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Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert

Titel: Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joël Dicker
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geheim?
    – Harry Quebert:
Schuldig?
    – Chief Gareth Pratt:
Warum hat Nola ein Verhältnis mit ihm?
Motiv: Hat sie angedroht, alles zu verraten?
    – Tamara Quinn behauptet, dass das Blatt Papier, das sie Harry gestohlen hatte, verschwunden ist.
Wer hat es aus dem Büro des Clark’s entwendet?
    – Wer hat die anonymen Briefe an Harry geschrieben?
Wer weiß seit dreiunddreißig Jahren Bescheid und hat nie etwas gesagt?
    – Wer hat das Feuer in Goose Cove gelegt? Wer hat kein Interesse daran, dass der Fall aufgeklärt wird?
    An dem Abend, an dem Gahalowood diese Seiten in meiner Suite mit Reißzwecken an die Wand heftete, stieß er einen langen, verzweifelten Seufzer aus. »Je weiter wir vordringen, desto weniger blicke ich durch«, sagte er. »Ich glaube, es gibt ein zentrales Element, das alle diese Menschen und Ereignisse miteinander verbindet. Das ist der Schlüssel zu den Ermittlungen! Wenn wir diese Verbindung finden, haben wir den Täter.«
    Er ließ sich in einen Sessel sinken. Es war neunzehn Uhr, und er hatte keine Kraft mehr zum Nachdenken. Wie an den anderen Tagen um diese Uhrzeit suchte ich meine Sportsachen zusammen, um etwas zu machen, womit ich wieder angefangen hatte, nämlich zu boxen. Ich hatte einen Boxclub ausfindig gemacht, der rund eine Viertelstunde Autofahrt entfernt lag, und beschlossen, mein großes Comeback im Ring zu geben. Seit meiner Ankunft im Regent’s war ich jeden Abend dort gewesen. Der Empfangschef des Hotels hatte mir den Club empfohlen, er war dort selbst Mitglied.
    »Wo gehen Sie in diesem Aufzug hin?«, fragte Gahalowood.
    »Zum Boxen. Wollen Sie mitkommen?«
    »Bestimmt nicht.«
    Ich warf meine Sachen in eine Tasche und verabschiedete mich. »Bleiben Sie hier, so lange Sie wollen, Sergeant. Ziehen Sie einfach die Tür hinter sich zu, wenn Sie gehen.«
    »Oh, keine Sorge, ich habe mir einen Nachschlüssel machen lassen. Gehen Sie wirklich boxen?«
    »Ja.«
    Er zögerte, und als ich über die Türschwelle trat, rief er mir nach: »Warten Sie, Schriftsteller. Ich komme doch mit.«
    »Was hat Sie veranlasst, Ihre Meinung zu ändern?«
    »Die Aussicht, Sie verprügeln zu dürfen. Was finden Sie eigentlich am Boxen, Schriftsteller?«
    »Das ist eine lange Geschichte, Sergeant.«
    Am Donnerstag, den 17. Juli, statteten wir Captain Neil Rodik, der sich 1975 an den Ermittlungen beteiligt hatte, einen Besuch ab. Er war mittlerweile fünfundachtzig, saß im Rollstuhl und wohnte in einem Altersheim am Meer. Rodik konnte sich noch gut an die schreckliche Suche nach Nola erinnern. Er meinte, es sei der Fall seines Lebens gewesen.
    »Das mit dem verschwundenen Mädchen war eine total verrückte Geschichte!«, rief er. »Eine Frau hatte die Kleine blutend aus dem Wald kommen sehen, aber als die Polizei eintraf, war sie spurlos verschwunden. Das Merkwürdigste von allem war meiner Meinung nach die Musik, die der alte Kellergan die ganze Zeit gehört hat. Das hat mich noch lange beschäftigt. Und ich habe mich immer gefragt, wie es sein kann, dass man nicht mitkriegt, wenn die eigene Tochter entführt wird.«
    »In Ihren Augen war es also eine Entführung?«, fragte Gahalowood.
    »Schwer zu sagen. Es fehlten die Beweise. Könnte die Kleine draußen spazieren gegangen und von einem Irren in seinen Lieferwagen gezerrt worden sein? Ja, durchaus.«
    »Erinnern Sie sich zufällig noch, was für ein Wetter bei der Suchaktion herrschte?«
    »Die Wetterbedingungen waren miserabel. Es regnete und war sehr neblig. Warum fragen Sie danach?«
    »Um herauszufinden, ob es sein kann, dass Harry Quebert das Loch nicht aufgefallen ist, das jemand in seinem Garten gegraben hatte.«
    »Das ist nicht auszuschließen. Sein Grundstück ist riesig. Haben Sie einen Garten, Sergeant?«
    »Ja.«
    »Wie groß?«
    »Klein.«
    »Halten Sie es für möglich, dass jemand in Ihrer Abwesenheit ein mittelgroßes Loch darin gräbt und Sie es bei Ihrer Heimkehr nicht bemerken?«
    »Das halte ich in der Tat für denkbar.«
    Auf der Rückfahrt nach Concord wollte Gahalowood wissen, wie ich die Dinge sah.
    »Für mich ist das Manuskript der Beweis dafür, dass Nola nicht von zu Hause entführt wurde«, sagte ich. »Sie ist weggelaufen, um sich mit Harry zu treffen. Sie waren in diesem Motel verabredet. Sie hat sich davongeschlichen und den einzigen Gegenstand mitgenommen, der ihr etwas bedeutete: Harrys Buch, das sie bei sich zu Hause hatte. Unterwegs ist sie entführt worden.«
    Gahalowood lächelte flüchtig. »Ich

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