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Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition)

Titel: Die Wanderapothekerin: Alle Teile des Serials in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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versorgte, sah dieser sie fragend an.
    »Ich habe nur einen Schatten gesehen, dann wurde es schwarz um mich. Es war dein Onkel, nicht wahr? Wie seid ihr ihm entkommen?«
    »Durch meine Holzschuhe«, meinte Martha trocken. »Als das Schwein Klara ertränken wollte, habe ich damit nach ihm geworfen. Jetzt darf ich barfuß gehen.«
    »Ich muss ihn vorher schon mit meinem Stock getroffen haben, denn seine Rippen waren angeknackst. Als ich das begriff, habe ich auf die verletzte Stelle eingeschlagen. Aber ohne Martha wäre ich trotzdem umgekommen«, erklärte Klara, stand auf und umarmte ihre Freundin. »Danke!«, sagte sie leise.
    »Ich danke auch dir! Wenn du dich nicht so hartnäckig zur Wehr gesetzt hättest, hätte dieses Schwein mich zuerst gerammelt und anschließend ebenfalls ersäuft.« Martha schauderte es bei dem Gedanken, und sie zog Klara fest an sich.
    »Wo ist er jetzt?«, wollte Tobias wissen. Er ärgerte sich, weil er erneut nichts zu Klaras Rettung hatte beitragen können. Stattdessen hatte er sein Leben ihr und ihrer Freundin zu verdanken.
    »Der Schurke liegt gefesselt ein Stück weiter unten am Fluss. Ich habe extra feste Knoten gemacht, damit er uns nicht entkommen kann«, berichtete Martha.
    »Was wollt ihr mit ihm tun?«, fragte Tobias.
    »Dem nächsten Richter übergeben! Er hat die meisten seiner Taten hier in der Gegend begangen, also kann er hier abgeurteilt werden!«, antwortete Klara. Zumindest hielt sie dies für die beste Lösung.
    Anders als sie begriff Tobias, dass es nicht so einfach sein würde, einen Untertanen des Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt in einem fremden Land vor den Richter zu stellen. Berichte davon würden in die Heimat gelangen, und falls Alois Schneidt den Schatz erwähnte, würde das Klaras Familie in Schwierigkeiten bringen.
    Da Martin Schneidt, der Finder dieses Schatzes, höchstwahrscheinlich tot war, konnten seine Witwe und die Kinder jedoch darauf verweisen, dass der Ehemann und Vater ihnen den Schatz weder gezeigt noch ihnen dessen Wert genannt hatte. Außerdem hatte Gerold vorgeschlagen, die Sache in der Heimat zu erledigen. Dies musste die Behörden von ihrer Aufrichtigkeit überzeugen.
    »Also gut, machen wir es so! Doch jetzt solltest du mir aufhelfen. Ich möchte mir deinen Onkel ansehen.«

12.
    S tarke Schmerzen in der Brust waren das Erste, was Alois Schneidt beim Erwachen spürte. Es war so schlimm, dass er kaum zu atmen wagte. Dann bemerkte er die Stricke um seine Gelenke, und im nächsten Moment wusste er wieder, was geschehen war. Er hatte Klara, Tobias und Martha aufgelauert und die drei fast schon erledigen können. Doch dann war alles schiefgegangen.
    »Ich hätte das andere Weibsstück gleich abstechen sollen, anstatt sie am Leben zu lassen, um mich mit ihr zu vergnügen«, stieß er hervor.
    Nur weil Martha ihn mit einem Holzschuh getroffen hatte, war es Klara gelungen, ihn durch ihre hinterhältigen Hiebe gegen die gebrochenen Rippen abzuwehren und unter Wasser zu drücken. Die Stelle tat jetzt fürchterlich weh, und gleichzeitig revoltierte sein Magen gegen das geschluckte Wasser.
    Mühsam drehte Alois Schneidt sich so, dass er seinen Magen entleeren konnte, ohne dabei zu ersticken. Danach ging es ihm so schlecht, dass er zu sterben wünschte. Lange hielt dieses Gefühl jedoch nicht an. Er lauschte, vernahm aber keinen Laut und vermutete, dass Klara und Martha bei dem toten Tobias waren.
    Die Gelegenheit muss ich ausnutzen, sagte er sich und zerrte trotz seiner Schmerzen an den Fesseln. Wenn er den Strick loswurde und sich schnell genug in die Büsche schlug, konnte er die Heimat vor Klara erreichen. Dort würde er seiner Schwägerin den Schatz abschwatzen und damit auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
    Seine Brust tat bei jeder Bewegung grässlich weh, aber Schneidt biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien. Wenn Klara und Martha ihn hörten, bevor er sich befreit hatte, würden sie ihn noch fester binden und womöglich sogar umbringen. Im nächsten Augenblick bemerkte er, dass die Leine an seinen Handgelenken ein wenig nachgab.
    Gleich bin ich frei!, durchfuhr es ihn, und er verstärkte seine Bemühungen. Um besser atmen zu können, wälzte er sich auf die unverletzte Körperseite, bemerkte aber nicht, dass er nun direkt an der Kante des Steilufers lag. Er richtete sich mühsam auf, um an die Knoten zu gelangen, zog sich aber unter einer neuen Schmerzwelle zusammen und fiel haltlos zurück. In dem Augenblick brach der Lehm der Böschung

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