Die Wahrheit über Geld - Wie kommt unser Geld in die Welt und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash (German Edition)
je nach Marktlage ab und zu umzuschichten. Außerdem sollte man versuchen, der Folter so gut es geht zu entgehen.“
„Und wie?“
„Indem man zum Beispiel wahre Werte in möglichst sicheren Ländern besitzt, in denen solche Zugriffe am unwahrscheinlichsten sind. Oder indem man etwa beim Kauf von Goldbarren oder Münzen darauf achtet, dass man bei den einzelnen Geschäften immer unter 15.000 Euro bleibt, denn bis zu dieser Grenze entfällt in Deutschland die Legitimierungspflicht bei der Zahlung mit Bargeld.“
„Aber eine bestimmte Art von wahrem Wert könnte doch relativ glimpflich davonkommen. Ich meine Beteiligungen an Unternehmen und damit auch Aktien.“
„Teils, teils. Einerseits werden auch Unternehmen und ihre Eigentümer unter höheren Abgaben zu leiden haben. Andererseits sticht das Argument der Arbeitsplätze, die auf dem Spiel stehen, in der Regel aber schon. Es verhindert vielleicht, dass die Daumenschrauben hier übermäßig stark angezogen werden. Da könntest du recht haben.“
„So gesehen könnten Aktien also im Vorteil sein?“
„Durchaus, wenn man mit den Kursschwankungen leben kann, die für Aktien typisch sind.“
„Was erwartest du konkret für den Aktienmarkt?“
„In Deutschland ist die Zone um 8.000 DAX-Punkte ganz entscheidend. Wenn sie nachhaltig geknackt ist, dürfte dies das Signal für den nächsten großen Börsenaufschwung sein.“
„Was verstehst du unter ‚nachhaltig geknackt‘?“
„Der DAX müsste längere Zeit deutlich über 8.500 Punkten notieren. Solange dies nicht passiert, wird er immer wieder nach unten abtauchen.“
„Und wann wird der Ausbruch kommen?“
„Eine Glaskugel habe ich natürlich auch nicht, aber ich rechne damit, dass es noch ein paar Jahre dauern wird bis dahin. 3 Wenn er früher käme, umso besser. Wir werden es auf jeden Fall rechtzeitig merken. Und dann ist immer noch Zeit, zu reagieren, weil das anschließende Kurspotenzial immens sein wird.“
„Würde so ein neuer längerfristiger Börsenaufschwung überhaupt zur wackeligen Lage unseres Geld- und Finanzsystems passen?“
„Jawohl. Ich sehe zwei mögliche Szenarien: Im ersten, das für mich weniger wahrscheinlich ist, kommt der nächste große Börsenaufschwung erst nach dem Zusammenbruch des Systems. In diesem Fall müssten wir noch sehr lange auf den DAX-Ausbruch warten, weil der finale Kollaps vermutlich nicht so rasch kommen wird.“
„Und welches Szenario ist für dich wahrscheinlicher?“
„Dass der Ausbruch vor dem Kollaps kommt. Dies passt durchaus zu unserer Erwartung, dass die Geldkanonen weiter donnern werden und die Flucht in wahre Werte zunehmen wird. Von dieser Flucht profitieren nämlich nicht zuletzt die Aktien. Vielleicht erleben wir sogar noch einen sogenannten Crackup-Boom.“
„Was ist das denn?“
„Ein starkes Aufbäumen der gesamten Wirtschaft vor dem Kollaps. Ähnliches kann man übrigens beim Menschen beobachten: Kurz vor dem natürlichen Tod kann es vorkommen, dass sich der Körper noch einmal aufbäumt. Er erblüht dann regelrecht, bevor er zusammenfällt. Ein solcher Crackup-Boom müsste jedoch kommen, bevor die Regierungen die ganz großen Folterwerkzeuge auspacken. Denn ich kann mir in unserem System nicht vorstellen, dass die Wirtschaft blüht, während gleichzeitig große Teile des Kapitals am Marterpfahl stehen.“
„Apropos Marter: Vor ihr müssen sich doch nur diejenigen fürchten, die etwas haben. Wer nichts hat, dem kann man auch nichts wegnehmen.“
„Genau das ist der Punkt. Die Regierenden können ihre Werkzeuge sowieso nur auspacken, wenn sie die Mehrheit der Wähler hinter sich wissen. Und die wird nichts dagegen haben, solange nur ‚die da oben‘ geschröpft werden. Die meisten Leute brauchen sich davor also gar nicht zu fürchten. Mehr noch: Ein großer Teil des Wahlvolks wird sogar daran interessiert sein, dass die Wohlhabenden zur Ader gelassen werden. Denn wer vom Staat lebt – auf welche Weise auch immer –, will ja, dass dies auch so bleibt.“
„Liegt darin eventuell auch der Schlüssel für das Ende der staatlichen Gier?“
„So ist es. Spätestens wenn die Zahl der Köpfe, die Opfer bringen muss, so groß wird, dass Wahlmehrheiten verloren zu gehen drohen, wird jede Regierung mit der Folter aufhören.“
„Und was kommt dann?“
„Staatsbankrott und Währungsreform werden nicht mehr aufzuhalten sein. Aber auch dann gilt: Wer nichts hat, kann auch nichts verlieren.“
„Willst du damit etwa die
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