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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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Diener vor der Tür zu ihrer Zimmerflucht; einen stämmigen, wettergegerbten Zeitgenossen, den er in einem der Pubs aufgegabelt hatte, in denen geboxt wurde und in denen Sanburne einen Großteil seiner Zeit verbrachte. Er hörte auf den Namen Gompers, und da er weder Neugier noch Betroffenheit zeigte, als Phin ihn darüber informierte, dass Miss Masters ihre Räumlichkeiten nicht verlassen durfte, war er genau der richtige Mann für diese Aufgabe.
    Als Erstes am folgenden Morgen ließ Phin die Schlösser zu ihrem Trakt austauschen. Vorausgesetzt, sie war nicht mit den Händen eines Virtuosen gesegnet, würde sie nirgendwo mehr hingehen, es sei denn, er befahl es ihr. Und das Gute daran war, dass er ihr sogar verbieten konnte, zu Ridland zu gehen, bis er ihre Absicht kannte und welche Rolle er bei alledem spielte. Ridlands verderbte Gefolgsleute waren in sein Haus eingedrungen, und er konnte es nicht mehr ungeschehen machen. Jetzt kann ich auch noch Gefängniswärter mit auf die lange Liste meiner Vergehen setzen, dachte er.
    Es macht keinen Sinn, so wütend zu sein , sagte er sich, als er beim Frühstück saß und während des anschließend stattfindenden, wenn auch ergebnislosen Treffens mit seinen Oxforder Treuhändern. Als Phin den Herren vorschlug, den Lehrstuhl für Kartografie nach Sheldrake zu benennen, stutzten diese. Zu seiner eigenen Überraschung wurde Phin ihnen gegenüber ungewohnt laut. Mit dem Ergebnis, dass die Herren ihre Haltung noch einmal überdachten. Aus Angst, er könnte seine Gelder zurückziehen, überschütteten sie ihn bei der Verabschiedung mit Entschuldigungen und Dankbarkeitsbekundungen. Anders als sein Vater, der meist durch Brüllen seinen Willen durchgesetzt hatte, hatte Phin sich bisher noch nie dazu herablassen müssen. Ein einziger Tag in der Gesellschaft von Miss Masters hatte genügt, dass er die Kontrolle über sich verlor.
    Phin war sich nicht einmal sicher, von wem er enttäuschter war, von sich oder von ihr. Wie idiotisch es von ihm gewesen war zu glauben, es würde einfach werden, seine Schulden zu bezahlen. Ein unerwarteter Epilog in einem bereits zugeklappten Buch, hatte er sich gesagt. Als wäre je irgendetwas einfach gewesen, bei dem Ridland die Finger im Spiel hatte. Die Sache hatte einen gewaltigen Haken: Ein Teil von ihm hatte die ganze Zeit über gewusst, dass es so kommen würde, und hatte sich regelrecht danach gesehnt. Seit Wochen hatte er nicht mehr so klar gedacht. Die Vermessung der Klippen von Dover, die Überquerung des Ärmelkanals im Ruder-Achter, das Zusammentreffen mit der Königsfamilie – die Verwirklichung dieser Kindheitsträume, die er so lange in einem Herzen gehegt hatte, das durch Enttäuschung ehrgeizig geworden war, hatte bei ihm ein eher taubes Gefühl hinterlassen. Erst Ridlands Brief hatte sein Herz wieder höherschlagen lassen. Eine Dirne, die geschickt worden war, sein Arbeitszimmer zu durchsuchen, und der die Lügen leichter über die Lippen kamen als einem betrügerischen Orakel – sie allein schaffte es, dass ein wohlig heißer Schauer ihn durchlief.
    Phin schrieb diese Reaktion in erster Linie der Tatsache zu, dass er seit Monaten keine Frau mehr angerührt hatte. Ihm stand einfach nicht der Sinn nach jenen Arrangements, wie sein Vater sie eingegangen war, geschweige denn nach den diversen Krankheiten, die damit einhergehen konnten. Zudem hatte sein neuer Status ihm kaum Zeit gelassen, eine geeignete Witwe zu suchen, der er den Hof hätte machen können. Als Mina Masters dann wie ein Festmahl vor ihm auf dem Schreibtisch gelegen hatte, mit einer gehörigen Portion Trotz in den Augen, war ihm bewusst geworden, wie hoch der Preis für seine Abstinenz war. Diese Erklärung reichte jedoch nicht aus, seine Unruhe zu bezwingen. Ihr Kuss hatte dunkle Träume heraufbeschworen, in denen mannigfaltige körperliche Strafen vorkamen, mit der eine bildhübsche Frau rechnen musste, die es wagte, ihre kleine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute zu stecken. Seine Fantasien empfand er als anregend und verstörend schamlos. Sie hatte Eigenschaften in ihm geweckt, die er zu vergessen versucht hatte. Auf grausam sinnliche Weise hatte Mina Masters ihn daran erinnert, dass er ein Jahrzehnt lang ein Verbrecher gewesen war.
    Schlimmer noch war, dass sie seinen Kuss erwidert hatte – als hätte sie ebenfalls einen Hang zum Verderbten. Noch immer spürte er das Spiel ihrer Zunge in seinem Mund, und er war machtlos dagegen.
    Nein, er wollte sie nicht in

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