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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Kopf.
    »Was ist los, Fokal?«
    Wir arbeiteten am Rande der Baustelle. Ruathytus Mauern wurden verstärkt. Zahlreiche Sklaven waren mit den Befestigungsarbeiten beschäftigt. Wir waren ausnahmslos angekettet, und Fokal mußte Deldar Nath die Peitsche herbeirufen lassen, der den Schlüssel hatte. Natürlich befreite er mich nicht von meinen eigenen Ketten, die zwischen meinen Beinen und Handgelenken schwangen. In Hamal geht alles streng nach Vorschrift ...
    »Keine Ahnung, Bagor. Du sollst abgeholt werden.« Fokal spuckte aus. »Jedenfalls geht es nicht ins Jikhorkdun. Ich würde glatt einen Sinver bezahlen, um dich gegen einen wilden Leem kämpfen zu sehen, bei Beng Thrax und seinem Glasauge!«
    Ringsum ging das geschäftige Treiben weiter. Unter den armen Teufeln, die ihr Leben in der Sklaverei beenden würden, befanden sich Männer, die das getan hatten, was man mir vorwarf – Diebstahl! Mit war nicht klar, ob ich wütend auf das Felsgestein einhämmern oder vor Freude zu den Sonnen emporheulen sollte – hier war ich, ein Spion in Hamal, und man hatte mich in die Sklaverei geschickt, weil ich drei wertvolle Waagen gestohlen hatte! Vermutlich war ein Lachen die einzig richtige Reaktion auf diese Lage.
    Die anrückenden Wächter waren eine Abteilung gewöhnlicher Swods unter dem Kommando eines Deldars. Sie nahmen mich in die Mitte und marschierten im Gleichschritt mit mir davon, die Stuxe gleichmäßig ausgerichtet, Sonnenreflexe auf Helmen und Brustpanzern.
    Matoc Fokal, der Sklavenaufseher, hatte Humor. »Behandelt ihn vorsichtig!« rief er uns nach. »Bagor ist ein wilder Leem, wenn man ihn reizt!«
    Ich pries meine Vorsicht, den Namen Bagor angegeben zu haben. Auf diese Weise war eine Verbindung zwischen dem nackten Sklaven und dem verweichlichten Hamun ham Farthytu kaum vorstellbar. Meine Freunde, die nicht mit Trylon Rees' Regiment in den Krieg gezogen waren, mochten annehmen, daß ich auf einem Besuch im Paline-Tal weilte.
    Man warf mich auf die Ladefläche eines Wagens, der von zwei Calsanys gezogen wurde – und schon setzte sich die Fuhre in Bewegung. Die Sandalen der Wächter knallten vor und neben dem Wagen aufs Pflaster. Der ganze Aufwand für einen einfachen Sklaven? Ich begann mich zu fragen, ob meine Verkleidung vielleicht doch durchschaut worden war. Doch es hatte keinen Sinn, sich Gedanken zu machen – ich würde die Wahrheit schon noch erfahren.
    Die Calsanys wurden angehalten, als hohle Echos mir verrieten, daß wir uns in einem Hof inmitten hoher Mauern befanden. Kaum zog man mich aus dem Wagen, wurde mir auch schon eine Binde um den Kopf gebunden. Anschließend schob man mich vor sich her – durch Korridore, über Treppen, in Räume, die mit dicken Teppichen ausgelegt waren. Eine angenehme Kühle breitete sich aus, und das leise Plätschern von Brunnen war zu hören. Ich hörte Mädchen lachen und die tiefen Stimmen von Männern, die sich unterhielten.
    Gleich darauf sagte eine ölige Stimme: »Ist er das?«
    »Sklave Bagor, Notor«, sagte der Deldar.
    Die widerliche Berührung weicher Finger, die meine Muskeln abtasteten, mir in den Bauch drückten, mein Geschlecht befühlten und in meinem Mund herumfummelten, war zuviel.
    Ich biß zu.
    Der aufgellende Schrei war sehr interessant. Der Schlag, der mich taumeln ließ, war lehrreich.
    »Dieser Nulsh!« Der dicke Eunuch – es mußte ein Eunuch sein – schien sich kaum beherrschen zu können. »Bringt ihn fort! Wascht ihn! Parfümiert ihn!«
    Man schob mich weiter, und ich mußte ein ausgiebiges Bad über mich ergehen lassen – Staub und Schweiß wurden fortgewaschen. Schließlich kleidete man mich in einen lächerlichen hellgelb-grünrot gemusterten Anzug, geschmückt mit Federn, Glöckchen und Schleifchen. Ich wußte, daß ich wie ein Lackaffe aussah – doch ich ließ die Behandlung über mich ergehen, denn meine Neugier war geweckt.
    Wieder wurde mir die Binde umgelegt. Diesmal war der Weg kürzer; unterwegs mußten wir in ein Boot steigen, das wir bald wieder verließen. Schließlich wurde ich eine glatte und steile Treppe hinaufgeführt, an die sich weitere Gänge und Räume anschlossen. Dann befahl man mir, mich hinzuknien. Ich gehorchte.
    Die Binde wurde mir abgenommen. Grelles Licht blendete mich. Eine rauhe Stimme forderte mich auf, am Boden zu verweilen.
    Blinzelnd versuchte ich mich zu orientieren.
    Sie saß auf einem Thron aus Kristall – ein gewaltiger Block aus vielfach geschliffenem Glas, der mehrere Tonnen schwer sein

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