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Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition)

Titel: Die Wahrheit hat nur ein Gesicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Brightley
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das zerschnittene Kleid zusammen, bedeckte damit ihre Blöße und rannte aus dem Zimmer.
    Sie war völlig verstört. Nackt, wie sie war, huschte sie wie ein wildes Tier durch die Gänge. Wo war bloß Alex? Sie wusste nicht, wo sein Zimmer war und konnte in ihrem Zustand auch nicht danach suchen. Erschöpft sank sie in einer Ecke zu Boden. Sie kroch hinter einen Vorhang und versuchte nachzudenken. Sie brauchte dringend ein Versteck, denn Antonio würde sie mit Sicherheit suchen. Und was er dann mit ihr anstellen würde, darüber wollte sie lieber nicht nachdenken.
    Und plötzlich wusste Emma, wo sie hinmusste. Ohne gesehen zu werden, erreichte sie die Ställe. Als sie in die Box der grauen Stute trat, wurde sie von ihr mit einem leisen Wiehern begrüßt. Zärtlich legte ihr das Pferd den Kopf auf die Schulter und schnaubte sanft in ihr Haar. Durch die Berührung fiel mit einem Mal die ganze Anspannung von ihr ab. Sie war in Sicherheit! Und mit einem lauten Weinen brach sie zu Füßen des Tieres zusammen.

26

    Alex saß in seinem Zimmer und verging vor Ungeduld. »Bis gleich!« hatte ihm Emma zugeflüstert. »Bis gleich!« Was hieß denn das? Zehn Minuten? Eine Stunde? »Bis gleich!« Ihr Blick war Verheißung gewesen. Ein Neuanfang? Würde sie diesen Medici verlassen? Wieso hatte sie ihn überhaupt geheiratet? Nervös sah er auf die Uhr. Emma war bereits seit einer halben Stunde weg.
    Er sah sie noch im Griff von Antonio und Wut kroch in ihm hoch. Er hätte diesem Kerl zu gerne eine verpasst. Die Art und Weise, wie er Emma hinter sich hergeschleift hatte, war Grund genug, ihn zu vermöbeln. So behandelte man keine Frau. Außerdem verriet sie eine Brutalität, die Alex unruhig machte. Würde dieser Kerl Emma etwas antun?
    Alex wusste, was mit Antonio los war. Er hatte seine finstere Miene gesehen, als Emma gesungen hatte und er nicht zum Zug kam. Aber Alex hatte nicht widerstehen können, ihn auflaufen zu lassen. Doch vielleicht hatte er ihn etwas zu sehr gereizt. Was, wenn er Emma in diesem Zustand etwas antat?
    Er hätte sie nicht gehen lassen dürfen! Was zwischen ihnen geschehen war, war so eindeutig, dass er nur noch eines wollte: Emma in seine Arme reißen und sie nie wieder loslassen. Und genau das hätte er tun sollen! Und genau das würde er jetzt tun! Er hatte sich viel zu lange zurückgehalten. Er würde jetzt die Tür zu dieser Honeymoon-Suite eintreten und Emma da rausholen! Und dann würde er sie von hier fortbringen. Egal was sie dazu sagte. Zur Not würde er sie auch gegen ihren Willen mitnehmen.
    Er stand auf, doch in diesem Augenblick betrat Cindy sein Zimmer. Sie war offensichtlich betrunken und ihre Augen glühten in einem bösen Feuer.
    »Hi!« Sie sah ihn an wie ein hungriger Vampir.
    »Hi!« Alex seufzte. Cindy hatte ihm gerade noch gefehlt. Es ging ihr offensichtlich nicht besonders gut. Kein Wunder, nach dem was heute passiert war. Er hatte kein Mitleid mit ihr, denn was geschehen war, hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Aber weil Alex ein höflicher Mensch war, setzte er sich wieder hin.
    »Wie geht es dir?«
    »Was glaubst du?« Cindy verzog ihr Gesicht. »Beschissen! Darf ich reinkommen?« Und ohne auf eine Antwort zu warten, spazierte sie schwankend ins Zimmer und ließ sich krachend in einen Sessel fallen. Dann schob sie mit einer langsamen, lasziven Bewegung ihr Kleid hoch und spreizte ihre Beine.
    Alex zuckte zurück. Sie trug kein Höschen und hatte es offensichtlich darauf angelegt, ihn jetzt zu verführen.
    »Ich könnte eine Aufmunterung gebrauchen.« Sie sah ihn herausfordernd an.
    »Cindy, du bist betrunken!«
    »Richtig!« Cindy nahm die Whiskyflasche, die neben ihrem Sessel auf einem Tischchen stand, und schenkte sich ein Glas ein:
    »Und was bist du, Alex Landon?«
    »Wie bitte?«
    »Bist du ein widerlicher Scheißkerl, der eine Frau an der langen Leine verhungern lässt?« Sie nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas. »Bist du das?« Noch ein Schluck.
    »Was?«
    »Ein widerlicher Scheißkerl? Fick mich endlich, du Scheißkerl!«
    Cindy war aufgestanden, verlor dabei das Gleichgewicht und plumpste vor Alex auf den Boden. Ihre Hände grabschten nach seinem Gürtel, und sie versuchte, den Reißverschluss seiner Hose zu öffnen.
    »Cindy! Hör sofort auf damit!« Alex zog Cindy hoch. Sie klammerte sich an ihn und versuchte ihn zu küssen. Alex war die ganze Sache mehr als unangenehm. Er packte Cindy und schüttelte sie:
    »Cindy! Hör auf!« Cindy starrte ihn an. Sie bewegte

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