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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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handelte sich um eine rhetorische Frage, als das Schweigen sich jedoch in die Länge zog, wurde ihr klar, dass er auf einer Antwort bestand. »Nein. Das ist keine weitverbreitete Fähigkeit.«
    Sein Daumen hatte sich indes bis zu ihrem Mundwinkel vorgearbeitet. Sie schmeckte das Salz auf seiner Haut. Es war nicht sonderlich klug von ihm, sie in Versuchung zu führen. Wenn sie ihm den Daumen abbiss, würde er es in Zukunft nicht einfach haben, eine Waffe zu halten. »Und wo haben Sie das gelernt?«
    Mina drehte den Kopf ein wenig zur Seite, um sich von seinem Geschmack zu befreien. »Mein Hals fängt an, sich zu verkrampfen.«
    »Dann sollten Sie mir schnell antworten«, entgegnete er kühl.
    »Ich habe jemanden engagiert, der es mir beigebracht hat.« Mit aller Kraft löste sie sich aus seinem Griff und riss den Ellbogen nach hinten in Richtung seines Bauches.
    Doch Ashmore fing ihren Arm ab und verdrehte ihn, sodass sie herumwirbelte und mit dem Gesicht gegen seine Brust prallte. Als sie den Kopf nach hinten warf, packte er sie bei den Handgelenken, die er auf ihrem Rücken fixierte. »Enttäuschend«, merkte er an, als sie sich kraftvoll zur Wehr setzte. »Ging es dabei nur um Türschlösser?«
    »Lassen Sie mich los!«
    »Wonach haben Sie eigentlich gesucht?«
    Tritt ihn . Er musste an ihrem Muskelspiel bemerkt haben, was sie plante, denn im Nu hatte er den Unterkörper weggedreht, während er gleichzeitig ihre Hände in die Tiefe riss, sodass Mina ungewollt ins Hohlkreuz gehen und die Taille verdrehen musste. Unsanft landete sie mit den Schultern auf der Tischplatte. Hatte Ashmore sie eben noch mit beiden Händen festgehalten, brauchte er dazu jetzt nur noch eine. Den freien Unterarm legte er sachte, aber bestimmt quer über ihren Hals.
    Mina versteinerte und hörte plötzlich ihren eigenen Atem in den Ohren widerhallen. Ashmores dunkle Silhouette erhob sich bedrohlich über sie. Das Mondlicht fiel hell auf sein wirres Haar.
    »Antworten Sie mir«, sagte er fast zärtlich, woraufhin sie spürte, dass ihr die Röte in die Wangen kroch. Die Art und Weise, wie er seinen Unterkörper gegen ihren presste, hatte etwas erschreckend Intimes, und sein heiseres Raunen passte besser zu heißen, geflüsterten Geheimnissen. Wie zu jenen, die sie ihm einst zu entlocken versucht hatte. »Wonach sollen Sie in seinem Auftrag suchen?«
    Erst jetzt begriff Mina, dass er für seine Fragen Gründe hatte, von denen sie nichts wusste. »In wessen Auftrag? Wen meinen Sie denn?«
    Als er den Druck seines Unterarms leicht lockerte, dachte Mina für einen Moment, er wäre zur Vernunft gekommen. Doch schon im nächsten Moment legte er einen Finger unter ihr Kinn und streichelte sie. »Letzte Gelegenheit«, sagte er. »Ansonsten finde ich einen anderen unterhaltsamen Weg, mich zu amüsieren.«
    »Ich weiß beim besten Willen nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Nein?« Er seufzte. »Wie schade, dass man weiß, dass ich Sie habe.«
    »Wie konnte ich Sie jemals mögen?«, murmelte sie.
    »Sehen Sie mich jetzt, wie ich wirklich bin?«
    »Mag sein.«
    Er hob die Hand und ließ sie in unpersönlicher Gründlichkeit über ihre Brüste und ihre Taille und schließlich über ihre Hüften gleiten. Für den Bruchteil einer Sekunde, aber nicht lange genug, als dass sie protestieren konnte, schob er die Hand zwischen ihre Oberschenkel. Er sucht nach Waffen, sagte Mina sich. »Meine Waffen haben Sie mir bereits abgenommen.«
    Sanft, aber bestimmt packte er Mina am Arm und zog sie in die Höhe, sodass sie wieder aufrecht stand. Ohne sie loszulassen, bewegte er sich in Richtung Wand. Wenig später durchflutete elektrisches Licht den Raum. Erst jetzt bemerkte sie, dass er sich nach ihrem letzten Aufeinandertreffen rasiert hatte. Das weiße Hemd bildete einen harschen Kontrast zu seiner bronzefarben schimmernden Haut.
    »Ein Blick auf Ihre Fingernägel hätte es mir eigentlich verraten sollen.« Ein unangenehmes Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »Er hatte schon immer eine Schwäche für hübsche Weibsbilder«, sagte er und berührte die Haarspitzen, die ihr über die Brust fielen.
    Es war nur eine flüchtige Berührung, aber ihr stellten sich die Haare auf den Armen hoch, und ein Prickeln durchlief sie. Selbst in diesem entsetzlichen Augenblick genoss ihr Körper seine Nähe. Sie gewöhnte sich langsam an ihn – und das gegen ihren Willen.
    Auch ihm schien es nicht entgangen zu sein. Er zog eine Augenbraue hoch und gab einen tiefen, kehligen Laut von sich.

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