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Die Wanifen

Die Wanifen

Titel: Die Wanifen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Anour
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deinem Versteck kommen, wenn die Ata in Gefahr wären, ich wusste, du würdest nicht einmal vor einem aussichtslosen Duell zurückschrecken, wenn du damit jemanden retten würdest, der dir am Herzen liegt. Alles lief nach meinem Wunsch. Ich habe keinen Augenblick daran gezweifelt, dass du diese wertlose Ratte besiegen würdest. Ich hätte ihn in Stücke gerissen, hätte ich den leisesten Zweifel daran gehabt. Ich habe ihn gewähren lassen, ich musste dich an deine Grenzen führen, damit du ihn wiederfinden konntest. Schließlich weiß ich schon lange, dass du etwas Besonderes bist, nicht wahr?«
    Er klopfte sich mit der flachen Hand auf sein Bein.
    »All das hat mich erschöpft«, meinte Gorman mit rauer Stimme, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Ich bin ausgelaugt von der langen Zeit, die ich mich nach dir verzehrt habe. Ich kann sehen, wie viel Schmerz dir unsere Trennung bereitet. Lass mich ihn für dich stillen. Ich bin der Einzige, der dir Trost bringen kann. Komm!«
    Er näherte sich mir, doch ich konnte nicht weichen. Sein Blick schien mich an den Boden zu ketten. Der Klang seiner Stimme hatte etwas Einlullendes.
    Ich konnte mich nicht bewegen.
    Alles, was ich wollte, war, weiter den Klang seiner Stimme zu hören …
    Gorman grinste und streckte langsam die Hand nach mir aus.
    Irgendetwas prallte gegen mich und riss mich zu Boden. Ich stieß ein überraschtes Keuchen aus. Der Bann war gebrochen und ich hatte wieder die Gewalt über meine Gliedmaßen.
    Gorman brüllte überrascht und ich vernahm schrilles Kreischen. Erschrocken fuhr ich herum und blickte in Kaukets besorgtes Gesicht.
    »Ainwa«, rief er und schüttelte mich sanft an der Schulter. »Ainwa, geht es dir gut?«
    »Kauket … du lebst«, flüsterte ich und musterte ihn ungläubig.
    Kauket seufzte erleichtert. Seine Kleidung war völlig zerrissen und eine lange Schramme zog sich quer über seine Brust.
    »Ich wurde von einer Horde Geister angegriffen, als ich versuchte, hierher zu gelangen. Hast du ihren Wanifen getötet?«
    Ich nickte.
    Kauket schenkte mir sein kleines Lächeln und half mir auf die Füße. Ein schmerzerfülltes Kreischen durchdrang die Nacht.
    »Kauket, was ist mit Gorman?«, rief ich, doch im selben Moment stöhnte auch Kauket und krümmte sich.
    »Kauket?« Ich versuchte, ihn zu stützen. »Was hast du, Kauket?«
    Ich blickte auf und begriff, was ihm fehlte. Hinter uns tobte ein erbitterter Kampf. Gorman versuchte, zu uns durchzubrechen, während Sphincos’ majestätische Gestalt mit der gleichen Entschlossenheit versuchte, ihn davon abzuhalten.
    Gorman wandelte sich in einen Schatten und rauschte mit unglaublicher Geschwindigkeit auf uns zu, aber Sphincos sprang mit einem geschmeidigen Satz über ihn hinweg, packte ihn, und schleuderte ihn zurück, gerade als er unmittelbar vor uns Gestalt annahm.
    »Ich muss ihr helfen.« Kauket stöhnte und stützte sich auf meine Schulter.
    »Kauket. Gorman trägt meine Geistzeichen. Ich habe das Band zu Ata wieder hergestellt, aber er hört auf Gorman genauso, wie er auf mich hört.«
    Kauket warf mir einen ungläubigen Blick zu. Dann lächelte er. »Du musst jetzt zurückbleiben, Ainwa. Ich lasse nicht zu, dass er dir etwas antut.« Kauket richtete sich ruckartig auf und stieß mich mit überraschender Kraft zurück. Ich stolperte ein paar Schritte und beobachtete erschrocken, wie Kauket auf Sphincos und Gorman zulief, die sich gerade in wildem Kampf ineinander verkeilt hatten.
    Gorman brüllte auf, dann packte er Sphincos’ Beine und schleuderte sie mit seiner unmenschlichen Kraft gegen einen der Baumriesen. Sphincos breitete noch ihre riesigen Schwingen aus und versuchte, den Sturz mit einem kräftigen Flügelschlag abzubremsen, aber es war zu spät. Mit einem gequälten Brüllen prallte sie gegen den Stamm und fiel zu Boden.
    »Nein«, wisperte ich. Kauket brach mit einem leisen Röcheln in die Knie.
    Gorman knurrte triumphierend.
    »Uruku«, grollte er. »Bei der alten Rotbuche hab ich dich gewarnt. Jetzt hast du dich zum letzten Mal zwischen uns gestellt.«
    Kauket stützte sich auf seinen Stab und zog sich mühsam in die Höhe.
    »Dein Seelengeist ist am Ende«, rief Gorman mit einem Seitenblick auf Sphincos, die noch immer vergeblich versuchte, aufzustehen. »So wie du!«
    »Kauket.« Ich legte meinen Stab auf den Boden und spannte meinen Eibenbogen.
    »Lass meinen Seelengeist in Frieden«, sagte Kauket. »Stell dich mir Mann gegen Mann, wenn du den Mut hast, Erlkönig.«
    Ich

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