Die Waffenhändler von Hamor
Einheit hat Rhalyts Teil der Kompanie fast erreicht, als sie das letzte Lagerhaus passieren. Hinter sich hört er Schreie, das Zischen der Feuerlanzen und das Klirren von Metall auf Metall.
»Verdammt! Die Bastarde sind hinter uns!«, brüllt einer.
»Verschont uns, bitte! Gnade!«
»Keine Gnade! Auf keinen Fall!«, brüllt Lorn und dreht sich um, damit seine Stimme den lauten Kampf übertönt. »Sie werden immer noch mehr Klingen besorgen, um euch dann in einem Jahr zu töten. Keine Gnade!«
Er hofft, dass seine Worte beherzigt werden, und reitet auf einen Händler oder Kommis zu, der mit seinem mit hölzernen Kisten schwer beladenen Handkarren den Anfang der Pier fast erreicht hat. Als der bärtige Mann, der in eine mit Gold besetzte karminrote Tunika gekleidet ist, Lorn erblickt, lässt er seinen Handkarren zurück und fängt an zu laufen.
Zwei Wachen stolpern hinter ihm her und hasten über das Kopfsteinpflaster der Kaistraße auf die Lücke in der Ziegelmauer zu, die neben dem letzten Lagerhaus beginnt. Zum ersten Mal gibt Lorn dem Wallach die Sporen und der Weiße antwortet mit lautem Hufgeklapper auf den Steinen.
Lorn hebt die Feuerlanze und zielt damit auf den fliehenden Händler.
Eine der Wachen bleibt stehen, dreht sich um und hebt die lange, schwere Klinge. Als er die Feuerlanze sieht, springt er mit einem Satz über die Seemauer ins hüfthohe Wasser. Die zweite Wache sprintet auf die lange Pier, vorbei an dem langsameren und schwereren Händler; seine Beine fliegen nur so durch die Luft, als er um den verlassenen Handkarren herumläuft und einen älteren Mann in Braun gegen einen Poller schubst. Der Ältere taumelt und stürzt ins graue Hafenwasser.
Lorn drückt ab. Hsst! Der Schuss schlägt in die hölzernen Planken der Pier vor dem Händler ein. »Händler! Bleib stehen oder du stirbst!«
Der Händler blickt zum Ende der Pier, wo sein vormaliger Wachmann mit einem mächtigen Satz gerade die Lücke zwischen dem hamorischen Schiff und der Pier überwindet. Der Uniformierte erwischt gerade noch eine herrunterbaumelnde Leine, die anscheinend gekappt wurde, denn das andere Ende ist noch um den letzten Poller der Pier gebunden. Der Händler bleibt stehen und zuckt hilflos die Achseln, dann hebt er die Arme.
Lorn sieht einen Augenblick nur zu, dann schüttelt er den Kopf. Nun kann er die Handelsschiffe nicht mehr aufhalten.
So langsam das letzte Schiff sich auch vom Ende der langen, schmalen Pier entfernt, es wird außerhalb der Reichweite seiner Feuerlanze sein, wenn Lorn das Ende der Pier erreicht hat. Er kann nur hoffen, dass sich unter den auf der Pier und in den angrenzenden Straßen zurückgebliebenen Taschen, Bündeln und Handkarren das findet, was er braucht. Er nimmt den Wallach herum.
»Rhalyt! Reitet auf die Pier und sorgt dafür, dass sich keiner mit irgendeiner Tasche oder Kiste davonstiehlt! Und bewacht diesen Händler in Rot. Er darf uns nicht entkommen oder sich selbst umbringen.«
»Ja, Ser.«
Lorn wendet den Wallach erneut und die Erste Einheit folgt ihm auf dem Weg zurück zu den Soldaten und den Lanzenkämpfern, die noch immer gegeneinander kämpfen. Er zuckt zusammen, als er die vielen Pferde sieht, die tot auf der Straße liegen. Als er näher kommt, fällt der letzte rote Soldat einer Attacke von drei Lanzenkämpfern zum Opfer.
Lorn zügelt das Pferd und blickt sich um. Außer den toten hamorischen Soldaten sind am östlichen Ende der Straße, die an der Seemauer entlangführt, nur noch cyadorische Lanzenkämpfer übrig geblieben.
Cheryk reitet vor. »Haben fast ein Dutzend Männer verloren, Ser. Diese Soldaten waren besser als alle anderen, mit denen wir es bisher zu tun hatten.«
Lorn nickt. »Es tut mir Leid. Aber wir konnten nicht zulassen, dass sie hier noch mehr Schiffsladungen voller Klingen bewachen.«
»Nein, Ser. Nicht nach all dem, was wir bereits hinter uns haben.«
Esfayl lenkt sein Pferd zu Lorn. »Ser?«
»Sind Eure Männer unverletzt?«
»Ja, Ser.«
»Ich möchte, dass Ihr so viel Lampenöl wie nur möglich zusammensucht«, befiehlt Lorn. »Hier im Hafen, wenn möglich. Bringt einen Teil davon hinaus auf die lange Pier und den Rest zu den Lagerhäusern.«
Esfayl zieht die Augenbrauen hoch.
»Wir werden die Piere niederbrennen, sobald wir hier fertig sind.« Lorns Mund verzieht sich zu dem Lächeln, das er selbst nicht mag. »Es ist schwerer, Klingen zu verkaufen, wenn man sie in kleinen Booten an Land bringen muss. Die Lagerhäuser werden auch in
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