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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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den Tod der Lanzenkämpfer verdienen?
    Auch wenn die Händler und Cupritschmiede in Cyad durch den Verkauf von Klingen mehr Goldstücke verdienen – die Ausbildung der zusätzlichen Lanzenkämpfer und ihre Bewaffnung würden gleichzeitig ihre Zölle und Steuern erhöhen oder die Kosten auf die Zölle und Steuern anderer verlagern. Für die Händler und Handwerker in Cyad hätte es also wenig Sinn, mit Klingen zu handeln. Aber ist er denn der Einzige, der das erkennt? Oder der Einzige, der dumm genug ist, um dagegen etwas zu unternehmen?
    »Der Einzige, der dumm genug ist …«
    Er wendet sich vom Fenster ab und bezweifelt, dass er bei all den Versuchen, sich vor sich selbst zu rechtfertigen, gut schlafen wird.

 
LXXIV
     
    D ie Wachen vor den offenen Toren in Assyadt blicken auf, als sich die Sechste Kompanie der Spiegellanzenkämpfer nähert, gefolgt von einer langen Kolonne von Lanzenkämpfern. Die Augen des jüngeren Wachmanns weiten sich, als er sieht, dass die Feuerlanzen gezogen und angelegt sind.
    »Sub-Major Lorn. Ich bin gekommen, um Major Dettaur zu sprechen.« Lorn lächelt kalt.
    »Äh …« Der junge Wachmann schluckt, als sein grauhaariger Kollege ihm den Ellbogen in die Seite stößt.
    »Ich bin sicher, Ihr seid willkommen, Ser.« Der ältere Wachmann spricht schnell und mit fester Stimme.
    »Danke.« Lorn verneigt den Kopf und blickt Gyraet an. »Das erste Haus ist das der Kommandanten. Die Männer sollen sich mit den Lanzen in Viererreihen vor jeder Tür aufstellen.«
    »Rhalyt! Sichert die Ställe!«
    »Ja, Ser.«
    In der darauf folgenden Stille reitet Lorn langsam über die Steine des Kasernenhofes und erhascht einige harte Worte des älteren Wachmannes.
    »Hätte uns beinahe getötet! Sag ja kein falsches Wort zu einem Mann wie diesem … er ist der Schlächter, sagt man … der einzige Offizier, der den Verwunschenen Wald in die Knie gezwungen hat … In Nhais hat er selbst sechzig Angreifer niedergemacht … nur die Schwarzen Engel wissen, warum er hier ist … sicher wegen dem Kommandanten und dem Major …«
    Lorn zuckt zusammen und muss gleichzeitig lächeln, als er sich dem ersten Gebäude aus weißem Stein nähert und das Pferd zügelt. Ein schlechter Ruf hat seine Vorteile, aber auch Nachteile. Er bezweifelt, dass er mit den rangniedrigeren Offizieren oder den einfachen Lanzenkämpfern Schwierigkeiten haben wird. Das war schließlich noch nie so.
    »Sollen Euch ein paar Lanzenkämpfer begleiten?«, fragt Gyraet.
    Lorn hält inne, dann nickt er zögernd. »Das könnte die Angelegenheit ein wenig … beruhigen.« Nach einem Augenblick sieht er auf zu Gyraet und Cheryk. »Es wäre mir lieber, ich müsste das nicht sagen, aber jeder, der Euch angreift, ist ein Feind all der Lanzenkämpfer, die gestorben sind.«
    »Ja, Ser«, bestätigt Cheryk.
    »Erste Hälfte, Erste Einheit«, befiehlt Gyraet. »Folgt dem Major … mit den Lanzen. Setzt die Lanzen gegen jeden ein, der eine Klinge gegen ihn erhebt. Gegen jeden, ganz gleich, ob Offizier oder einfacher Soldat.«
    »Ja, Ser.«
    Gryal ist der Truppenführer, der absteigt, ein kräftiger Mann mit einer Narbe im Gesicht, die vom Ohr quer über die Wange verläuft. »Wird auch Zeit, dass wir einen Stabsoffizier bekommen, der es ihnen zeigt, Ser.«
    »Danke.«
    Lorn sammelt Chaos aus der Umgebung, als er durch den Torbogen schreitet.
    Die drei Haupttruppenführer im offenen Foyer erstarren, als Lorn hereinkommt, gefolgt von bewaffneten Lanzenkämpfern.
    »Ser … ahm … Lanzen … nicht … hier …«, stammelt der älteste Truppenführer.
    Lorn erinnert sich nicht an seinen Namen. »Heute schon. Ist Major Dettaur hier?«
    »Ich bin hier, Sub-Major Lorn.« Während er Lorns Titel und Namen fast verächtlich in die Länge zieht, setzt Dettaur einen Fuß von der Schwelle der offenen Arbeitszimmertür in den Flur. »Ich sehe, du hast ein paar Lanzenkämpfer mitgebracht.«
    »Gryal … es wäre mir lieber, wenn ihr alle bliebet, wo ihr seid«, meint Lorn. »So werden wir sämtliche Unannehmlichkeiten sehr viel schneller erledigt haben.«
    »Ja, Ser.«
    »Dett …«, sagt Lorn, »wir haben etwas zu besprechen.« Er lässt seine Chaos-Sinne in Dettaurs Arbeitszimmer gleiten und stellt fest, dass es leer ist. »Major Dettaurs Arbeitszimmer ist leer. Wir werden die Probleme, die seine unklugen Befehle verursacht haben, dort beraten.« Lorn lächelt, dann deutet er mit dem Kopf auf die offene Tür. »Gryal … wenn der Kommandant erscheinen sollte, findest

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