen, als du das gesehen hast!“, knurrte Damian ärgerlich. „Und dann musst du zu allem Überfluss ei n Foto davon machen! Mann, hast du keinen Anstand? Ich würde dich nämlich auch nicht in einer demütigenden Situation fotograf ieren!“
    Morten verzog skeptisch das Gesicht und schüttelte leicht den Kopf.
    „Hast du überhaupt schon jemals über dich selber gelacht, Damian?“, wollte er konsterniert wissen. „Habt ihr Dämonen denn gar keinen Humor? Oder ist es nur lustig für euch, wenn ein anderer leidet? Du hast eben so niedlich ausgesehen, dass ich nicht widerstehen konnte.“ Morten schnaubte verächtlich und betrachtete D amian weiterhin mit einer Mischung aus Neugier und Erstaunen.
    „Dämonen sind generell NICHT niedlich!“, fauchte Seere e rbost. „Natürlich habe ich Humor! Nur was meine Hörner betrifft, verstehe ich keinen Spaß und das wirst du gefälligst auch respektieren! Ich mach mich schließlich auch nicht über deine Nase lustig oder deinen großen Zeh!“
    Morten sprang auf, stellte sich vor Damian und plusterte sich auf, um den Größenunterschied auszugleichen. Er stemmte die Fäuste in die Taille und hob sich auf die Zehenspitzen, um Seere auf gleicher Höhe in die Wut blitzenden Augen schauen zu können.
    „Ich hab mich NICHT darüber lustig gemacht, verdammt!“
    Er stapfte zu der Kommode, holte die Kamera, rief das Bild auf dem Display auf und hielt es Seere unter die Nase, mit dem Ergebnis, das der ihm das Gerät aus der Hand schlug.
    Morten kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen.
    „Wenn du wirklich glaubst, du kannst mit mir tun und lassen, was dir gerade einfällt, hast du dich geirrt, Damian! Ich lasse mich von dir nicht schlagen und ich lasse mir auch nicht vorschreiben, wann ich dich … zum Anbeißen finde.“
     
    Seere bekam das leichte Zögern in Mortens Wortfolge nicht mit. Stattdessen hob er die Brauen an und spürte, wie sich etwas in seinem Innern zusammenzog. Fand Morten an dieser lachhaften, schamvollen Begebenheit tatsächlich etwas Positives? Brachte er damit etwas Schönes in Verbindung? Wahrscheinlich, denn Morten verteidigte seinen Standpunkt mit aller Vehemenz.
    „Ich ... ich finde das nicht niedlich“, sagte Seere, getrieben von der alten Bitterkeit, die plötzlich in ihm aufwallte.
    „Bitte mach es weg“, bat er nun, sanfter diesmal, und bemerkte, wie Morten schwer seufzte und betrübt wirkend nickte.
    „Gut, wenn du so sehr darauf bestehst“, schnaufte er, zog die Mundwinkel kurz nach unten und löschte das Bild

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