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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta
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Geldmengenwachstum reden: und zwar das Eigenkapital der Banken. Wenn nämlich ein Kredit nicht zurückgezahlt wird und auch keine Sicherheiten verwertet werden können, müssen eben die Eigentümer der Bank bluten, indem sie in entsprechender Höhe auf ihr Eigentum verzichten. Damit ist das Geld eben durch die Eigentumsrechte der Bankinhaber unterlegt, die jetzt Verzicht leisten müssen.“
    „Das funktioniert wiederum nur, solange es im kleinen und überschaubaren Rahmen bleibt. Sobald die Verluste größer zu werden drohen, gerät die gesamte Bank in Gefahr.“
    „Na und? Dann geht sie eben pleite.“
    „Auch das geschieht aber nur in relativ überschaubaren Fällen. Schon ab einer gar nicht so großen Größe lässt man Banken erst gar nicht untergehen, weil die Folgen viel zu verheerend wären. Seit Ausbruch der Finanzkrise werden solche Banken ja scharenweise vom Staat gerettet. Und weißt du, wie? „
    „Indem ihnen der Staat neues Eigenkapital gibt.“
    „Richtig, aber wo bekommt er das Geld dafür her?“
    „Ah, ich merke, worauf du hinauswillst: Er nimmt Kredite dafür auf. Damit entsteht neues Geld. Richtig?“
    „Genau, und zwar ohne Sicherheiten. Das heißt, selbst Eigentumsrechte können aus dem Nichts entstehen. Nach dem Finanzcrash in Island wollte beispielsweise die dortige Regierung den Banken 1,5 Milliarden Euro an Eigenkapital zukommen lassen. Allerdings hatte der Staat ja selbst nichts. Also gab er einfach Anleihen aus und stellte diese den Banken als Vermögenswerte zur Verfügung. Im Klartext: Die Isländer retteten ihre Banken, indem sie eine Schuldforderung gegen sich selbst ausstellten.“
    „Das ist ja wie bei Münchhausen!“
    „Kann man wohl sagen. Genauso läuft es aber – in Island und überall in der Welt. Der Euro-Rettungsschirm ESM zum Beispiel macht Ähnliches in zigfacher Größenordnung: Ende 2012 etwa stellte er auf einen Schlag Schuldenpapiere über fast 40 Milliarden Euro auf sich selbst aus. Dazu bedurfte es nur eines einzigen Federstrichs oder besser gesagt eines Klicks mit der Computermaus. Diese sogenannten Wertpapiere wanderten dann mit zwei weiteren Klicks zu maroden spanischen Banken, um damit deren Eigenkapital zu stärken. Münchhausen gibt es überall.“
    „Aber nach den neuesten Plänen der EU sollen doch auf jeden Fall erst die Eigentümer einer Bank bluten und dann die Gläubiger, bevor der Staat einspringt.“
    „Richtig, weil die Staaten ja selbst klamm sind. Nur ist das leichter gesagt als getan. Denn die Dominoeffekte werden damit nicht aus der Welt geschafft, wenn also die Blutenden selbst pleitegehen und dadurch wieder andere in den Abgrund reißen. Genau dies soll im Ernstfall ja verhindert werden.“
    „Was wird also deiner Meinung nach passieren?“
    „Wenn die Staaten nicht mehr einspringen können, müssen die Notenbanken ran. Aber dazu später mehr.“
    1 Mehr zu den Risiken des Bruchteil-Bankings lesen Sie im Abschnitt „Augen auf an Deck!“
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AUCH BANKEN
LASSEN
ANSCHREIBEN

    „Lass uns jetzt noch einmal auf die Praxis des Bank- und Kreditgeschäfts zurückkommen, Raimund. Wenn eine Bank in der Regel sicher sein kann, dass ein von ihr vergebener Kredit auch sofort abgerufen wird, dann müsste sie doch zumindest jeden Cent, den sie an Kredit vergibt, auch in Form von Zentralbankgeld vorhalten. In diesem Fall wiederum könnte sie aber niemals mehr Geld herstellen, als sie gerade an Zentralbankgeld in Reserve hat.“
    „Das kann sie sehr wohl. Banken haben ja nicht nur Einlagen, die sie gerade frisch per Kredit kreieren, sondern sie haben auch bestehende Einlagen von Kunden, die bei ihr zum Beispiel ein Girokonto oder ein Tagesgeldkonto unterhalten. Für alle Einlagen gilt: Es heben aber nie alle Kunden gleichzeitig sämtliches Geld von ihren Konten ab oder überweisen es zu anderen Banken. Im Gegenteil: Während die einen abheben, zahlen die anderen etwas ein. Während die einen woanders hinüberweisen, bekommen die anderen Geld überwiesen. Bei manchen Überweisungen bleibt das Geld auch innerhalb derselben Bank. Und bei einem großen Teil des Geldes tut sich überhaupt nichts; er bleibt unberührt auf den Konten liegen.“
    „Was bedeutet das?“
    „Für alle eben genannten Fälle braucht eine Bank kein Zentralbankgeld. Sie benötigt es nur, um für die tägliche Differenz aus Zu- und Abflüssen gewappnet zu sein. Ähnliches war ja schon den Goldschmieden in früheren Jahrhunderten aufgefallen und genau deshalb gibt es schließlich

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