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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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und traf meine Vorbereitungen ...
    Unmittelbar nach dem Jikhorkdun hatte ich meine Vergangenheit eingeholt.
    Wir schlenderten durch den Korridor unter den Privatlogen – Rees und Nath und die anderen in unserer bunten Kleidung. Oh, wir boten sicher einen hübschen Anblick. Ein lächelnder junger Mann erschien plötzlich an meiner Seite. Seine Stiefel waren derart komisch, daß ich den Kopf abwenden mußte, um nicht zu lachen.
    »Amak Hamun ham Farthytu?«
    Denk daran, sagte ich zu mir selbst, denk daran, daß du ein Schwächling und ein Dummkopf bist!
    »Aber ja, ich habe die Ehre. Mit wem spreche ich denn, ohne Llahal zwischen uns?«
    Das machte nicht den geringsten Eindruck auf ihn.
    »Bist du der Amak aus dem Paline-Tal, der vor einem Duell davongelaufen ist?«
    »Was ist das?« brüllte Rees und erschien zwischen uns. »Ein Duell? Davongelaufen?«
    »Aber ja, Trylon«, sagte der Mann grinsend. »Es stimmt. Die ganze Stadt hat davon gesprochen.«
    Trylon Rees begann in der Kehle zu grollen. Ich mußte mir schleunigst etwas einfallen lassen.
    »Also, was das angeht«, sagte ich so schnoddrig wie möglich, »so wurde ich unmittelbar vor einem Kampf mit Strom Lart ham Thordan krank – ein ziemlich komischer Bursche.« Diese Worte lösten ein unterdrücktes Lachen aus – ich hatte also richtig geraten und fuhr fort: »Ich war eine Weile unterwegs und hatte eigentlich noch keine Zeit, den Langweiler wieder aufzusuchen. Ist er überhaupt noch in der Stadt?«
    Der spöttisch grinsende junge Mann wurde ernst, als Rees jetzt mit lauter Löwenstimme sagte: »Also, wenn dieser Strom die Sache hochspielen will, soll er zu mir kommen. Ich brate ihm seine Ohren in der Pfanne!«
    Unsere Anhänger lachten, und der junge Mann blieb beunruhigt zurück. Im heiligen Viertel von Ruathytu gab es allerlei Banden und Clans und Klubs und Enklaven, deren Mitglieder natürlich füreinander einstanden. Ich begann wieder freier zu atmen ...
    Als ich nun meine nächtlichen Vorbereitungen traf, klopfte es plötzlich laut an der Tür. Trylon Rees stürmte herein. Im Arm trug er eine Flasche Wein.
    »Jetzt erzähl mir von diesem dummen Strom, Hamun, du raffinierter Bursche! Krank geworden vor einem Duell! Ha!«
    Wir brachen die Flasche an, und ich erzählte ihm eine hübsche Geschichte, und er lachte und sagte mir zu, als mein Champion einzustehen, sollte der Strom auf dem Duell bestehen. »Und dann«, fügte er hinzu, »dann kannst du getrost wieder krank werden, mein lieber Hamun. Ich kümmere mich schon um den Rast!«
    »Das ist überaus freundlich von dir, mein lieber Rees.«
    »Freundlich? O nein! Ich werde ihn fertigmachen und jede Minute genießen – bei Krun!«
    Als die Flasche leer war, zog Rees weiter, wobei er ein Lied über ein Löwenmädchen und ihre Vorzüge sang, und ich konnte mich wieder um meine Mission kümmern. Die Unterbrechung hatte mich kostbare Zeit gekostet. Ich wollte eine Fabrik auf der anderen Seite des Schwarzen Flusses besuchen. In einem unverfänglichen Gespräch hatte man mir versichert, »... die verläßlichen alten Guls sitzen dort und füllen das Innere der Voller, du weißt schon.«
    Im Verlaufe dieser Unterhaltung war mir der unglaubliche Gedanke gekommen, daß die reichen Nichtstuer vielleicht auch nicht wußten, wie ein Flugboot funktionierte. Wenn etwas kaputtging, beauftragten sie ihre Sklaven, den Voller in die Reparaturwerkstatt zu bringen, wo Guls die Arbeit übernahmen. In der Fabrik durften nur absolut zuverlässige Guls arbeiten. Der Staat kontrollierte den Vollerbau bis ins letzte.
    Ich kleidete mich in einen weichen ledernen Jagdanzug, zog die schimmernde Goldschnalle fest, legte den breiten Ledergurt um und sicherte ihn. Dann befestigte ich ein schmales Rapier daran, das mir Delia geschenkt hatte, und eine Main-Gauche. Über der rechten Hüfte trug ich mein zuverlässiges altes Seemannsmesser. Auf meiner Schulter ruhten als kleine Spielerei eine Gruppe Terchiks, Wurfmesser der Nomaden der großen Ebenen.
    Ich verzichtete auf einen Schild, schützte mich dafür aber so gut es ging mit einem Bart, den ich mir auf das glattrasierte Kinn drückte. Lachend hatte Delia mir anvertraut, daß das Requisit aus meinen eigenen abgeschnittenen Haaren gestaltet worden war. Ich warf einen Blick in den Spiegel und erkannte mich kaum wieder.
    Das Kostüm rundete ich schließlich mit einem großen grauen Umhang ab und verließ das Haus.
    Meine weichen Lederstiefel verursachten kein Geräusch. Gemessen schritt

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