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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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setzen.«
    Lorn folgt ihm in eine kleine Kabine auf dem Hinterdeck, fast unmittelbar unter dem Steuerrad.
    Der drahtige Kapitän mit dem blonden und silberfarbenen Haar und dem langen Bart kramt in einem eingebauten Schrank herum und holt eine Flasche heraus, aus der er in zwei Humpen eingießt, die auf einem festgeschraubten Tisch stehen. Er deutet auf die beiden Stühle. »Setzt Euch und trinkt, Major.«
    Lorn nimmt Platz und folgt Svenyrs Vorbild; er trinkt einen Schluck von der roten Flüssigkeit, bei der es sich wohl um Wein handelt, und ignoriert die Beförderung zu einem Rang, von dem er sich fragt, ob er ihn wohl irgendwann einmal einnehmen wird. Aufmerksam studiert er das wettergegerbte Gesicht des Kapitäns.
    »Was wollt Ihr wissen?«
    »Einige Dinge. Erstens, wärt Ihr bereit, mir davon zu berichten, wenn Ihr erfahren würdet, dass Klingen und Eisen nach Jera verschifft werden?«
    »Da gibt es keine Geheimnisse. Ultyn, der Kapitän der Grenver, erzählte, dass er brystanisches Eisen und Schilde dorthin transportiert habe. Einige Kommis zahlen gutes Geld für Klingen.«
    Lorn nimmt noch einen Schluck. »Und wie lange verhält es sich schon so? Drei, vier Jahre?«
    »Vielleicht auch länger. Die Jeranyi können selbst keine Eisenwaffen schmieden, nicht einmal wenn sie ihre Erstgeborenen und stärksten Kühe opfern würden. Was noch?«
    »Wie lange haben die Buchhalter hier in Biehl zu hohe Zölle verlangt?« Lorn konzentriert sich erneut, um bei Svenyr wahrzulesen.
    »Um die Wahrheit zu sagen, Biehl ist nicht mehr die Stadt, die sie noch vor zehn Jahren war. Ich könnte aber den anderen Kapitänen raten, dass sie es hier wieder mal versuchen sollen. Ich bin nur einer, aber wenn sie selbst gesehen haben, was ich jetzt sehe …«
    Lorn lächelt herzlich. »Neabyl scheint mir ein fähiger Buchhalter zu sein und wir Lanzenkämpfer werden gut mit ihm auskommen.«
    »Ha! Das hat der Buchhalter auch gesagt. Man würde ihm die kalte Stahl- oder sogar Cupridiumklinge an die Kehle halten, sollte er auch nur einen Kupferling veruntreuen.« Svenyr nimmt einen großen Schluck von dem sauren Wein.
    »Ich glaube, er hat es verstanden.«
    »Ihr werdet auf alle Schiffe gehen?«
    »Ich habe Neabyl gesagt, dass ich das tun werde … eine Zeit lang, wenn ich kann.« Lorn hält inne. »Welche Schiffsladungen würdet Ihr gern transportieren, könnt sie aber nicht bekommen?«
    »Da kann ich Euch nur sagen, dass das Probleme mit den Gesellschaftern geben würde.« Der Kapitän runzelt die Stirn und reibt sich das Kinn. »Was immer gekauft wird, sind Farben, besonders entlang der nordwestlichen Küste. Aber die Suthyaner lassen uns nur in Armat anlegen, wo die Zölle sehr hoch sind. Ich habe gehört, dass das Volk mit Karren den ganzen Weg von Rulyarth bis dorthin fährt. Farben sind überall willkommen, auch östlich von Armat, sogar bis nach Austra lassen sie sich verkaufen. Helle Farben. Braun haben alle selbst.«
    »Wisst Ihr, dass es hier Ton und Porzellan gibt?«
    »Ist der alte Kahlyr noch im Geschäft?«
    »Nun ist es sein Sohn Jahlyr.«
    »Gut zu wissen.« Svenyr nimmt den letzten Schluck aus dem Becher. »Oh … gute Spirituosen verkaufen sich natürlich auch.«
    »Legt Ihr zuweilen in Cyad an?«
    »Von Zeit zu Zeit«, antwortet der Kapitän vorsichtig.
    »Dort gibt es ein neues Handelshaus, Haus Ryalor – sie haben dort gute Spirituosen, solche findet Ihr sonst nirgends.«
    »Hmmm …« Svenyr zuckt mit den Schultern. »Wenn ich dorthin komme, werde ich mich umsehen.«
    Lorn steht auf. »Ihr wart sehr geduldig, und ich bin sicher, wir werden Euch in Biehl wieder sehen.«
    »Einmal bestimmt. Auf mehr lege ich mich niemals fest.« Der Mann aus Sligo lacht und steht auf.
    Die zwei gehen hinaus in die dampfende Hitze des Nachmittags. Lorn verbeugt sich, bevor er sich umdreht und die Lorava verlässt.
    Schweigend reitet er zurück in die Kaserne und denkt über seine Fehler nach und darüber, was er tun kann, um sie zu korrigieren – wenn das überhaupt möglich ist.
    Einige Fehler, wie etwa den Tod der Tochter des Olivenbaum, kann er nicht rückgängig machen.
    Es bleibt ihm jedoch nur wenig Zeit für weitere Gedanken, denn als er durch die Tore reitet, ist er schon an der Reihe, das Säbeltraining für die neuen Rekruten zu übernehmen. Er muss sich beeilen, schnell die Trainingstunika überziehen und sich einen gepolsterten Säbel holen.
    Als das Training vorbei ist, ist seine grobe braune Tunika völlig durchnässt und

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