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Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition)

Titel: Die Wahrheit deiner Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meredith Duran
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klang resigniert. »Was stimmt denn nicht mit ihm? Hast du einen Arzt rufen lassen?«
    »Ja, aber es dürfte eine Weile dauern, ehe der eintrifft. Es scheint, als sträubte sich Mrs Harlocks Baby dagegen, endlich das Licht der Welt zu erblicken.« Als ihre Mutter den Morgenrock raffte, um sich zu erheben, schob sie hastig nach: »Jane ist gerade bei ihm. Es gibt also keinen Grund, dass du dich seiner annimmst.« Ihre Mutter war von nicht allzu robuster Natur, und gesetzt den Fall, Monroe hatte eine ansteckende Krankheit, sollte man sie nicht in seine Nähe lassen.
    Ihre Mutter lehnte sich wieder zurück. »Sehr gut. Es hätte mir auch nicht behagt, einem der hier herumwandernden Gäste zu begegnen.« Sie zögerte, bevor sie den Arm ausstreckte. »Komm her und erzähl mir geschwind alles, ehe du wieder gehst.«
    Ihr Interesse war ermutigend. In letzter Zeit schien ihre Mutter immer häufiger in einen Zustand der Benommenheit abzudriften, so als hätte sich ihr Geist vom Körper gelöst. Mina ließ sich auf einem Kissen aus Chintz nieder und lächelte ihre Mutter an. »Ich war gerade in ein Gespräch mit Mr Monroe verwickelt, als …«
    »Nein, bitte von Anfang an. Warst du das schönste Mädchen auf dem Ball?«
    Mina verdrehte die Augen. »Wieso ist das immer die erste Frage, die du mir stellst?«
    »Ich mag es eben, mit den guten Nachrichten anzufangen, Darling.«
    »Also …« Mina dachte ein wenig über die Frage nach, da Schönheit nach Dafürhalten ihrer Mutter nicht über das äußere Erscheinungsbild hinausging. Ihr Kleid war kostspieliger als alle anderen, die sie gesehen hatte, und für die Perlen, die sie um den Hals trug, hätte man fünf Kopien der Kette Mrs Morgans erwerben können. Ganz zu schweigen davon, dass die Männer sich um sie geschart und geradezu bedrängt hatten, einen Tanz auszulassen. »Ja, ich glaube schon.«
    »Heißt das, dass Miss Kinnersley nicht anwesend ist?«
    Mina verzog schockiert das Gesicht. Die Kinnersleys waren vor Kurzem von Rangoon hierher versetzt worden, wo deren Tochter die unumstrittene Königin aller Schönen gewesen war. »Warum fragst du? Du findest sie doch nicht etwa hübscher als mich?« Sie beugte sich vor und blickte ihre Mutter mit gespielter Besorgnis und einem Zwinkern an. Die Falten um die Augen ihrer Mutter schienen tiefer geworden zu sein. Sämtliche Cremes und Tinkturen waren vergebens, solange Collins sie ständig zum Weinen brachte. »So jung und schon so schlechte Augen?«
    »Sei nicht albern.«
    »Ich kann nicht anders. Ich bin nun mal ein höchst albernes Mädchen.«
    »Ist sie jetzt da oder nicht?«
    »Ja, ist sie.«
    »Und was trägt sie? Mit wem hat sie getanzt?«
    Mina zuckte die Achseln. »Was für eine Rolle spielt das? Stehen wir im Wettstreit?«
    »Es ist immer ein Wettstreit.« Harriet legte die Hand um Minas Kinn, damit diese sie ansah. »Es gibt genau drei Pluspunkte, die eine Frau in die Waagschale werfen kann. Ihre Schönheit, ihre Erziehung und, vorausgesetzt, das Glück ist ihr hold …«
    »Ihr Vermögen, ja, ich weiß.« Mina löste sich aus dem Griff ihrer Mutter, und ihr Blick fiel auf die Glasscherben, die im gedämpften Schein der Lampe so anmutig funkelten wie Brillanten. Kein Wunder, dass sich so viele Menschen von Strass blenden ließen. »Das hast du mir schon tausendmal gesagt.«
    »Wie dem auch sei.« Ihre Mutter zuckte die Schultern. »Was Letzteres betrifft, kann keine dir das Wasser reichen, vergiss das nie. Mehr wollte ich gar nicht sagen.«
    Hätte sie bei jeder Erinnerung daran einen Penny bekommen, wäre Mina inzwischen steinreich und könnte tun und lassen, was sie wollte, statt sich aufzutakeln, als stünde sie zur Versteigerung an. »Schade nur, dass Mr Bonham gänzlich anderer Meinung ist.«
    Harriet Collins seufzte. »Ich weiß, dass ihr beide einen schlechten Start hattet, aber er ist ein äußerst liebenswerter Gentleman, Mina. Und er hegt ein starkes Interesse an dir.«
    Nicht an mir , lag ihr auf der Zunge. An ihrem Gesicht und ihrer Figur? Natürlich. Doch sie hütete sich, dies laut auszusprechen. Für ihre Mutter hätte es sowieso keinen Unterschied gemacht. Sie fand amerikanische Mädchen entsetzlich nassforsch. Für eine junge Dame ziemt es sich nicht, ihre Meinung kundzutun . Die Zügellosigkeit, die die New Yorker Gesellschaft ihren Töchtern zugestand, konnte sie beim besten Willen nicht verstehen. In England schickt es sich nicht für ein Mädchen, sich ohne Anstandsdame mit einem Gentleman zu

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