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Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)

Titel: Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raimund Brichta
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Notenbanker mögen dies zwar gar nicht, aber das System verlangt nun einmal danach – und was es verlangt, wird es bekommen. Die Alternative wären Staatspleiten, die man auf diese Weise aber noch eine Zeit lang verhindern kann.
    Vor allem die Deutsche Bundesbank sträubt sich gegen solche Hilfseinsätze mit dem Argument: Wenn Staaten erst einmal direkt von der Notenbank Geld bekommen, werden sie jegliche Hemmungen beim Schuldenmachen verlieren. Noch mehr Schulden und noch mehr Geld wären die Folge. Im Prinzip ist da auch etwas dran, aber wenn die Bundesbanker ehrlich wären (oder unser Geldsystem durchschauten), müssten sie zugeben, dass es ab einer bestimmten Entwicklungsstufe nur noch die Alternative gibt zwischen einstürzen lassen oder weiter befeuern.
    So ehrlich (oder so wissend), dies zu sagen, sind sie aber nicht. Stattdessen behaupten sie, die Regierungen müssten einfach nur mehr „sparen“, dann würde alles wieder gut. Wir halten diese Sichtweise im Lichte des dargestellten Schneeballcharakters und der Abhängigkeiten zwischen Geld und Schuld für ziemlich naiv.
    Im Übrigen gibt es genügend Möglichkeiten, die Notenbankhilfen zu kaschieren und über Umwege an die Regierungen zu leiten. Entweder lässt sich die Bundesbank also auf solche Kompromisse ein oder sie wird überstimmt. Andere Notenbanken wie die amerikanische oder die englische sind in dieser Hinsicht ohnehin viel weniger zimperlich. Sie haben sich mit den Staatsanleihen ihrer eigenen Regierungen bereits regelrecht vollgesogen.
    Ein willkommener Nebeneffekt dabei ist: Für den Teil seiner Schulden, die ein Staat bei seiner Notenbank hat, braucht er kaum noch Zinsen zu zahlen. Offiziell zahlt er sie zwar schon, aber sie fließen zu einem Großteil wieder an ihn zurück – in einigen Ländern direkt, in anderen zumindest indirekt über den ausgeschütteten Zentralbankgewinn.
    Und das ist noch nicht alles: Zentralbankbilanzen eignen sich sogar dazu, Staatsschulden ohne großes Aufheben gänzlich verschwinden zu lassen. Denn wer könnte einen Schuldenerlass für die Regierung besser verkraften als eine Notenbank? Zudem gehören die Zentralbanken in den meisten Ländern ohnehin dem Staat. Die Regierungen schulden das Geld also quasi sich selbst. Und sich selbst die Schulden zu erlassen, ist ja wohl ein Kinderspiel.
    Sie sehen also, es gibt genügend Anreize, um Staatsschulden bei den Notenbanken abzuladen. Und wir wetten darauf, dass davon umso mehr Gebrauch gemacht wird, je klammer die Staatskassen in den kommenden Jahren werden. Die Folge wird allerdings sein, dass die Bilanzen der Notenbanken immer brüchiger werden – zumal diese den Geschäftsbanken auch noch immer mehr schlechte Papiere abnehmen müssen.
    In Köln sagt man in solchen Fällen gerne: „Et hät noch emmer joot jejange.“ Und warum sollte es ausgerechnet bei Zentralbanken nicht auch gut gehen? Schließlich können sie in der Tat doch einiges verkraften. Und deshalb wird es mit Sicherheit auch recht lange gut gehen. Aber irgendwann nutzt solche Kölner Gelassenheit selbst hier nichts mehr. Irgendwann werden auch Zentralbanken die Erfahrung machen, dass „et kütt, wie et kütt“ – dass es kommt, wie es kommen muss.
    Irgendwann werden die Bilanzen der Zentralbanken durch all diese Aktionen dermaßen zerzaust sein, dass man auch ihnen nicht mehr traut. Dann müsste also jemand her, der die Zentralbanken rettet. Nur wer? Regierungen und private Banken scheiden aus, weil sie selbst auf dem letzten Loch pfeifen. Wer also dann noch Retter sein könnte, steht in den Sternen. Vielleicht müsste ein Helfer tatsächlich von dorther kommen, aber das ist Science-Fiction und damit nicht unser Metier.
    Vermutlich werden die Dinge also ihren Lauf nehmen und auch Notenbanken eines Tages die Pleite bescheren.
    Wie dies grundsätzlich geschehen kann, haben wir im Kapitel „Gottesspieler oder Sagenhelden?“ beschrieben.
    Allerdings wird man dies nicht einfach „Zentralbankpleite“ nennen, sondern eher „Währungsreform“ oder so ähnlich. Es wird vermutlich gleich Tabula rasa gemacht und sowohl den Zentralbanken als auch den Staaten und Geschäftsbanken ein Neustart ermöglicht. Das heißt, das Gros der Schulden wird überall gestrichen und damit wird das ganze System auf null zurückgesetzt – etwa so, wie wenn man bei einem Computer die Festplatte „putzt“.
    Heikler Nebeneffekt: Dabei wird mit einem Schlag auch das Gros der Geldvermögen vernichtet. Wohl dem also, der in

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