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Die Weisheit des Feuers

Die Weisheit des Feuers

Titel: Die Weisheit des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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den Blick noch immer auf den Stein geheftet.
    »Wenn wir schon dabei sind, mir fällt gerade noch etwas viel Wichtigeres ein, was du lernen musst.«
    »Ach?«
    »Ja, du musst imstande sein, deine Gedanken vor der Schwarzen Hand, der Du Vrangr Gata und ähnlichen Leuten zu verbergen. Du weißt jetzt viele Dinge, was den Varden schaden könnte. Deshalb ist es entscheidend, dass du diese Fertigkeit bei unserer Rückkehr beherrschst. Solange du dich nicht vor Spionen schützen kannst, dürfen weder Nasuada noch ich oder irgendjemand sonst dir Informationen anvertrauen, die unseren Feinden helfen könnten.«
    »Verstehe. Aber warum nennst du ausgerechnet die Du Vrangr Gata? Sie dienen doch dir und Nasuada.«
    »Das stimmt. Aber selbst unter unseren Verbündeten gibt es gar nicht wenige, die ihren rechten Arm dafür geben würden, unsere Pläne und Geheimnisse zu erfahren. Und wenn ich ›unsere‹ sage, dann schließt das dich mit ein. Du bist jetzt 
jemand,
 Roran. Teils wegen deiner Heldentaten und teils, weil wir miteinander verwandt sind.«
    »Ich weiß. Es ist seltsam, wenn einen Leute erkennen, denen man noch nie begegnet ist.«
    »Stimmt.« Eragon lag noch mehr auf der Zunge, aber er verkniff sich jede weitere Bemerkung. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, das Thema zu vertiefen. »Nachdem du nun weißt, wie es sich anfühlt, wenn ein Geist einen anderen berührt, könntest du eventuell lernen, umgekehrt mit deinem Geist in ein fremdes Bewusstsein einzudringen.«
    »Ich weiß gar nicht, ob ich diese Fähigkeit haben möchte.«
    »Das spielt keine Rolle. Vielleicht bist du auch gar nicht 
imstande
 dazu. Bevor du das herausfindest, solltest du dich erst einmal der Kunst des Abschirmens widmen.«
    Sein Cousin hob eine Augenbraue. »Wie denn?«
    »Wähle etwas aus - ein Geräusch, ein Bild, ein Gefühl, irgendetwas - und lass es in deinem Kopf wachsen, bis es alle anderen Gedanken verdrängt.«
    »Das ist alles?«
    »Es ist nicht so leicht, wie es klingt. Versuch es einfach mal. Wenn du so weit bist, gib mir ein Zeichen, und dann sehen wir, wie gut du dich schlägst.«
    Einige Momente verstrichen. Dann, auf Rorans Fingerschnippen hin, ließ Eragon sein Bewusstsein auf seinen Cousin zuschnellen, gespannt darauf, was der vollbracht hatte.
    Eragons geistiger Strahl prallte mit voller Wucht gegen einen Wall aus Rorans Erinnerungen an Katrina und rutschte daran ab. Es gab keinen Halt, keinen Ansatzpunkt oder Zugang für ihn und er konnte auch nicht unter der undurchdringlichen Barriere vor ihm hindurchschlüpfen. In diesem Augenblick bestand Rorans Wesen allein aus seinen Gefühlen für Katrina. Seine Abschirmung übertraf alles, was Eragon bis dahin untergekommen war, denn in Rorans Geist gab es nichts, was er als Hebel hätte benutzen können, um Kontrolle über seinen Cousin zu gewinnen.
    Dann bewegte Roran sein linkes Bein und das Holz unter ihm ächzte vernehmlich.
    Dadurch zersprang der Wall, gegen den Eragon sich geschleudert hatte, in Dutzende Stücke, während eine Fülle widerstreitender Gedanken Roran ablenkte. 
Was war das... Verdammt! Achte nicht darauf, sonst bricht er durch. Katrina, denk an Katrina. Ignoriere Eragon. Die Nacht, als sie meinen Antrag annahm, der Duft des Grases und ihres Haars... Ist er das? Nein! Konzentrier dich! Nicht
...
    Eragon nutzte Rorans Verwirrung aus, drang in seinen Geist ein und machte ihn kraft seines Willens bewegungsunfähig, bevor sein Cousin sich wieder vor ihm verschließen konnte.
    Das grundlegende Konzept hast du verstanden,
 sagte Eragon, dann zog er sich aus Rorans Kopf zurück und sagte laut: »Aber du musst lernen, selbst mitten in einer Schlacht deine Konzentration aufrechtzuerhalten. Du musst lernen zu denken, ohne zu denken... Du musst dich aller Hoffnungen und Sorgen entledigen und nur den einen Gedanken in dir tragen, der deinen Schutzwall bildet. Die Elfen haben mir beigebracht, ein Gedicht oder eine Liedzeile aufzusagen, irgendetwas, das man ständig wiederholen kann. Das war sehr hilfreich für mich. Es verhindert, dass der Geist abschweift.«
    »Ich werde daran arbeiten«, versprach Roran.
    Mit ruhigerer Stimme sagte Eragon: »Du liebst sie aus ganzem Herzen, nicht wahr?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, die Antwort lag ja auf der Hand. Das Thema verunsicherte Eragon ein wenig. Über die Liebe hatten er und sein Cousin noch nie geredet, ungeachtet der vielen Stunden, die sie früher damit verbracht hatten, über die Vorzüge der

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