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Die Waffenhändler von Hamor

Titel: Die Waffenhändler von Hamor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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die Arme schmerzen genauso wie die Beine. Er ist so müde, als er seine Gemächer erreicht, dass er nach dem Waschen nur noch die Hälfte der Emburhka essen kann, die Daelya für ihn gekocht und auf dem Herd stehen gelassen hat, und ein Drittel von dem frisch gebackenen Brot.
    Nach dem Essen begibt er sich ins Arbeitszimmer und sinkt auf den Stuhl, wo er im Dämmerlicht eine Weile still sitzen bleibt.
    Dann atmet er tief durch, holt das Chaos-Glas hervor und konzentriert sich. Er sucht den Olivenbauer Baryat, der, davon ist Lorn nach dem letzten Gebrauch des Chaos-Glases überzeugt, ein Komplott gegen ihn ausarbeitet. Baryat sitzt noch am Tisch und stopft sich etwas aus einem Schmortopf in den Rachen. Lorn lässt das Bild los, er wird es später noch einmal versuchen.
    Stattdessen nimmt er sich ein Blatt Papier und taucht den Federhalter in die Tinte.
     
    Meine liebste Gemahlin,
    ich habe noch nichts von dir gehört, aber ich hoffe, dass es dir und den deinen wohl ergeht …
    Wir haben fast eine ganze Einheit junger Lanzenkämpfer rekrutieren können und beginnen nun mit der Ausbildung … wird ein langer Sommer werden, so fürchte ich, aber einige lassen gute Fähigkeiten erkennen … und ich hoffe, dass sie im Herbst für den Dienst an weiteren Einsatzorten gut genug ausgebildet sein werden, obschon diese Entscheidung natürlich von anderen getroffen wird.
    … könntest dir überlegen, Farben durch Küstenschiffe oder Händler zu vertreiben, die im suthyanischen Hafen von Rulyarth willkommen sind … habe gehört, dass viele dort gern kaufen würden … aber keine Farben bekommen können, weil die Suthyaner darauf beharren, dass alle Farben in dem größeren Hafen von Armat an Land gebracht werden … weiß allerdings nicht, wie ein Handelshaus dieses Verbot umgehen könnte, außer durch das Anlegen am nächsten Hafen … es scheint, dass jene, die davon profitieren könnten …
     
    Lorn holt tief Luft und taucht den Federhalter wieder ein. Er kann nur hoffen, dass sich das, was er vom Schiffskapitän und auch von den Kommis erfahren hat, die er in und um Biehl herum aufgesucht hat, für Ryalth als nützlich erweisen wird.
    Nachdem er den Brief fertig geschrieben hat, muss er mit dem Glas noch einmal Baryat und vielleicht auch Neabyl ausfindig machen. So müde er auch sein mag, er muss das Land besser kennen lernen, das er in Natur noch gar nicht gesehen hat; entweder durch das Glas oder durch persönliche Erkundung.

 
XXI
     
    C hyenfel und Rynst stehen allein im hohen Audienzsaal im Palast des Ewigen Lichts und warten auf Kaiser Toziel. Bluoyal soll noch zu ihnen stoßen, was in den vergangenen Achttagen öfter der Fall war.
    Der Erste Magier sieht Rynst an und murmelt: »Die Schlafsperren werden in weniger als einer halben Jahreszeit fertig sein. Dann werden nur noch wenige Lanzenkämpfer um den Verwunschenen Wald herum vonnöten sein, so wie wir es schon besprochen haben.«
    »Was ist mit den Patrouillen entlang der Mauern?«, fragt der Major-Kommandant in einer ähnlich gedämpften Tonlage. »Werden nicht die neuen Sperren auch irgendeine Art von Schutz brauchen?«
    Chyenfel schüttelt den Kopf und lächelt. »Nein. Darin liegt ihre Schönheit. Diese Sperren kann man weder sehen noch berühren.«
    »Ich wäre zwar höchst erfreut, wenn ich mehr Lanzenkämpfer nach Norden schicken könnte, aber ich muss diese Ankündigung infrage stellen. Warum haben die Ehrwürdigen nicht schon dergleichen versucht? Kannten sie so etwas nicht?« Zweifel durchdringt Rynsts Stimme.
    »Doch, das taten sie.« Chyenfel schürzt die Lippen, dann neigt er den Kopf leicht zur Seite, als suchte er nach einer Erklärung. »Sie hatten das Wissen und die Schlüssel zu den Schlafsperren, doch sie fürchteten, dass die Sperren nicht funktionieren und die Chaos-Türme dadurch für immer verloren gehen würden.«
    »Und Ihr wisst mehr als sie?«
    »Wir haben etwas erfahren, was sie nicht wussten, verehrter Major-Kommandant.« Chyenfel lässt ein kurzes Lächeln aufblitzen. »Sie hatten weniger Erfahrung mit Chaos, denn das Chaos funktionierte in der Welt der Rationalen Sterne anders. Das haben wir ihren Aufzeichnungen entnommen.«
    »Und«, fügt Rynst mit einem leisen Lachen hinzu, »Ihr werdet die Türme ohnehin in Kürze verlieren, wenn Ihr nichts unternehmt. Also habt Ihr Magi’i wenig zu verlieren.«
    »Wir verlieren genug mit den Schlafsperren, denn wir werden nicht mehr in der Lage sein, so viele Ladungen für die Feuerlanzen

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