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Die Washington-Akte

Die Washington-Akte

Titel: Die Washington-Akte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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erwartete sie am Fuß der Treppe. Cassiopeia ignorierte einen Parkwächter, der sie zu einem leeren Teil des Parkplatzes dirigieren wollte, rollte zum Bordstein und stellte den Motor ab.
    »Ich habe veranlasst, dass Sie die Walze sehen können«, sagte Davis zu ihnen. »Ich habe mit dem Stiftungsvorsitzenden gesprochen, und der Museumsdirektor ist hier, um uns zum Haus zu bringen.«
    Malone hatte noch keinen der Landsitze ehemaliger Präsidenten besichtigt. Er hatte immer vorgehabt, einmal das Museum hier oder Mount Vernon zu besuchen, aber nie die Zeit dazu gefunden. Das war einer dieser Ausflüge, die Väter gerne mit ihren Söhnen unternahmen. Er fragte sich, was Gary, sein Sechzehnjähriger, heute wohl tat. Er hatte ihn Freitag angerufen, als sie in New York eingetroffen waren, und sich eine halbe Stunde mit ihm unterhalten. Gary wuchs rasch heran. Er wirkte ausgeglichen und hatte sich besonders gefreut, als er hörte, dass sein Vater und Cassiopeia endlich ein Paar waren.
    Sie ist scharf , hatte der Junge gesagt.
    Das stimmte.
    »Der Direktor wartet mit einem Wagen bei den Shuttlebussen«, sagte Davis. »Nur museumseigene Fahrzeuge dürfen hochfahren. Wir können das Museum mit der ersten Gruppe betreten und die Walze besichtigen. Sie wird im Erdgeschoss ausgestellt. Von dort können wir sie nach oben bringen, wo wir Ruhe haben.«
    »Cotton kann allein hinfahren«, erwiderte Cassiopeia. »Wir beide müssen uns miteinander unterhalten.«
    Malone sah ihrem Blick an, dass etwas sie beunruhigte, und noch etwas entdeckte er darin.
    Sie würde in dieser Frage nicht mit sich reden lassen.
    »Okay«, sagte Davis. »Wir beide bleiben hier.«
    44
    Bath, North Carolina
    Hale wartete darauf, dass Bolton klein beigab, und schließlich wich der Schwächling, wie erwartet, zur anderen Seite des Raums zurück.
    Die Spannung ließ nach, löste sich aber nicht auf.
    »Präsident Daniels wird nicht wollen, dass sein Privatleben an die Öffentlichkeit gezerrt wird«, sagte Hale. »Um ihn oder seine Frau hat es nie auch nur die Andeutung eines Skandals gegeben. Amerika hält sie für das perfekte Paar. Können Sie sich vorstellen, was die Nachrichtensender und das Internet mit dieser Neuigkeit anfangen würden? Daniels wäre für immer als der gehörnte Präsident bekannt. Das wird er niemals zulassen. Meine Herren, wir können das ausnutzen.«
    Er sah, dass die anderen drei nicht unbedingt seiner Meinung waren.
    »Wann wolltest du uns denn davon erzählen?«, fragte Cogburn erneut. »Edwards Zorn ist berechtigt. Wir sind alle wütend, Quentin.«
    » Es war sinnlos, darüber zu reden, bevor ich mir nicht sicher war, dass sich etwas damit anfangen ließ. Jetzt ist es so weit.«
    Surcouf trat zur Bar und füllte sich ein Glas mit Bourbon. Hale hätte selbst auch gern einen Schluck getrunken, beschloss aber, dass ein klarer Kopf wichtiger war.
    »Wir können in aller Stille Druck ausüben und dafür sorgen, dass man die Anklage gegen uns fallen lässt«, erklärte er. »Wie ich euch vor einem Monat gesagt habe, ist es nicht nötig, den Präsidenten zu töten. Die Fernsehmoderatoren und die Internetblogger erledigen das für euch. Dieser Präsident ist nicht höflich mit uns umgesprungen. Wir sind ihm zu nichts verpflichtet, es sei denn, er kommt uns jetzt entgegen.«
    »Wer ist die Frau, die du im Gefängnis festhältst?«, fragte Cogburn.
    Hale hatte sich schon gefragt, wann sie sich endlich nach ihr erkundigen würden. »Die Chefin des Magellan Billet , einer Geheimdienstabteilung innerhalb des Justizministeriums. Sie heißt Stephanie Nelle.«
    »Warum halten wir sie fest?«
    Er konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. »Sie hat sich zu einem Problem für uns entwickelt. Sie hat Nachforschungen angestellt.«
    »Kommt sie da nicht ein bisschen spät?«, fragte Bolton. »Bei uns ist doch schon alles auf den Kopf gestellt worden.«
    »Ich habe gesehen, wie sie die Hinrichtung aus einem Zellenfenster beobachtet hat«, sagte Cogburn.
    Endlich. Einer von ihnen hatte aufgepasst. »Ich hatte gehofft, dass sie die Botschaft kapieren würde.«
    »Quentin«, sagte Surcouf, »ist dir eigentlich klar, was du da tust? Es kommt mir so vor, als würdest du in drei Richtungen gleichzeitig gehen. Eine Geisel könnte uns sogar noch mehr in die Schusslinie bringen.«
    »Mehr als der Versuch, einen Präsidenten zu ermorden? Und ich reite nicht gerne darauf herum, aber außer uns weiß kein Mensch, dass meine Gefangene hier ist. Im Moment ist sie aus der

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