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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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warmen Nachmittagssonne, die am klaren, grünblauen Himmel strahlt, hält Chulhyr die Zügel der braunen Stute in der Hand.
    »Danke, Chulhyr. Es ist ein gutes Pferd.«
    Der Stallbursche verbeugt sich und zieht sich zurück.
    Helkyt deutet auf die zwei Lanzenkämpfer. »Das sind Nayhul und Kurbyl.«
    Nayhul ist braunhaarig und schon etwas älter, sein Gesicht ist wettergegerbt, während Kurbyl schwarzhaarig und noch jung ist.
    »Gut.« Lorn schwingt sich aufs Pferd. »Ihr zwei und Truppenführer Helkyt werdet mich durch Biehl führen.«
    Die drei nicken.
    »Ich möchte noch einmal die Hafenstraße entlangreiten und an den Pieren vorbei. Ihr müsst mir zuerst die Werkstätten der Handwerker und die Läden der wichtigen Kommis zeigen, dann die Häuser der angesehensten Familien in der Stadt«, erklärt Lorn, während die vier durchs Tor reiten.
    Ihr Weg führt den Hang hinunter, Nayhul hustet.
    »Was ist, Nayhul?«
    Der ältere Lanzenkämpfer deutet nach Westen auf eine große Grube, die man aus dem Hügel gegraben hat, der gleich neben dem Hang liegt, auf dem die Kaserne erbaut wurde.
    »Das sind die Tongruben von Jahlyr und seiner Familie. Feinster Ton für Porzellan und Keramik, so gut, dass die Spidlarer ihn den ganzen weiten Weg bis nach Spidlaria verschiffen«, erklärt der Lanzenkämpfer. »Und sogar die Hamoraner kaufen ihn.«
    »Ist dieser Jahlyr reich?«, fragt Lorn.
    »Muss er wohl. Seht Ihr die Villa da hinten?«
    Lorn betrachtet die Ziegelgebäude auf der anderen Seite des Hügels, von denen nur die Dächer und oberen Stockwerke von der Straße aus zu sehen sind. »Sieht groß aus.«
    »Es gibt viele Zimmer in der Villa, Ställe und ein Lagerhaus und sogar ein Becken zum Baden.«
    »Sind die Zölle für Ton hoch?«, fragt Lorn den Haupttruppenführer.
    »Das … weiß ich nicht, Ser.«
    Sie reiten vorbei am Olivenlagerhaus und nähern sich dann den Pieren am Meer. An der äußersten Pier liegt ein zweimastiges hochseetüchtiges Schiff mit einer rotgoldenen hamorischen Flagge vor Anker. »Wisst ihr, warum die Hamoraner hierher fahren?«, fragt Lorn. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Reichtum in Biehl so gewaltig ist, dass die Hamoraner hier ihre großen Ladungen löschen.«
    »Sie kaufen vor allem gesalzenen Fisch«, bemerkt Kurbyl. »Mein Vater ist Fischer und verkauft ihn. Gelegentlich handelt er auch mit Porzellan und Oliven.«
    »Ich nehme an, du wolltest kein Fischer werden«, meint Lorn.
    »Ich mag Pferde lieber als Boote, Ser. Und ein trockenes Bett ist mir auch angenehmer.«
    Die anderen Lanzenkämpfer lachen über den ironischen Tonfall des Jüngsten.
    »Was kaufen die Hamoraner noch?«
    »Manchmal auch Duftöl«, überlegt Helkyt.
    Die anderen Piere sind leer.
    Lorn deutet auf das Schild mit den gekreuzten Kerzen.
    »Der Krämer, er heißt Reycuh, aber er ist kein guter Krämer«, sagt Nayhul. »Fuycyl hingegen ist ein sehr guter Küfer.«
    »Wirklich sehr gut«, fügt Kurbyl hinzu. »Mein Vater zahlt gern einen Kupferling mehr für seine Fässer, um darin den gesalzenen Fisch an die hamorischen Händler zu verkaufen.«
    Vor der Krämerei biegen sie in Richtung Süden ab, und Lorn hört aufmerksam zu, während Nayhul Erklärungen und Namen für fast jedes Gebäude oder Haus abliefert, an dem sie vorbeikommen.
    »Das blaue Haus … dort lebt die Unterhalterin Fyella … sie ist alt, aber mein Großvater erinnert sich noch an sie … die gelben Fensterläden … der Möbelschreiner … und da drüben … das ist Systyl, der Alchimist mit seinen Pulvern und Tränken … der Feuerwagenbahnhof, den alle Lanzenkämpfer kennen …«
    Es dauert nicht lange, da haben sie die Stadtmitte von Biehl verlassen und folgen einer kurvigen Straße in Richtung Südwesten.
    »Hier stehen die Häuser derer, die von Bedeutung sind, Ser«, meint Nayhul. »Da drüben, der rötliche Turm, das ist Meister Duplyrs Wachturm über der Mühle.«
    Nach einer Weile, etwa eine Meile weiter im Nordwesten, fällt Lorn eine große Villa auf, die auf einem niedrigen Hügel erbaut ist. »Wessen Haus mag das sein?«
    Helkyt rutscht nervös im Sattel umher, sagt jedoch nichts.
    Nayhul beantwortet schließlich die Frage. »Das ist das Haus von einem der Kaiserlichen Buchhalter, der Große mit dem kahlen Schädel.«
    »Ist das Buchhalter Flutaks Haus, Helkyt?«
    »Äh … ich glaube …«
    »Es ist recht … weitläufig«, meint Lorn.
    »Es ist das größte Haus in ganz Biehl, sagt mein Großvater«, fügt Kurbyl, der junge

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