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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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wohl, Heilerin.«
    »Du auch, Singende Klinge.«
    Dann rauschten die Frau und das Mädchen mit fliegenden Röcken davon und verschwanden bald im Gewirr der grauen Zelte.
    Was, kein Mal auf ihrer Stirn?,
 fragte Eragon Saphira.
    Elva war eine Ausnahme. Ich werde einen Menschen nie wieder auf diese Weise kennzeichnen. Was in Farthen Dûr geschehen ist
... 
ist einfach geschehen. Mein Instinkt trieb mich dazu. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
    Während die drei auf Nasuadas Zelt zugingen, warf Eragon der Kräuterhexe einen Seitenblick zu. »Wer waren die beiden?«
    Ihre Lippen zuckten. »Pilger auf der Durchreise.«
    »Das ist keine Antwort«, beschwerte er sich.
    »Es ist nicht meine Art, mit Geheimnissen um mich zu werfen wie mit gebrannten Nüssen zur Wintersonnenwende. Besonders wenn es die Geheimnisse anderer Menschen sind.«
    Er schwieg einige Schritte lang. Dann fing er wieder an: »Wenn man mir etwas nicht verraten will, dann werde ich nur noch neugieriger. Ich hasse es, etwas nicht zu wissen. Es ist wie ein Stachel in meiner Haut, der mich bei jeder Bewegung pikt, bis ich ihn schließlich herausziehe.«
    »Du hast mein Mitgefühl.«
    »Wieso?«
    »Weil du offensichtlich in jeder Minute deines Daseins fürchterliche Schmerzen leidest, denn das Leben ist voller unbeantworteter Fragen.«
    Sechzig Schritte vor Nasuadas Pavillon marschierte ein Lanzenträgertrupp durchs Lager und versperrte ihnen den Weg. Während sie warteten, dass die Krieger weiterzogen, fröstelte Eragon und blies sich in die Hände. »Ich wünschte, wir hätten Zeit, um etwas zu essen.«
    Geschwind wie immer entgegnete Angela: »Es ist die Magie, nicht wahr? Die Segnung hat dich erschöpft.« Er nickte. Die Heilerin griff in einen der Beutel an ihrer Schärpe und holte eine kleine braune Kugel heraus, die mit Leinsamen bedeckt war. »Hier, das hält dich bis mittags satt.«
    »Was ist das?«
    Sie hielt ihm die Kugel hin. »Iss es einfach. Es wird dir schmecken. Vertrau mir.« Als er den öligen Brocken zwischen ihren Fingern herauszog, packte sie sein Handgelenk und betrachtete die Knorpelwülste an seinen Knöcheln. »Wie klug von dir«, sagte sie. »Es ist zwar hässlich wie die Warzen auf einer Kröte, aber wen kümmert das schon, wenn es deine Hände schützt, was? Das gefällt mir. Das gefällt mir sogar sehr. Hast du dich dabei von den Ascûdgamln der Zwerge inspirieren lassen?«
    »Dir entgeht auch nichts, was?«
    »Höchst selten«, antwortete Angela und tippte mit einem ihrer kurzen Fingernägel gegen einen der Knorpel. »So etwas würde ich mir auch gern zulegen. Aber wenn ich Wolle spinne oder stricke, würde sich der Faden daran verhaken.«
    »Du strickst mit selbst gesponnener Wolle?«, fragte er überrascht.
    »Natürlich! Es ist wunderbar entspannend. Und wo bekäme ich sonst einen Pullover her, auf dessen Innenseite Dvalars Schutzzauber gegen verrückte Kaninchen eingestrickt ist? Oder ein gelb, grün und hellrosa gefärbtes Haarband?«
    »Verrückte Kaninchen...?«
    Sie warf ihre dichten Korkenzieherlocken zurück. »Du würdest dich wundern, wie viele Magier schon am Biss eines verrückten Kaninchens gestorben sind. Es geschieht öfter, als man glaubt.«
    Eragon starrte sie an. 
Glaubst du, sie scherzt?,
 fragte er Saphira.
    Frag sie doch.
    Sie würde nur mit einem weiteren Rätsel antworten.
    Als die Lanzenträger vorbeigezogen waren, gingen Eragon, Saphira und Angela weiter, begleitet von Solembum. Eragon hatte gar nicht bemerkt, dass der Kater mitgekommen war. Während sie den Pferdeäpfeln auswichen, die König Orrins Kavallerie hinterlassen hatte, sagte die Heilerin: »So, nun erzähl. Ist während deiner Reise außer dem Kampf gegen die Ra’zac sonst noch etwas Interessantes passiert? Du weißt doch, ich liebe es, von interessanten Dingen zu hören.«
    Lächelnd dachte Eragon an die seltsamen Lichter, die ihn und Arya besucht hatten. Allerdings wollte er nicht über sie reden und sagte stattdessen: »Ja, es sind einige interessante Dinge geschehen. Zum Beispiel bin ich einem Eremiten namens Tenga begegnet, der in den Ruinen eines Elfenturms wohnt. Er besitzt eine beeindruckende Sammlung an Texten, darunter sogar sieben...«
    Angela blieb abrupt stehen. Eragon ging noch drei Schritte weiter, bevor er es bemerkte und sich zu ihr umwandte. Die Heilerin schien ein wenig benommen, als hätte sie einen Schlag auf den Kopf bekommen. Solembum tapste zu ihr, schmiegte sich an ihre Beine und schaute auf. Angela leckte sich die

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