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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Mit zwei Fingern griff er nach einer Strähne ihres Haars und wickelte sie um sich, bis der Zug auf das Haar Mina zwang, sich zu ihm zu beugen. Ihre Lippen waren nur noch eine Handbreite von seiner Brust entfernt. »Miss Masters«, sagte er nachdenklich. Er betonte ihren Namen als spräche er ihn zum ersten Mal aus. »Mina Masters, eine Mamsell in Nöten. Wie gekonnt Sie diese Rolle spielen.«
    Als Mina diese Worte aus seinem Mund hörte, schwante ihr, das er wie in einem offenen Buch in ihr lesen konnte. »Sie irren«, erwiderte sie. »Sie halten sich für sehr clever, aber Sie irren.«
    »Dann wären wir ja schon zwei. Was hat er Ihnen gesagt? Dass ich meine Krallen eingebüßt habe?« Die Vorstellung schien ihn zu amüsieren. Sein Blick schweifte ab, ging durch sie hindurch. Er lachte in sich hinein. Das Braun seiner Augen war jetzt fast schwarz. Schwarze Augen, die noch tiefer und faszinierender wirkten durch diese langen, geschwungenen Wimpern, die einen dazu verleiteten, ihm wider jede Vernunft zu vertrauen. Sie hätte wissen müssen, dass es dumm war, auf seine Unterstützung zu bauen oder ihn Ridland gegenüber zu erwähnen. »Nein«, sagte er und ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten. »Er hat ein schlechtes Händchen bewiesen, was diesen Auftrag angeht. Es sei denn, die Aufgabe bestand darin, mich zu verführen. Was hat er Ihnen gesagt? Dass ich von meinem Vater die Vorliebe für Dirnen geerbt habe?«
    »Niemand hat mir irgendwas gesagt«, entgegnete sie mit steinerner Stimme.
    Doch Ashmore schien sie nicht gehört zu haben. Er richtete den Blick auf ihr Gesicht und ließ ihn sinnlich über Wangen und Lippen streifen. »Vielleicht wäre es Ihnen sogar gelungen. Ich war schon immer der Meinung, dass Sie ein süßes kleines Ding sind.« Als er die Hand zurückzog, hatte Mina keine andere Wahl, als den Kopf zu senken und mit anzusehen, wie seine Knöchel ihre Brust streiften. »Sie dürfen es gern probieren, wenn Ihnen der Sinn danach steht. All diese Haare …« Er lachte leise. Es klang rau und sinnlich. »Es ist so lang, dass ich Sie damit fesseln könnte.«
    Seine Worte riefen kristallklare Bilder bei Mina hervor. Der Tag, an dem sie diesem Mann erlaubte, sie zu fesseln, würde ihr letzter sein. Sollte er es je versuchen, so schwor sie sich, würde sie ihm in den Hals beißen.
    Sie hütete sich jedoch davor, ihm diesen Gedanken bereits jetzt mitzuteilen. Abgesehen davon lag der Vorteil klar auf ihrer Seite, wenn er sie für eine schamvolle Jungfrau hielt. Mit tiefer Stimme sagte sie: »Lassen Sie mich los, und ich werde mein Bestes geben.«
    Seine Hand legte sich unter ihr Kinn, und er zwang sie damit, seinem durchdringenden Blick zu begegnen. In der entstehenden Stille hörte sie das Schlagen der Standuhr. Lediglich eine Viertelstunde war vergangen, seit sie ihr Zimmer verlassen hatte, aber gefühlt war es mindestens ein Jahrhundert her. »Davon halte ich nicht viel«, sagte er. »Es ist nicht meine Art, ein Messer ohne sein Futteral offen herumliegen zu lassen.«
    Wieder senkte sich Schweigen über den Raum. Mina wusste nicht, wie sie es brechen sollte. An seinem Gesichtsausdruck konnte sie ablesen, dass er im Geiste die Optionen durchging, die ihm noch blieben. Schnell und mit Nachdruck wurde ihr bewusst, dass sie gut daran täte, ihn zu unterbrechen, ehe er zu einem endgültigen Entschluss kam. Ihr Herz pochte heftig, als sie sich auf die Zehenspitzen reckte und ihm die Lippen auf den Mund drückte.
    Er reagierte nicht. Was sie verunsicherte. Sie fuhr mit der Zungenspitze über seine Oberlippe, woraufhin er ausatmete. Seine Lippen waren viel weicher, als sie es in Erinnerung hatte. Zärtlich biss sie ihn in die Unterlippe. Sollte er sich erdreisten, etwas zu tun, was ihr nicht gefiel, würde sie einfach fester zubeißen.
    Mit einer Berührung, die so innig und zärtlich war, dass sie erschrak, glitten seine Finger über ihren Hals. Sogleich ließ sie von seiner Lippe ab, woraufhin er dicht an ihrem Mund raunte: »Sie müssen sich schon ein klein wenig mehr Mühe geben, Mina.«
    Minas Gesicht kribbelte, und sie konnte nicht glauben, dass sie rot wurde, dass ein niederer Teil ihrer selbst Gefallen an dieser elenden Scharade fand. »Aber nur, wenn Sie sofort mein Haar loslassen.«
    Seine Antwort bestand darin, dass er sich zu ihr beugte und sie küsste. Seine Zunge glitt zwischen ihre Lippen und forderte ihre zum Tanzen auf. Erst dann kam er ihrer Bitte nach und ließ ihr Haar los. Stattdessen

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