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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Schneidt lästig, und er ließ es sich anmerken.
    »Nun, mein Sohn, es gibt einiges zwischen uns zu besprechen. Es war mit Kosten verbunden, den Leichnam deines Bruders zu bergen, hierherzubringen und zu begraben, denn wir wollten einen ehrlichen Balsamträger nicht einfach an der Klostermauer verscharren wie einen Landstreicher. Auch mussten Messen gelesen werden, damit seine Seele, obgleich es die eines Ketzers war, vielleicht doch noch ins Himmelreich gelangen kann. Damit dies auch sichergestellt ist, solltest du weitere hundert Seelenmessen bestellen. Sonst besteht die Gefahr, dass dein Bruder unweigerlich in die Hölle fährt. Immerhin kam er ums Leben, ohne geistlichen Beistand erhalten zu haben. Das solltest du nicht vergessen.«
    Bei all den Forderungen quollen Alois Schneidt förmlich die Augen aus dem Kopf. »Bist du närrisch!«, rief er. »Was habe ich mit dem Ganzen zu tun, wenn ihr Geschorenen hier euer papistisches Getue veranstaltet?«
    »Du bist der Bruder des Mannes und daher verantwortlich dafür, dass dessen Schulden, die er noch im Tod aufgehäuft hat, auch bezahlt werden.«
    Die Stimme des Mönchs hatte jeden verbindlichen Klang verloren, und er legte Alois Schneidt einen Zettel vor, auf dem alle Ausgaben einschließlich der hundert noch ungelesenen Messen verzeichnet waren.
    Alois Schneidt starrte auf die Summe und schüttelte empört den Kopf. »Das zahle ich nicht!«
    »Vergiss nicht, darüber hinaus für das Seelenheil deines Bruders zu spenden. Es kommt auch dir und deiner Familie zugute«, setzte der Mönch seine Rede fort, ohne auf Schneidts Einwand einzugehen. Schließlich blickte er den Wanderapotheker mit einem höhnischen Ausdruck an. »Solltest du dich weigern zu zahlen, müssten wir vor den Rat der Stadt gehen.«
    Diese Drohung traf, denn als Landfremder erführe Alois Schneidt nicht den geringsten Beistand in dieser Stadt. Wenn er Pech hatte, sperrte man ihn in den Schuldturm. Im besten Fall aber warf man ihn zum Tor hinaus, und er durfte nicht am Markt teilnehmen, von dem er sich gute Einnahmen versprach.
    »Eigentlich wäre es die Sache meiner Schwägerin, für ihren Mann zu zahlen«, sagte er in ohnmächtiger Wut.
    »Deine Schwägerin lebt fern von hier, und so ist es deine Pflicht, für den Bruder zu zahlen. Du kannst dir das Geld ja von deinen Verwandten zurückholen«, schlug der Mönch vor.
    »Das werde ich auch!« Alois Schneidt sagte sich, dass er dieses Geld von dem Anteil abziehen würde, den er seiner Schwägerin Johanna noch zubilligte, und öffnete verärgert seinen Beutel. Die Summe riss ein tiefes Loch in seinen heurigen Verdienst. Ohne den Schatz, den er zu erringen hoffte, würde ihm ein Winter mit Gerstenbrei und dünnem Bier bevorstehen, und ein Brathähnchen würde er höchstens riechen, wenn er Rumold Just aufsuchte, um diesen zu bitten, bis zur nächsten Wanderung als Destillateur bei ihm arbeiten zu dürfen.
    »Vergiss die Spende nicht!«, forderte der Mönch ihn auf.
    »Ich habe bezahlt, was nötig ist. Mehr gibt es nicht! Damit Gott befohlen!«
    Schneidt wandte dem Mönch den Rücken und widmete sich seinem Weinkrug. Dabei fiel ihm siedend heiß ein, dass er auf dem Rückweg sehr sparsam würde leben müssen, wenn er nicht das Geld angreifen wollte, das er für die Arzneien des nächsten Jahres benötigte.
    Beinahe hätte er über sich selbst gelacht. Sobald er den Schatz in Händen hatte, würde er niemals mehr als Wanderapotheker durch die Lande ziehen müssen. Mit diesem Gedanken bestellte er sich den nächsten Krug.
    Der Mönch begriff, dass er nicht mehr erreichen konnte, und ging. Unterdessen waren neue Gäste eingetroffen, darunter auch ein Fuhrmann, der nun am Nebentisch das große Wort schwang. Unwillkürlich lauschte Alois Schneidt dem Mann.
    »Was die Räuber angeht, so müsst ihr zwei der Schlimmsten nicht mehr fürchten! Der Galljockel und der Knüppelpeter haben beide etwas zu sehr mit Seilers Tochter getanzt.«
    Schneidt riss es herum. »Was sagst du da?«
    Zufrieden mit dem Aufsehen, das er erregte, wandte der Fuhrmann sich ihm zu. »Den Galljockel und den Knüppelpeter hat es erwischt. Die beiden wollten gerade zwei junge Frauen überfallen, als ein paar Männer diesen zu Hilfe geeilt sind. Mit einem davon habe ich gesprochen. Er ist der Reitknecht eines Posthalters, von dem ich manchmal Ersatzpferde nehme. Ein Schlag und ein Stoß, sagte er, und die beiden Schufte lagen am Boden.«
    »Und die Frauen, was ist mit denen?«, fragte

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