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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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die Anzahl der Ladungen der Chaos-Zellen für Feuerlanzen und Feuerwagen erneut zurückschrauben müssen.«
    Die grünen Augen des Zweiten Magiers blinzeln nur kurz. »Können wir nicht einfach behaupten, dass es sich um eine vorübergehende Schwäche handelt?«
    »Ihr wollt, dass ich Kaiser und Spiegellanzenkämpfer anlüge? Wo die Hand des Kaisers es vermutlich schon weiß und der Kaiser die Hand diesbezüglich ohne Zweifel befragen wird?«
    »Weder die Hand noch der Kaiser werden ewig währen, Ser.«
    »Und ich auch nicht. Das denkt Ihr doch jetzt sicher.«
    »Ich kann Euch nicht täuschen.« Kharl zuckt die Achseln. »Doch … in der Öffentlichkeit würde ich zu Besonnenheit raten. Alle Chaos-Türme außer dem einen können versagen. Bei diesem einen darf jedoch der Fehler nicht nach außen dringen.«
    »Und wenn es doch bekannt wird? Was geschieht dann?« Chyenfels Stimme klingt nicht unbedingt streng. »Dann haben wir gelogen – und versagt.«
    »Aber dann, Ser, wird es ohnehin nicht mehr wichtig sein. Ich habe Euch schon vor Jahren davor gewarnt. Ich sagte Euch, dass wir jeden Chaos-Turm brauchen werden. Ihr habt mir stets versichert, dass der Verwunschene Wald eine größere Gefahr darstellt. Nun habt Ihr die Türme der Sperrenmauern genommen und sie in den Nebeln der Zeit versinken lassen. Die Hälfte der Feuerschiffe ist ohne Chaos-Türme, das können wir nicht mehr verhehlen. Wir haben nur noch eine Hand voll übrig. Ohne die Türme wird das Cyad, das wir kennen, untergehen – ohne die Macht der Feuerlanzen, denn kein Magier kann mehr als eine Hand voll pro Tag aufladen, und wenn doch, so hat er keine Kraft mehr für etwas anderes; ohne die Geschwindigkeit der Feuerwagen und ohne die mächtigen Feuerschiffe …« Kharl neigt den Kopf zur Seite und zieht die Augenbrauen hoch. »Was wird uns noch bleiben?«
    »Wir haben noch immer die Cupridiumklingen und die Lanzen, die auch die Bezirkswachen verwenden. Wir haben breite Straßen und Kanäle, die ihresgleichen suchen. Unser Volk ist mit vielen Fähigkeiten ausgestattet und klug.«
    »Aber wie lange noch? Cupridium kann ohne die Türme nicht geschmiedet werden.«
    »Kharl, dem ist nicht so. Werkzeuge aus Cupridium können mithilfe des Rest-Chaos, das es auf der Welt gibt, geschmiedet werden – und davon haben wir niemals genug.«
    »Dazu ist aber ein Magier für jede Klinge nötig und jedes Schwert muss von Hand geschmiedet werden – wenn es überhaupt noch Magier gibt, die die notwendige Technik beherrschen.«
    Chyenfel lehnt sich zurück und lächelt. »Ihr überrascht mich, Zweiter Magier. Das hätte ich nicht von Euch erwartet. Welche Botschaft wollt Ihr mir damit vermitteln? Sollen wir vorgeben, dass alles bestens läuft?«
    »Das würde ich dem unaufhaltsamen Chaos-Fluss der anderen Alternative vorziehen.« Der Zweite Magier macht eine Pause und fügt hinzu: »Dann wird vielleicht der innere Chaos-Turm noch einige Jahre halten.«
    »Lange genug, um bis dahin zum Chaos zurückgekehrt zu sein, so wie auch Ihr das nach Eurem Gutdünken tun werdet, da bin ich sicher.«
    »Ich würde Euch niemals kränken wollen noch Euch verärgern, verehrter Erster Magier.«
    »Nicht, solange ich lebe.« Chyenfel lächelt. »Doch ich könnte meine Lebenskraft länger bewahren, als Ihr ahnt. Das wollte ich Euch noch sagen für den Fall, dass Euer höchst scharfer Verstand nach einer etwas … ermutigenderen Möglichkeit sucht.«
    »Ich danke Euch und werde darüber nachdenken.« Kharl verneigt den Kopf. »Wenn Ihr keine weiteren Anliegen an mich habt …?«
    »Im Augenblick nicht, nein. Aber … Kharl … was ist, wenn der nächste Kaiser so ist wie Toziel und nicht wie, sagen wir, der Hauptmann-Kommandant? Oder wie ein junger Magier?«
    »Wie etwa Rustyl, wollt Ihr sagen?«
    »Ich weiß, Ihr würdet Toziel folgen, aber das kann und wird nicht geschehen. Gebt Euch damit zufrieden, mir zu folgen. Trotz Eurer Verschlagenheit gäbet Ihr einen guten Ersten Magier ab. Ich schlage vor, Ihr denkt darüber nach.«
    »Ich denke über vieles nach, verehrter Erster Magier.«
    »Und das mit mehr als bloßen Lippenbekenntnissen. Toziel ist zwar viel älter, als es scheint, aber er ist noch immer stark und er sucht nach einem Erben für den Malachit-Thron, der nicht aus dem Geschlecht der Magi’i stammt.«
    »Er wird lange suchen müssen, denn unter den Lanzenkämpfern gibt es niemanden, der geeignet wäre. Und sicherlich würde der Versuch, einen Händler entsprechend empor zu

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