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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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über ziemlich viel Macht.
    »Lahal, Kovneva«, sagte ich. »Ich bin Bagor ti Hemlad.«
    »Lahal, Bagor ti Hemlad.«
    Ich hatte mir bewußt keinen hohen Rang gegeben; ich war es zufrieden, als Horter aufzutreten. Hemlad war eine Stadt, die ich auf meinen Reisen mit Avec Brand und Ilter Monicep besucht hatte. {*}
    Soweit ich in diesem Augenblick feststellen konnte, schien ich die richtige Wahl getroffen zu haben. An einem einfachen Horter konnte die hohe Kovneva kein Interesse haben, wohingegen sie bei einem vornehmen Mann bestimmt Erkundigungen eingezogen hätte. Ein gemeiner Söldner aber, ein Paktun, hätte sie vielleicht zurückschrecken lassen. Jedenfalls hatte meine Entscheidung die gewünschte Wirkung: als ich ihr sagte, daß ich es eilig hätte und sie jetzt ja in Sicherheit wäre, erhob sie keine Einwände, sondern erwiderte nur, ich müsse ein Glas Wein mit ihr trinken. Sie reichte mir vom besten Jholaix, den sich nur wenige Leute leisten können.
    »Der Wein schmeckt dir, Bagor?«
    »Sehr gut sogar, Kovneva. Vielen Dank.«
    Ihre grünen Augen blitzten mich amüsiert an – ein einfacher Horter konnte sich niemals Jholaix leisten. Insgeheim lächelte ich.
    Dann flog ich weiter, verkaufte meinen Voller und fuhr mit dem Boot auf dem Havilthytus zurück. Als ich an dem weißen Pavillon vorbeikam, starrte ich gespannt hinüber; doch das Grundstück lag verlassen da.

17
     
     
    Bei meiner Rückkehr begrüßte mich Chido mit einer großen Neuigkeit; er stürmte in mein Zimmer im Kyr Nath und die Fifi , als ich gerade meinen Mantel auf das Bett warf, damit Nulty ihn aufräumte. Die Armee von Pandahem hatte einen Rückschlag erlitten! Damit meinte er die hamalische Armee, die in Pandahem vorrückte, nicht die Streitkräfte der Pandahemer. Ich verzog das Gesicht und freute mich insgeheim – das geschah den hamalischen Cramphs nur recht!
    Chido bemerkte das goldene Schmuckstück, das aus meinem Mantel gefallen war.
    »Oh«, sagte ich leichthin. »Ein kleines Souvenir, das ich mitgebracht habe.«
    »Ein herrliches Stück, Hamun!«
    Nun, ich gedachte Chido nicht zu verraten, daß die kleine goldene Brosche von Kovneva Serea Piraju stammte und einem gewissen Bagor ti Hemlad für erwiesene Dienste geschenkt worden war. Es handelte sich um die Darstellung eines Zhantil, besetzt mit violetten Juwelen, die nach Chidos Ansicht äußerst wertvoll waren.
    »Mir sind Scarrons lieber«, sagte ich.
    Damit war das Thema erledigt. Sicherheitshalber befestigte ich das Stück innen in meinem roten Lendenschurz, denn ich hatte keine Lust, weitere neugierige Fragen zu beantworten. Als Spion mußte man vorsichtig sein. Wenn ich das Ding verkaufen wollte, mußte ich mich gründlich nach der Kovneva Serea erkundigen und die Brosche vermutlich auseinanderbrechen, was ziemlich schade gewesen wäre.
    Chido und ich machten uns auf den Weg zu einem Wettbewerb. Unterwegs kam er wieder auf die Meldung zu sprechen. »Dieser Rückschlag bedeutet, daß Rees ins Feld muß, ehe er richtig fit ist. Das ist nicht gerecht, Hamun! Rees' Regiment schlägt morgen vor Ruathytu sein Lager auf.«
    Die dumme Niederlage der amalischen Armee in Pandahem, die ich eben noch voller Freude begrüßt hatte, bedeutete, daß ein Freund in den Krieg ziehen mußte, ehe er wieder voll bei Kräften war! Ich kann Ihnen sagen, das Schicksal hat zuweilen eine ironische Art!
    »Es bedeutet aber auch, daß du bald in den Kampf mußt, Chido!«
    »Darauf freue ich mich sogar, alter Knabe!«
    Amak Chido hatte einen selbstbewußten Ton angeschlagen, doch ich wußte, daß er in den letzten Tagen eingehend darüber nachgedacht hatte, was der Marsch an die Front bedeuten mochte, und daß ihm diese Gedanken nicht immer gefallen hatten.
    »Wenn Rees darauf besteht, das ganze Regiment als Zorcareiter einzusetzen«, sagte ich, »kann ich leider nicht mitmarschieren.«
    Dieser Punkt war zwischen uns umstritten. Daß er der Wahrheit entsprach, machte ihn zu einem um so besseren Vorwand für meinen Verbleib in der Stadt.
    Bei dieser »Wahrheit« handelte es sich schlicht und einfach um die Tatsache, daß Rees' Leute trotz ihrer Ausbildung im Grunde Neulinge waren. Man konnte sie bestenfalls bei einem Sturmangriff auf die feindlichen Linien einsetzen. Doch sie ritten Zorcas, ein Tier, das für einen Angriff nicht gerade geeignet war, vor allem, solange andere Arten von Satteltieren zur Verfügung standen. Zorcareiter setzte man idealerweise als Kundschafter ein. Doch dazu waren die Männer

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