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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Lanzenkämpfer, hinzu. »Fast sechzig Arbeiter haben drei Jahreszeiten daran gebaut.«
    »Und die Villa auf dem nächsten Hügel?«, fragt Lorn.
    »Die gehört dem Olivenbauern Baryat«, meint Helkyt.
    »Seine Tochter ist Flutaks Mätresse?«, hakt Lorn nach.
    »Äh … das sagt man …«
    Lorn dreht den Kopf zur Seite und bemerkt, wie die zwei anderen Lanzenkämpfer Blicke austauschen. Sie haben offenbar dieses Gerücht noch nicht gehört. Ein Lächeln umspielt die Lippen des Obersts. »Gerüchte … sie sind stets mit Vorsicht zu genießen … Wenn sie unwahr sind, leiden Unschuldige darunter, und wenn sie stimmen …« – Lorn lacht leise –, »dann leiden meist auch die Unschuldigen.«
    Helkyt runzelt die Stirn.
    »Ser?«, fragt Kurbyl, so wie Lorn es sich erhofft hat.
    »Wenn ein Gerücht falsch ist, dann leiden die, über die geredet wird. Wenn es jedoch stimmt, dann lassen die, über die geredet wird, jene, die die Wahrheit sagen, leiden.« Lorn zuckt die Schultern. »Deshalb sind Gerüchte so gefährlich, besonders die über einen Kaiserlichen Buchhalter.«
    Die zwei Lanzenkämpfer tauschen einen weiteren Blick aus und Helkyt fühlt sich sichtlich unwohl in seiner Haut.
    Nachdem die kleine Gruppe eine weitere Meile zurückgelegt hat, mit noch mehr Erklärungen über verschiedene Häuser und eine Sägemühle, streckt Helkyt beinahe erleichtert den Arm aus. »Seht Ihr! Wir haben Biehl umrundet und reiten schon wieder auf die Piere zu.«
    Als sie die Kasernentore passieren, lächelt Lorn, denn er weiß nun, wie er Flutaks Villa findet; wieder kann er einen Punkt auf seiner Liste abhaken.
    »Danke«, sagt er zu den beiden Lanzenkämpfern, als er vom Pferd steigt. Dann wendet er sich an Helkyt. »Dank auch dir, Helkyt. Schon bald werde ich die Wege in Biehl ohne Führer finden.« Lorn sieht in den Spätnachmittagshimmel, dann fügt er hinzu: »Ich glaube, ich werde noch ein wenig in meinen Gemächern arbeiten, wir werden uns vor morgen früh nicht mehr sehen. Ich möchte, dass wir morgen die Pläne für die Renovierung der alten Unterkünfte durchgehen und Trainingspläne für die Lanzenkämpfer ausarbeiten.«
    »Äh … ja, Ser.«
    Lorn dreht sich zu dem wartenden Chulhyr um. »Danke.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Ser.« Der Stallbursche übernimmt die Zügel der braunen Stute und führt sie zurück in den Stall.
    Lorn geht in sein Quartier. In dem kleinen Arbeitszimmer – die Fensterläden schließt er, um das starke Spätnachmittagslicht ein wenig zu dämpfen – versucht er sich erneut an dem Glas und sucht den Kaiserlichen Buchhalter.
    Diesmal ist Flutak nicht allein, sondern geleitet einen Mann aus einem Zimmer; dieses Zimmer befindet sich nicht im Buchhaltergebäude, sondern in einem Haus aus weißem Stein – wahrscheinlich handelt es sich um die großzügige Villa, die Lorn zuvor zu Gesicht bekommen hat. Der schlanke Mann, der aufrecht geht, trägt zwei Dolche am Gürtel und ein schwarzes, aufgewickeltes Seil über der Schulter. Lorn kennt den Mann nicht, aber es steht außer Frage, welchen Berufsstand er vertritt.
    »Dann gibt es also mehr als nur ein paar Ratten im Kornspeicher.« Lorn lacht heiser, dann stellt er das Glas zurück, das er öfter einsetzen muss, als er jemals gedacht hätte – damals, als Jerial es ihm gegeben hat. Er muss noch einige Vorbereitungen für den Abend treffen, dazu gehört auch, das Glas noch einmal zu benutzen, um festzustellen, wie man sich am besten Flutaks Villa nähert und insbesondere seinem Schlafzimmer.

 
XVII
     
    D aelya hat als Abendessen eine Portion Eintopf und einen Laib frisches Brot für Lorn hingestellt. Er sitzt im Frühstücksraum neben der Küche und isst. Fast wünscht er sich, er hätte einen Schluck Wein dazu, ein Byrdyn würde ihm reichen. Aber nach dem, was er bisher in Biehl gesehen hat, gibt es überhaupt keinen Kommis für Spirituosen hier, es sei denn der Krämer oder ein anderer Kommis handeln mit Wein oder anderen alkoholischen Getränken. Bisher hat er noch kaum Zeit gefunden, das richtig zu ergründen, aber schließlich ist der Wein auch das geringste seiner Probleme.
    Er ist sich nicht sicher, ob die Versetzung nach Biehl eine Prüfung ist oder ein weiterer Versuch, ihn aus den Reihen der Lanzenkämpfer zu entfernen – oder beides. Offenbar wird er von einigen Lanzenkämpfern nicht sehr geliebt, denn so mancher Spieler versucht wohl, ihn für die verschiedensten Züge einzusetzen. Seine Gedanken wandern zu den Fragen, die ihm sein

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