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Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition)

Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin 3: Hexenjagd (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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seinen Gaul an dem Richter vorbei zu einem Weinwirt, den er kannte. Seine Männer folgten ihm erleichtert, weil die Jagd auf Martha endlich vorbei war.
    Tobias trat jetzt auf den Richter zu und sprach ihn an: »Verzeiht, Herr, aber ich lege gegen Klaras Verhaftung Widerspruch ein.«
    »Wer bist du, und aus welchem Grund tust du das?«, fragte der Richter.
    »Mein Name lautet Tobias Just, Sohn des Laboranten Rumold Just aus Königsee im Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt. Klara Schneidt wandert mit fürstlichem Diplom als Arzneiträgerin durch die Lande, bis ihr jüngerer Bruder dieses Gewerbe ausüben kann. Wenn Ihr sie verhaftet, wird das Seine Gnaden, Fürst Ludwig Friedrich, höchst erzürnen!« Tobias trug ein wenig dick auf, um den Richter zu beeindrucken.
    Dieser schien nicht so recht zu wissen, wie er sich zu dieser Sache stellen sollte. Schließlich wandte er sich an seine Männer. »Bringt die beiden Frauen in den Turm. Behandelt sie aber gut und sorgt dafür, dass weder ihnen noch ihrem Besitz etwas zustößt. Gebt vor allem auf die Rückentrage acht! Unsere Stadt müsste Ersatz leisten, sollte diese zu Schaden kommen.«
    »Ich bin keine Hexe!«, rief Klara empört.
    Bislang hatte sie wie erstarrt dagestanden, doch nun kochte die Wut über den grässlichen Grafen in ihr hoch. »Dieser Mann ist ein Ungeheuer! Er hat Martha an einen Baum binden und mit Honig bestreichen lassen, damit der Bär sie fressen soll. Das Untier hätte es auch getan, wenn ich nicht heimlich die Fesseln des Mädchens zerschnitten hätte und mit ihr geflohen wäre.«
    »Beruhige dich!«, erklärte der Richter. »Ich werde alles genau abwägen. Es wäre natürlich gut, wenn bewiesen werden könnte, dass es sich bei dem Bären nur um ein normales wildes Tier handelt und beileibe nicht um ein Geisterwesen, wie der Graf behauptet.«
    »Dafür müsste jemand ihn jagen und erlegen«, stieß Klara hervor. »Aber das wird keiner tun!«
    Etwas in ihrer Stimme reizte Tobias, und er fuhr sie heftig an. »Und warum nicht? Ich für meinen Teil bin bereit, diesen Bären zu töten!«
    »Mit Eurem Taschenmesser, Herr Just?«, spottete Klara.
    Tobias griff unwillkürlich zu dem Hirschfänger, den er als Waffe trug. Damit, so musste er sich sagen, konnte er wahrlich keinen Bären erlegen. Noch während er überlegte, was er tun sollte, klammerte sich Martha an seinen Arm.
    »Wenn Ihr uns wirklich helfen wollt, dann tötet den Bären und zeigt dem Gericht sein Fell. Er muss erst vor kurzem in unsere Gegend gekommen sein und wird gewiss noch nicht viele Stellen kennen, an denen er Wild schlagen kann. Mein Vater sagte immer, ein Bär käme immer wieder dorthin zurück, wo er leichte Beute findet. Das wäre bei uns die Wiese am kleinen See.«
    Da Klara nur verächtlich schnaubte, weil sie ihm den Mut dazu nicht zutraute, beschloss Tobias, ihr zu zeigen, wie sehr sie sich in ihm irrte. »Gibt es hier die Möglichkeit, sich besser zu bewaffnen und einen oder zwei handfeste Kerle zu finden, die mich begleiten würden?«
    »Ihr wollt wirklich diesen Bären töten?« Martha klatschte vor Begeisterung in die Hände.
    Klara aber schüttelte heftig den Kopf. »Das ist doch viel zu gefährlich! Ich will nicht, dass Euer Vater meiner Mutter und meinen Geschwistern die Schuld gibt, weil Ihr meinetwegen umgekommen seid.«
    Das geringe Zutrauen in seine Fähigkeiten empörte Tobias. Ohne Klara weiter zu beachten, wandte er sich zum Gehen. Irgendwo, sagte er sich, würde er eine brauchbare Waffe erhalten. Da bemerkte er, dass der Richter ihm folgte.
    »Ein paar Spieße könnt Ihr Euch im städtischen Zeughaus ausleihen«, erklärte dieser. »Zu Jägern und Knechten aber kann ich Euch nicht verhelfen.«
    »Notfalls erlege ich den Bären allein!«, rief Tobias noch immer verärgert, weil Klara es ihm nicht zuzutrauen schien.
    »Das halte ich für zu gefährlich. Geht in den
Goldenen Hirsch.
Dort treffen sich öfters Waidleute. Vielleicht findet Ihr in der Gaststube ein paar Männer, die Euch begleiten wollen. Ich gebe Euch eine Woche! Dann aber muss ich den Prozess gegen die beiden Frauen führen.«
    Der Richter streckte Tobias die Hand hin. »Es würde mich freuen, wenn Ihr Graf Benno als Feigling und Lügner hinstellen könntet. Der Mann ist etlichen schon lange ein Dorn im Auge!«
    »Ich werde mir Mühe geben!«, versprach Tobias und ging pfeifend davon.
    Klara blickte ihm nach und hätte ihn am liebsten aufgehalten. Doch da fasste einer der Stadtknechte sie an der

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