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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Bei der leichten Berührung spürte er es. Weichheit, Wärme, einen heißen, überfließenden Strom.
    „Ich habe noch nicht entschieden, was ich mit Euch tun werde.“ Brice starrte in Merediths Augen und fühlte sich in ihren magischen Bann gezogen.
    „Wie ist Euer Name?“, flüsterte er mit rauer Stimme. „Meredith.“ Wie schwer ihr auf einmal das Sprechen fiel. Ihre Kehle war wie ausgetrocknet. Sie fühlte sich schwach, und es schwindelte ihr ein wenig. „Meredith MacAlpin.“ „Meredith.“ Ein ungewöhnlicher Name für eine ungewöhnliche Frau. Eine Frau, die Brice ungewollt zu seiner Gefangenen gemacht hatte und die nun ihn gefangen nahm. Wenn er nicht sofort die Hand wegzog, würde er verbrennen. Die Hände zu Fäusten geballt, trat er einen Schritt zurück. „Die Tochter von Alastair MacAlpin?“
    Als Meredith nickte, hob Brice wieder die Hand, ließ sie aber gleich wieder sinken. „Er war ein guter Mann. Fair und anständig.“ Er betrachtete Meredith nachdenklich. „Vielleicht sollte ich Euch als Köder für eine Falle benutzen ..."
    Meredith sah ihn erschrocken an und wollte protestieren, aber Brice schnitt ihr das Wort ab, und dann hörte sie ihm gebannt zu. „Nachdem Gareth MacKenzie seine Felle davongeschwommen sind, wird er alles daransetzen, Euch zurückzubekommen. So leicht wird er auf den satten Landgewinn nicht verzichten. “
    „Wollt Ihr damit sagen, dass Desmond zu der Heirat gezwungen wurde, um den Landbesitz der MacKenzies zu vergrößern?“
    Brice sah mit Genugtuung, wie Merediths Gesicht sich belebte. Er hatte also einen empfindlichen Nerv getroffen. „Bestand daran etwa ein Zweifel?“, fragte er ernst, obwohl er innerlich frohlockte.
    Mit seiner letzten Bemerkung traf er vollends ins Schwarze. Merediths grüne Augen sprühten Funken, und ihre Wangen röteten sich in ihrem Zorn. Welch ein Temperament! Was für eine entschlossene, kämpferische, faszinierende kleine Person!
    „Oh, Gareth MacKenzie wird kommen und mich holen.“ Meredith stand vor Brice, mit leuchtenden, kampflustigen Augen, die Hände selbstbewusst in die Hüften gestemmt. „Aber nicht, um sich zu bereichern, sondern weil er ein Gentleman ist. Ein Ehrenmann und kein ... Barbar!“
    Brice konnte sich nicht mehr beherrschen. Er brach in schallendes Lachen aus. Es rührte Gefühle in Meredith, die sie schnell verscheuchte.
    „Der Barbar, das bin ich, nicht wahr?“ Die Stimme klang wieder wie vorher, schroff und unfreundlich. Kein Lachen mehr, kein Lächeln. Nur noch ein kalter hasserfüllter Blick. „Meinetwegen. Man muss zum Barbaren werden, solange Gentlemen wie Gareth MacKenzie das Land unsicher machen.“
    Brice bückte sich nach dem Dolch und nahm dann alle Degen und Schwerter von dem Bord über seinem Bett. „Angus! “, rief er. „Holden!“
    Sofort waren seine Freunde bei ihm, und Brice gab ihnen die Waffen. „Sorgt dafür, dass sie vor der Lady versteckt werden“, befahl er, wobei er das Wort Lady betonte.
    Angus nickte Meredith zu. „Angus Gordon, Mylady.“ Meredith musterte den Mann, der Campbells Freund zu sein schien. Er war einen Kopf kleiner als Brice. Sandblondes Haar fiel in einem Gewirr von Locken in seine von Sommersprossen bedeckte Stirn. Seine blauen Augen strahlten.
    Meredith war so in Wut, dass sie den Gruß des freundlichen Angus Gordon nicht beachtete.
    „Und das hier ist Holden Mackay“, stellte Brice seinen anderen Freund vor. „Vom Clan der Mackays im Osten.“ Meredith besann sich auf ihre Erziehung und nickte dem Mann kurz zu. Mackay war kräftig und untersetzt. Sein mächtiger Kopf schien direkt auf seinen ausladenden Schultern zu ruhen. Ein Bündel aus Kraft und Muskeln. Meredith beobachtete fasziniert, wie er mühelos sieben Schwerter mit seinem eisenstarken Arm umspannte.
    „Mylady.“ Zum ersten Mal sah der bullige Krieger Meredith voll ins Gesicht. Er grüßte sie mit einer leichten Verbeugung.
    „Euer Aufenthalt in Kinloch House dürfte ein sehr interessantes Erlebnis werden.“
    Ein Schauer rieselte Meredith über den Rücken. Nicht wegen Mackays zweifelhaften Versprechens. Seine Augen waren es, die ihr Furcht einflößten. Sie waren kalt und leblos. Beklommen fragte Meredith sich, ob der Mann eine Seele besaß.
    „Eine Minute noch, ich komme gleich hinunter“, rief Brice den Männern nach, als sie mit den Waffen im Arm den Raum verließen. Nur Jamie blieb auf der Türschwelle zurück und starrte die schöne Fremde unverwandt an.
    „Jamie, nun verschwinde

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