Die Waffenbrüder von Antares
der Sterne ausschlaggebend sein mochten.
Die Savanti, dessen war ich sicher, wollten Kregen zu einer zivilisierten Welt machen – ein lobenswertes Vorhaben.
Was dagegen die Herren der Sterne wollten, wußte ich nicht. Doch ihre Pläne waren eindeutig langfristig zu sehen. Die Menschen, die ich auf Betreiben dieser Wesen vor dem Tod gerettet hatte, würden langsam heranwachsen; ihr Schicksal mußte auf die Geschichte der Welt Einfluß gewinnen.
Ich verließ den Westen, wo ich mich seltsam zu Hause gefühlt hatte, eine rauhe Welt, die mich sehr an Kregen erinnerte. Ich wanderte nach Südwesten und hielt mich gerade in Virginia auf, als die blaue Strahlung mich einhüllte und zu meiner Erleichterung nach Kregen zurückbrachte.
Als ich die Augen öffnete, stellte ich fest, daß ich – wie schon so oft – nackt war. Ein ganz normaler Zustand, nachdem mich die Herren der Sterne auf die Scorpio-Welt zurückgeholt hatten.
Das Problem, dem ich mich diesmal gegenübersah, war so absurd einfach, daß ich überzeugt war, die Lage konnte von den Herren der Sterne nur als Vorwand heraufbeschworen worden sein, um mich wieder nach Kregen zu holen. Vielleicht, dachte ich, als ich mich aufrichtete und mich in dem herrlich vermischten grünroten Licht reckte, vielleicht brauchte man mich hier. Jedenfalls stellte der kleine vierarmige Och trotz seines runden Schildes und seines Speers keine so große Gefahr dar, wie ich sie bei anderen Gelegenheiten auf diesem Planeten erlebt hatte.
Das Geschöpf war Sklavenhändler und trieb eine zusammengekettete Gruppe von Mädchen zum Strand, wo ein niedriges zweimastiges Schiff wartete. Wie Ihnen bekannt ist, liegen mir die Djangs besonders am Herzen. Obwohl sie vier Arme haben, haben sie eine Apimrasse. Als Kämpfer sind sie unschlagbar. Ihre Mädchen sind ungewöhnlich hübsch und sehr beliebt. Diese Wesen verlassen ihre Heimat Djanduin, die im Südwesten Havilfars liegt, nur selten. Ich bin König von Djanduin.
Die zehn Mädchen hätten den Och-Wächtern die Hölle heiß gemacht, wenn sich die Männer näher herangewagt hätten – doch sie blieben vorsorglich außer Reichweite. Ich gab dem nächsten Och einen Schlag über den Kopf. Ein Och hat sechs Gliedmaßen, wobei das mittlere Paar wahlweise als Arme und als Beine eingesetzt werden kann. Der Körper trägt einen zitronenförmigen Kopf mit aufgedunsenen Wangen und herabhängendem Doppelkinn; das ganze Wesen ist kaum vier Fuß groß. Die Ochs sind agil und kämpfen rücksichtslos; sie werden überall auf Kregen als Söldner eingesetzt, wobei sie allerdings nicht zur höchsten Söldnerklasse zählen. Folglich kosten sie auch weniger. Ich kannte die Rasse der Ochs. In diesem Augenblick stürzte sich das zweite Wesen auf mich, doch ich unterlief seinen Speer und schlug ihn nieder. Dann nahm ich seinen Spieß und schleuderte ihn dem dritten Och entgegen. Der vierte und der fünfte warfen ihre Speere und trabten sodann mit gesenkten Thraxtern und Schilden auf mich zu, während vom mittleren Arm-Beinpaar ein Dolch gehalten wurde.
Ich ließ den Thraxter des toten Och kreisen, wehrte die Klingen ab und erledigte die beiden Männer mit zwei schnellen Hieben. Endlich konnte ich mich um die Mädchen kümmern.
Eine der Gefangenen, deren Name sich später als Rena herausstellte, erkannte mich. Sie stieß einen Freudenschrei aus.
»Der König!« rief sie. »Notor Prescot, der König von Djanduin!«
Selten hatte ich auf Kregen eine solche Rückkehr erlebt!
Die Ketten ließen sich mit Schlüsseln öffnen, die ich den toten Ochs abgenommen hatte. »Bald müssen die anderen djanvergessenen Ochs kommen«, sagte Rena und ergriff einen Thraxter. »Bei Mutter Diocaster! Wir wollen sie hübsch kleingehackt in eine herrelldrinische Hölle schicken!«
»Sind schon andere Sklaven an Bord, Rena?«
»Aye, Majister.«
»Dann müssen wir sie befreien. Wo bist du zu Hause?« Mit dieser Frage wollte ich herausbekommen, in welchem Teil des Landes wir waren.
Doch ehe sie antworten konnte, eilte ein anderes Mädchen mit einem Speer herbei. »Die Rasts greifen an!« rief sie.
Wir machten uns an die Arbeit. Zu dem anstrengenden Kampf möchte ich nur anmerken, daß zwei Mädchen leicht verwundet wurden; dank Djan dem Allherrlichen mußte auf unserer Seite niemand sterben.
Anschließend gingen wir zum Schiff hinab und befreiten die Gefangenen. Als wir alle jubelnd an den Strand zurückkehrten – ich hatte meine Blöße inzwischen mit einem orangeroten
Weitere Kostenlose Bücher