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Die wahre Koenigin

Titel: Die wahre Koenigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Mistress Snow war es zu neuem Glanz erstrahlt.
    Aber es war leer. Obwohl es von den fröhlichen Stimmen der Dienstmägde und vom Lachen der Männer widerhallte, machte es Brice keine Freude mehr, durch die Flure und Hallen zu wandeln.
    Denn überall sah er sie. Er sah sie neben Jamie an der Tafel sitzen und den Erzählungen seiner Männer lauschen. Er sah sie in der großen Halle, wo sie sich vor dem Kamin wärmte. Und er sah sie in seinem Schlafzimmer, glaubte, sie neben sich im Bett zu spüren.
    Er sah sie, aber sie war nicht da. Und nie würde er sie Wiedersehen.
    Mehrmals hatte Brice mit dem Gedanken gespielt, einfach ins Lowland zu reiten und sich zu holen, was er haben wollte. War dies nicht immer die Art der Highlander gewesen?
    Aber dann dachte er wieder an Merediths flehende Bitten während ihrer Gefangenschaft. Nach Hause. Ihre Heimat bedeutete ihr alles. Sie liebte die lieblichen Wiesen und die sanften Hügel des Heidelands. Nie würde sie sich in den rauen Highlands heimisch fühlen. Und Brice wusste, dass er ihr das Zuhause nicht rauben durfte. Denn er liebte sie.
    Brice griff nach seinem Humpen und trank einen kräftigen Schluck Ale. Es klopfte. „Herein. “
    Angus stand in der Tür und neben ihm Mistress Snow. „Stören wir, alter Freund?“
    „Nein. Kommt herein.“ Brice ging den beiden entgegen und deutete einladend auf zwei Sessel. Nur Mistress Snow setzte sich. Angus blieb feierlich stehen. Beide lächelten geheimnisvoll.
    „Du sollst die Neuigkeit als Erster erfahren“, platzte Angus heraus. „Mistress Snow hat eingewilligt, mich zu heiraten.“ Brice nahm seinen Freund in die Arme. „Ich freue mich für dich, Angus.“ Er neigte sich zu der jungen Frau hinab und umfasste ihre Schulter. „Für euch alle beide.“
    „Danke, Mylord.“
    „Und wann soll die Hochzeit sein?“
    „Von mir aus am liebsten morgen. Aber meine Braut hat sich zwei Wochen ausbedungen, um ihre leerstehende Hütte herzurichten.“
    „Seit Johns Tod habe ich sie nicht mehr betreten.“
    „In die kleine Hütte wollt ihr ziehen? Ich glaube nicht, dass es für einen zukünftigen Clanführer eine geeignete Behausung ist“, sagte Brice.
    Angus machte ein verständnisloses Gesicht. „Was sagst du?“ „Ich möchte den Mackay-Clan und unseren zu einer starken Gemeinschaft vereinen“, erklärte Brice. „Und ich dachte mir, dass du einen perfekten Clanchef abgeben würdest. Bis jetzt widerstrebte es mir, dich fortzuschicken. Liebende soll man nicht trennen.“ Brice lächelte Mistress Snow zu. „Aber jetzt habt Ihr mein Problem gelöst. Angus, wärst du und deine Braut bereit, in der Mackay-Festung zu leben und mir zu helfen, die Highlands zu befrieden?“
    Angus sah seinen alten Freund lange bewegt an. Dann zog er Mistress Snow in die Arme. „Was sagst du, Mädchen? Meinst du, du kannst deine Pflichten in Kinloch House aufgeben und Schlossherrin werden?“
    „Oh Angus“, jubelte Mistress Snow, als Brice sie hochhob und herumwirbelte. „Ich kann es nicht glauben.“
    „Wir müssen hinuntergehen und den anderen die Neuigkeit erzählen. Kommst du mit, Brice?“
    „Ich komme gleich nach.“
    Nachdem das Paar gegangen war, blickte Brice nachdenklich ins Feuer. Er würde seinen ältesten und besten Freund vermissen. Und die tüchtige, allgegenwärtige Mistress Snow würde eine spürbare Lücke in Kinloch House hinterlassen.
    Trotzdem - Brice freute sich für seine Freunde. Auch diesen Verlust würde er verwinden.
    Er lauschte auf das Lachen und die Hochrufe in der Halle. Die Männer feierten. Es war höchste Zeit, dass in diesem traurigen Haus wieder gefeiert wurde.
    Brice trank den letzten Schluck Ale und stellte den Humpen auf den Kaminsims. Ein Geräusch an der Tür ließ ihn herumfahren. War er so einsam, dass ihn bereits seine Sinne narrten? Seine Fantasie spielte ihm üble Streiche. Denn dort in der Tür sah er sie. Schöner als je zuvor.
    Sie trug ein hermelingesäumtes Cape aus grünem Samt. Ihre Wangen waren rosig überhaucht, und in ihren grünen Augen funkelte derselbe Glanz, der Brice an ihre erste Liebesnacht erinnerte.
    Sie schob die Kapuze zurück, und ihre rötlich schimmernde Haarpracht fiel in wilden Lockenkaskaden über ihre Schultern. Efeu und Wildblumen waren in ihr Haar geflochten. Ein süßer Duft erfüllte den Raum.
    Brice kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder. Die Vision war nicht verschwunden. Sie kam sogar näher. Ein Lächeln ...
    „Meredith.“ Das Herz stand Brice

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