Die Wanderapothekerin 1-6
Sohn
Ludwig Friedrich – Fürst von Schwarzburg-Rudolstadt
Schneidt, Alois – Wanderapotheker aus Katzhütte
Schneidt, Fiene – Alois Schneidts Ehefrau
Schneidt, Gerold – Johanna Schneidts älterer Sohn
Schneidt, Johanna – Kräutersammlerin in Katzhütte
Schneidt, Klara – Johanna Schneidts ältere Tochter
Schneidt, Liebgard – Johanna Schneidts jüngere Tochter
Schneidt, Martin – Johanna Schneidts vermisster Ehemann
Schneidt, Reglind – Alois und Fiene Schneidts Tochter
von Beulwitz – erster Minister Fürst Ludwig Friedrichs
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Glossar
Destillateur – Helfer eines Laboranten
Laborant – Arzneimittelhersteller
Meile – ca. 7 , 4 km
Reff – Traggestell der Wanderapotheker
Waidleute – Jäger
Neugierig, wie es weitergeht?
Teil 2 von »Die Wanderapothekerin«
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Iny Lorentz
Die Wanderapothekerin
Serial Teil 2
Knaur e-books
Über dieses Buch
Süddeutschland, 18. Jahrhundert:
Wanderapotheker ziehen aus Thüringen mit ihren Heilmitteln durch halb Europa. Zwei von ihnen haben vor vielen Jahren einen wertvollen Goldschatz gefunden. Während Martin seinen Anteil versteckt hat, ist seinem Bruder Alois nichts davon geblieben. Verzweifelt versucht er, Martin zur Herausgabe seines Anteils zu bewegen. Als dieser sich weigert, kommt es zu einem tödlichen Streit. Alois glaubt sich bereits am Ziel seiner Wünsche, doch er hat nicht mit dem erbitterten Widerstand seiner Nichte Klara gerechnet. Durch den Verlust des Vaters sieht Klara sich, ihre Mutter und ihre Geschwister in tiefste Armut stürzen. Um das zu verhindern, will sie nach Rudolstadt gehen, um Fürst Ludwig Friedrich um Hilfe anzuflehen. Sie muss dafür einen Weg wählen, auf dem bereits zwei junge Frauen spurlos verschwunden sind. Obwohl die Bewohner der Umgebung glauben, dass der Teufel seine Hand im Spiel hat, lässt Klara sich nicht beirren. Dies ist jedoch nur die erste von vielen Gefahren, denen sich die junge Frau stellen muss …
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Zweiter Teil
Aufbruch
1.
R umold Just hieb mit der Faust auf den Tisch. »Das ist unmöglich! Wann hätte man je davon gehört, dass eine Frau als Buckelapothekerin auf Wanderschaft gegangen wäre? Mit mir ist das nicht zu machen!«
»Dann wirst du dem Amtmann mitteilen müssen, dass du den ausdrücklichen Wunsch Unseres allergnädigsten Fürsten missachtest«, antwortete sein Sohn mit einem feinen Lächeln.
»Rumold, ereifere dich nicht!«, bat Magdalena.
»Ich ereifere mich, wann ich will!«, gab der Laborant grimmig zurück. »Es ist ein Unding, einer Frau, noch dazu so einem unreifen Ding wie Klara Schneidt, eine Strecke anzuvertrauen, die zu den profitabelsten überhaupt gehört. Außerdem kann keine Frau das Reff über so viele Meilen tragen. Punkt!«
»Seine Hoheit Ludwig Friedrich hat es so bestimmt«, wandte sein Sohn ein.
Tobias passte es zwar ebenfalls nicht, dass Klara sich auf eine so anstrengende und gefährliche Wanderschaft begeben wollte. Aber insgeheim amüsierte er sich über seinen Vater, der sich den ganzen Winter über nicht um die Entscheidung des Fürsten gekümmert hatte. Nun, da der Tag bevorstand, an dem seine Wanderapotheker aufbrechen mussten, tat er so, als habe er eben erst davon erfahren.
»Was kannst du denn dagegen tun, Rumold – wenn es doch der Wunsch des Fürsten ist?«, fragte Tobias’ Mutter.
»Ich werde …«, setzte ihr Ehemann an und brach mit einem verärgerten Schnauben ab. Ihm war klar, dass er sich den Zorn des Fürsten zuzog, wenn er Klara von ihrer Wanderung abhielt.
»Es ist eine Schande, dass die Menschen dieses Landes der Laune eines einzigen Mannes ausgeliefert sind, für den nicht mehr spricht, als dass er als Sohn eines bestimmten Vaters geboren wurde«, sagte er grollend.
»Das solltest du nicht laut sagen«, warnte Tobias. »Man würde dich sonst noch als Aufrührer ansehen und verhaften!«
»Ein Aufrührer! Ich? Diese Klara ist eine Aufrührerin, weil sie glaubt, gegen die göttliche Ordnung löcken zu können. Ich dachte, es wäre nur eine vorübergehende Laune von ihr, und war sogar bereit, einen anderen Wanderapotheker auf die Reise zu schicken, bis ihr Bruder alt genug ist, um selbst aufbrechen zu können. Doch dieses Biest wagt es, mich aufzufordern, alle Heilmittel und Tinkturen für sie vorzubereiten, damit sie zusammen mit den anderen Wanderapothekern losziehen kann.«
Zornentbrannt packte Just seinen Krug und
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