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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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niedrigsten Verlustzahlen eines Frühlings seit zwanzig Jahren. Aber ich soll abgelöst werden.« Lorn lächelt trocken, dann fügt er hinzu: »Ich werde nach Assyadt gehen und den Fall dem dortigen Kommandanten vortragen, denn die Weisungen stammen alle von Major Dettaur. Und ich möchte das gern überleben.« Lorn grinst. »Möchte mich jemand begleiten und vielleicht eine Kompanie oder auch zwei mitnehmen?«
    Gyraet nickt. »Ich schließe mich Euch an.«
    »Könnte interessant werden«, meint Cheryk.
    »Das ist eine Rebellion«, stößt Esfayl hervor.
    Rhalyt blickt von Esfayl zu Gyraet.
    »Ihr müsst nicht mitkommen, keiner von Euch«, sagt Lorn, »aber ich werde schriftliche Befehle verfassen, dass ich es Euch befohlen habe. Zur Sicherheit.«
    »Wenn das ein Befehl ist«, bemerkt Esfayl mit einem trockenen Lächeln, »kann ich wohl nichts dagegen machen.«
    »Wir werden im Morgengrauen aufbrechen … oh, übrigens … es stehen hundert aufgeladene Feuerlanzen in der Waffenkammer. Das ist alles, was der Kommandant uns für den Sommer zukommen lassen kann.«
    Esfayl wirft einen Blick zu Cheryk. »Ich weiß nicht, ob ich da überhaupt einen Befehl brauche. Die Patrouillen nach dem alten System, mit so wenigen Ladungen, sind ohnehin Selbstmord.«
    »Wie ich schon sagte«, bemerkt Cheryk, »der Marsch nach Assyadt könnte interessant werden.«
    »Ich muss mich jetzt um einige andere Dinge kümmern«, sagt Lorn. »Ich werde vor dem Abendessen noch einmal auf jeden Einzelnen von Euch zukommen.«
    »Ja, Ser«, erwidert Gyraet. »Wir werden dafür sorgen, dass die Männer bereit sind.«
    »Danke.«
    Lorn verneigt kurz den Kopf, dann dreht er sich um und geht hinaus und über den Hof zurück in den Turm.
    Nesmyl lehnt sich über den Tisch und sieht ihn fragend an.
    »Ich habe es ihnen gesagt.« Lorn lächelt. »Ich muss noch einmal mit Sub-Major Uflet sprechen. Die Lage hat sich etwas geändert. Wenn … du also etwas anderes erledigen möchtest?«
    »Äh … ja, Ser.« Nesmyl zieht die Augenbrauen hoch.
    Lorn vergewissert sich, dass die Tür geschlossen ist, als er wieder im Arbeitszimmer steht. »Ich habe die Angelegenheit mit meinen Offizieren besprochen und sie verstehen die Lage.«
    »Dann sollten wir vielleicht Nesmyl beauftragen, den Brief für den Kommandantenwechsel aufzusetzen«, schlägt Uflet vor.
    Lorn lächelt. »Es scheint, Sub-Major Uflet, dass ich mitsamt meinen Lanzenkämpfern nach Assyadt beordert wurde. Ich würde Euch empfehlen, hier zu bleiben, bis sie zurückkehren.«
    »Das ist Rebellion. Major Dettaur wird kaum erfreut sein.« Uflet kommt um den Schreibtisch herum und bewegt sich dabei so gewandt wie eine Schlange. »Aber er wird auch nicht überrascht sein.«
    Lorn sammelt Chaos aus seiner unmittelbaren Umgebung und nimmt Dettaurs Schriftrolle in die Hand. »Major Dettaur hatte den Befehl bereits verfasst, als ich noch gar nicht zurück war. Ich bin sicher, Ihr könnt gut mit dem Säbel umgehen …«
    Wie um das zu beweisen, hat Uflet den Säbel bereits gezogen und einen Schritt nach vorn gemacht, noch bevor der jüngere Sub-Major den Satz zu Ende sprechen konnte.
    Hssst! Uflets Mund steht offen, als sein Kopf in Chaos-Flammen aufgeht. Während er zu Asche zerfällt, landet der Säbel mit einem dumpfen Schlag auf den Steinen des Fußbodens.
    Lorn blickt hinunter auf die kopflose Leiche, die auf dem Boden des Arbeitszimmers liegt, und schüttelt den Kopf. Er fragt sich, wie viele es noch sein werden.
    Dann sammelt er noch mehr Chaos.
    Als er damit fertig ist, hämmert es in seinem Kopf und die Augen tränen. Die einzigen noch sichtbaren Spuren des Sub-Majors, die zurückbleiben, sind sein Säbel, einige Metallschnallen, ein kleiner Dolch und ein paar Münzen – sowie dunkle Flecken und Asche auf dem Steinfußboden. Lorn lehnt den Säbel – der noch warm ist – in die Ecke hinter dem Schreibtisch und steckt die anderen warmen Metallteile ein.
    Er reibt sich die Nase und versucht den Niesreiz zu unterdrücken, den die herumfliegende Asche verursacht, bevor er zum Fenster geht und es öffnet. Erst dann fällt ihm ein, dass er auch Dettaurs Schriftrolle mit einem Chaos-Strahl verbrennen sollte.
    Er lässt die frische Luft von draußen durch den Raum zirkulieren, bevor er zur Tür geht und sie öffnet.
    Nesmyl steht auf. »Ser?«
    »Wir werden morgen früh nach Assyadt aufbrechen. Die Offiziere sind bereits unterrichtet.«
    »Äh … ›wir‹?«
    »Alle Lanzenkämpfer und ich.«
    »Was ist mit dem

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