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Die Wanifen

Die Wanifen

Titel: Die Wanifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Anour
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die Kräfte dieses Hexers reichten. Womöglich konnte er ihn schon durch seine Berührung in den Wahnsinn treiben, so wie die Tráuna, die sich gegen ihn erhoben hatten.
    Auch, wenn Gmund genauso groß war wie Kmaun, schien er auf ihn herabzublicken.
    »Und der andere Befehl?«, fragte er sanft.
    »U… unsere Krieger haben ihn an den Ort gebracht, den ihr beschrieben habt«, stotterte er. Gmund lächelte. Erst als Kmaun das Gefühl hatte, er könnte seinem Blick keinen Moment länger standhalten, ließ der Wanife seinen Arm sinken und gestattete ihm, wegzusehen. Gmund lachte leise.
    »Dann hoffen wir, dass unsere Krieger wieder heil zurückkehren, nicht wahr, Gerla?«
    Das Mädchen hatte ihrem Gespräch bisher keine Aufmerksamkeit geschenkt. Sie starrte noch immer zu den Gefangenen hinüber. Ihre Hände öffneten und schlossen sich unablässig.
    Plötzlich marschierte sie los, geradewegs zwischen den gefangenen Ata hindurch, auf das Mädchen zu, das Kmaun sich ausgesucht hatte.
    Gerla packte sie am Handgelenk und riss ihren Arm in die Höhe. Sie musterte den Unterarm und stieß sie mit einem verächtlichen Schnauben zurück. Das Mädchen fiel in den Schnee, ohne irgendeinen Schmerzenslaut von sich zu geben.
    »Andra«, brüllte der Blonde neben ihr und sprang auf. Der Tráuna hinter ihm trat ihm in die Kniekehlen, was ihn mit einem erstickten Schrei umknicken ließ.
    Gmund schritt an Kmaun vorbei und legte Gerla zärtlich die Hand auf die Schulter.
    »Warum berührst du diesen Abschaum, Schwesterchen? Du weißt doch, dass sie keinen Wanifen haben. Du holst dir nur ihr Ungeziefer.«
    Gerla wandte sich zu Kmaun um. »Habt ihr euch ihre Handgelenke angesehen?«
    »Wir haben uns alle angesehen. Jedes einzelne.«
    »Was beunruhigt dich?«, fragte Gmund mit seiner weichen Stimme.
    »Hier stimmt etwas nicht«, murmelte Gerla und ließ ihren Blick über die Gefangenen gleiten. »Die Geister sind in Aufruhr.«
    »Sorg dich nicht darum«, sagte Gmund und sah auf den See hinaus. Seine Ränder waren bereits zugefroren, während sich die Oberfläche weiter draußen in unzähligen glitzernden Wellen kräuselte.
    »Was du fühlst, ist Atas Nähe. Das hier ist seine Heimat. Er wird sich aber nicht einmischen. Ata kümmert sich nicht um die Angelegenheiten der Menschen.«
    »Ata wird euch Hexer in Stücke reißen«, brüllte der Blonde.
    Kmaun lief los, um ihm ins Gesicht zu schlagen, aber Gerlas gebieterisch erhobene Hand ließ ihn innehalten.
    Auf einen Wink von ihr packte der Tráuna hinter dem Ata dessen Haarschopf und zwang seinen Kopf nach hinten.
    Gerla bückte sich zu ihm hinunter und fuhr mit dem Nagel ihres Zeigefingers über seine Schläfe.
    »Du glaubst, du kennst die Geister, Gewöhnlicher?«
    Der Ata antwortete nicht, sondern versuchte, gegen den Griff des Kriegers aufzubegehren.
    »Lass seinen Kopf los«, befahl Gerla kalt und erhob sich.
    »Muss das sein?«, murrte Gmund. »Ich bin deiner Spiele müde, Schwester.«
    »Sei still«, zischte Gerla. »Ich werd ihm zeigen, wo sein Platz ist!« Ein verschmitztes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. »Vielleicht werd ich ihn auch behalten … als Spielzeug.«
    Der Ata spuckte verächtlich aus, wodurch er sich einen schmerzhaften Tritt in den Rücken einhandelte.
    »Du machst deine Spielzeuge immer viel zu schnell kaputt«, meinte Gmund gelangweilt.
    Gerla ignorierte ihn. Ihr Blick war nach wie vor auf den Ata gerichtet.
    »Weißt du eigentlich, wen du vor dir hast?«
    Kmaun lachte leise. Er wollte jetzt nicht in der Haut des Ata stecken.
    Der Ata kauerte stöhnend am Boden und richtete sich mit schmerzverzerrter Miene wieder auf.
    »Ich werde dir zeigen, was Angst heißt«, flüsterte sie.
    »Das könnte interessant werden«, meinte Gmund.
    Gerla hob ihren Stab ein wenig in die Höhe. Ein breites Grinsen breitete sich auf ihrer Miene aus.
    »Lass Weyref in Ruhe, Mädchen!«
    Gerla richtete sich langsam auf und ließ ihren Blick über die Gefangenen schweifen.
    »Wer hat das gesagt?«, fragte sie beinahe freundlich.
    »Das war ich!« In einiger Entfernung kauerte eine breitschultrige Gestalt im Schnee. Das Gesicht des bärtigen Mannes war auf einer Seite angeschwollen und sein linker Arm hing schlaff an seinem Körper hinab. Er blickte Gerla aus seinen hellen Augen entgegen.
    »Er war ihr Häuptling«, erklärte Kmaun spöttisch.
    Gerla schnippte ungeduldig mit den Fingern und winkte Kmaun zu sich heran, ohne ihn dabei anzusehen.
    Kmaun grinste und ging zu dem

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