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Die Wand der Zeit

Die Wand der Zeit

Titel: Die Wand der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Bruce
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frage mich zwar, was sie dazu gesagt hätte, aber wie es aussieht, hätte sie sehr wahrscheinlich Nein gesagt. Sie hatte sich neu orientiert, wenn sie auch wohl noch Gefühle für mich hegte. Ich trauere ihr nicht nach. Wäre sie mitgekommen, müssten wir die Vorräte teilen, und unsere Zeit hier ginge schneller zu Ende. Und wenn wir ein Kind gezeugt hätten, noch schneller. Man kann sich vorstellen, wie wir, der Inselherr und seine treue Gattin mit mehreren Kindern, an einen Punkt kommen, wo die Geburt eines weiteren Kindes unsere Zeit auf Stunden verkürzt. Oder gar an den mathematisch unmöglichen Punkt, an dem sich die Zeit durch eine Geburt umkehrt und rückwärts läuft, sodass wir schon tot wären. Wir hätten nie existiert.
    Der Mann, den ich gefunden habe, wird meine Zeit hier verkürzen, aber damit hat es sich dann auch. Er ist wenigstens nur eine Variable.
    Wieder zurück in der Höhle, stelle ich fest, dass er sich nicht vom Fleck gerührt hat.
    Ich spreche ihn an: »Können Sie mir jetzt mal sagen, weshalb Sie hier sind?« Seine Augen sind offen, aber er blinzelt nicht. Er macht nicht den Eindruck, dass er mich erkannt hat. »Ich brauche Hilfe bei der Beschaffung von Nahrung und Brennmaterial.« Er antwortet nicht. Ich werde ungeduldig, will ihm aber noch etwas Zeit lassen. Schließlich ist er mein Gast. Und ich kenne ihn. Den ganzen Krieg hindurch und darüber hinaus haben wir Branier Großmut walten lassen, auch wenn diese Eigenschaft in Zeiten des Großen Plans wenig Ausdrucksmöglichkeiten fand.
    Trotz Nahrungsknappheit haben wir stets die Flüchtlinge versorgt, die während des Kriegs und auch später eintrudelten.Wir haben die Gesunden in unsere Gesellschaft integriert, wo es ging, und sie in unser Verpflegungssystem aufgenommen. Die Bevölkerung durfte nicht zu Hause kochen, da Gemeinschaftsküchen den Abfall reduzierten. Wir standen also zusammen mit den Flüchtlingen ums Essen an, mit diesen Menschen, die uns nie etwas gegeben hatten, und sie wurden versorgt wie jeder andere, zumindest wie jeder Gesunde.
    Ich entschließe mich, noch mal zum Angeln an den Strand zu gehen, statt Grassamen und Knollen zu sammeln. Mit Fisch kommt Andalus schneller wieder zu Kräften.
    Die Samen zerdrücke ich zu Brei und koche eine Art Schleimsuppe daraus. Die ist zwar nicht so schmackhaft wie Fisch, aber wenn ich mich auf der Insel halten will, so lange es nur geht, brauche ich einen ausgewogenen Speiseplan. So sorge ich für mich. Ich befürchte, dass mir nicht genug Zeit zum Samensammeln bleibt, wenn ich das Doppelte an Fisch fangen muss. Wenn ich nicht nachkomme und nicht genug Nahrung besorgen kann, werde ich an Kraft einbüßen und immer schneller schwächer werden und komme aus dem Teufelskreis vielleicht gar nicht mehr raus. Vorbei wäre es mit dem Gleichgewicht.
    Ich habe auch schon Fisch geräuchert, doch bei der Feuchtigkeit lassen sich Nahrungsmittel schlecht lagern, und die Würmer und Insekten finden alles, was ich aufhebe. Ich habe versucht, diese Würmer zu essen, aber sie sind ekelhaft, und ich würde lieber die Sachen essen, von denen sie angelockt werden.
    Ich könnte das Feuer in der Höhle ständig in Gang halten. Dann würde die Feuchtigkeit an den Wänden schließlich verschwinden, und sie wäre trocken, aber dafür wären meine Brennstoffvorräte sehr schnell erschöpft.
    Diesmal fange ich vier kleine Fische. Sie ähneln denen, dieich als junger Mann gern gegessen habe, aber sie haben ein spitzeres Maul und schmecken etwas kräftiger. Ich nenne sie Spezies 3, da es die dritte Sorte ist, die ich hier gefangen habe. Einen Namen soll ihnen jemand anders geben. Ich kontrolliere meine Krabbennetze, die nicht weit von hier sind. Eins enthält zwei Krabben, und ich nehme sie vorsichtig heraus.
    Andalus sitzt auf dem Boden, als ich zur Höhle zurückkomme. »Wer sind Sie?«, frage ich. Er schweigt. Ich gehe zu ihm hin. Er sitzt mit dem Rücken zu mir. »Wer sind Sie?«, flüstere ich. Ich beuge mich vor und sage ihm noch leiser ins Ohr: »Ich kann auch raten, wenn Ihnen das lieber ist. Ich kann versuchen, Ihren Namen zu erraten.« Er rührt sich nicht. Er scheint mich immer noch nicht zu erkennen. Ich gehe um ihn herum und stelle mich vor ihn. Ich halte die Fische hoch. »Wissen Sie, was man damit machen muss?« Ich habe sie noch nicht ausgenommen. »Sie können nicken oder den Kopf schütteln. Sie müssen nichts sagen.« Er rührt sich nicht. »Ich gebe Ihnen ein Messer. Man setzt die Spitze hier

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